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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Unsinn, Nancy.“ Als Mrs Pelham beharrlich weiter schwieg, wandte sie sich an Richard. „Gibt keine treuere Seele als meine Schwester, Sir. Sie hat ihr ganzes Leben lang für die Rawdons gearbeitet, und selbst nach dem Tod der guten Mrs Rawdon will sie nichts Schlechtes über die Familie sagen, obwohl Mr Mark sie einfach im Stich gelassen hat. Sind Sie ein Freund von ihm? Dann wird Ihnen wohl nicht gefallen, was Sie über ihn zu hören bekommen.“
    Bedächtig sagte Richard: „Ich bin weder Freund noch Feind von Mr Rawdon, aber er hat Umgang mit einer Person, die meiner Obhut anvertraut ist, und es ist meine Pflicht, diese Person zu schützen. Daher wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir die Wahrheit anvertrauen würden, gleich, ob sie mir gefällt oder nicht.“
    „Hörst du, Nancy. Erzähl’s dem Gentleman schon.“
    Mrs Pelham lehnte sich vor, musterte Richard und schien in seiner Miene etwas zu entdecken, das sie zufriedenstellte. Schließlich sagte sie: „Was er Ihnen auch erzählt haben mag, Sir, Mister Mark wusste über die Familie in Somerset gut Bescheid. Mr Rawdon besaß eine große Bibel mit dem Stammbaum der Familie. Mr Mark hat mir diesen Stammbaum bereits gezeigt, da war er noch ein kleiner Junge. ‚Schau, Pelly‘, hat er immer gesagt. ‚Nach Papa bin ich der nächste Titelerbe. Nur ein Junge namens John steht zwischen uns und einem großen Anwesen in Somerset.‘ Als ich ihn nach dem Mädchen namens Alexandra gefragt habe, Johns Schwester, meinte er, um sie müsse er sich keine Gedanken machen, da ein Mädchen den Titel nicht erben könne. Zehn Jahre später, der alte Mr Rawdon war längst gestorben, hat Mr Mark in der Zeitung gelesen, dass sein Vetter John zum Militär gegangen sei. Darüber war er hocherfreut. ‚Wart nur ab, Pelly‘, hat er zu mir gesagt. ‚Bestimmt fällt er im Krieg, dann muss nur noch sein Vater sterben, und ich bin Baronet. Sir Mark Rawdon.‘ Und dann ist sein Vetter tatsächlich gestorben.“
    „Aber nicht im Krieg“, sagte Richard.
    „Das hab ich nicht gewusst, Sir.“
    „Haben Sie ihm auch nach dem Tod seiner Mutter das Haus geführt?“
    „Ja, hat sie“, sagte Mrs Bell. „Aber er hat es ihr nicht gedankt.“
    „Wenn Sie im Haus gelebt haben, wissen Sie doch bestimmt auch, ob er ein paar Tage verreist war. Um seine Verwandten zu besuchen, vielleicht?“
    „Nein, ich glaub, besucht hat er sie nicht. Aber er war oft in London. Zwei oder drei Mal in diesem Frühjahr und Sommer. Vielleicht hat er sie dort getroffen?“
    „Vielleicht“, sagte Richard in ironischem Ton, was Mrs Pelham jedoch entging. „Können Sie sich erinnern, an welchen Tagen er gefahren ist?“
    „Ja, das ist leicht. Es war an meinem Geburtstag. Am 17. Mai. Am Tag vorher ist er nach London gereist, deshalb konnte ich den Tag mit Aggie verbringen. Er blieb ziemlich lange weg. Dienstag bis Donnerstag.“
    „Woher wissen Sie, dass er in London war?“
    „Weil er bei Aggies Schwägerin Unterkunft genommen hat, Mrs Judkin. Sie hat eine Pension in der Brownlow Street.“
    „Aha. Und danach fuhr er noch einmal weg?“
    „Zwei Mal, aber jedes Mal nur für eine Nacht. Einmal im Juli und einmal im August. Kurz darauf kamen Sie und haben ihn abgeholt.“ Mrs Pelham runzelte die Stirn. „Mr Mark hat Ärger, nicht wahr? Deshalb stellen Sie all diese Fragen.“
    Richard ergriff ihre rechte Hand. „Mrs Pelham, glauben Sie mir, ich hoffe ernsthaft, dass er nicht in Schwierigkeiten ist.“
    Es war so, als hätte sie ihn gar nicht gehört. „Er hatte immer schon einen üblen Charakter“, sagte sie. „Seine arme Mutter meinte, er habe es vom Großvater geerbt, wie sein rotes Haar und die blauen Augen. Er konnte nicht zwischen Recht und Unrecht unterscheiden. Wenn er etwas haben wollte, hat er dafür gesorgt, dass er es bekam. Wie er es bekam, war ihm gleich. Das hat man ja noch nachvollziehen können. Aber manchmal tat er schlimme Dinge einfach so – aus Spaß. Es gefiel ihm, andere Menschen leiden zu sehen. Manchmal hab ich gedacht, er sei vom Teufel besessen, Sir.“
    Sie sah Richard mit einem Ausdruck der Verwunderung in ihren kurzsichtigen Augen an. „Aber das Komische ist, dass er immer so charmant gewirkt hat, Mr Deverell. Erst hat er etwas Schreckliches getan und einen danach so fröhlich angelacht, dass man gar nicht anders konnte, als mit ihm zu lachen, obwohl man wusste, es war nicht recht. Und er war schlau! Oh, sehr schlau war der Junge. Man hat ihn nicht oft

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