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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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das tiefe Meerwasser.
    „Nein“, flüsterte sie und drehte ihr Pferd in die andere Richtung.
    Tanner fuhr herum. „Was ist?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nichts, Tanner. Das Haus sieht aus wie ein Geisterhaus.“
    Darin lag eine gewisse Wahrheit. Zu viele Geister bewohnten diesen Ort, wenngleich nur in ihrer Erinnerung – ihre Eltern, ihr Bruder, das Leben, das sie hinter sich gelassen hatte …
    Die lebenden Dämonen musste sie indes am meisten fürchten. Tanner und sie waren genau an den Ort gelangt, an dem Rapp zuerst nach ihr suchen würde: Parronley.
    Marlena wies nach links. „Ich glaube, dort hinten ist eine Straße.“
    Sie wusste, dass es dort eine Straße gab, die bis nach Edinburgh führte.
    Am Fuße des Hügels, genau dort, wo sie hingezeigt hatte, gelangten sie auf die Straße. Sie passierten einen Wegweiser, den Marlena kannte. In der einen Richtung ging es nach Kilrosa, in der anderen nach Parronley. Während sie kaum mehr wusste, wie sie ihre Nervosität verbergen sollte, schaute er auf einer Karte nach.
    Er wies nach Kilrosa. „Da entlang.“
    Erleichtert atmete sie auf.
    Kaum hatten sie die Weggabelung hinter sich gelassen, da geriet Tanners Pferd ins Straucheln. „Verdammt!“, fluchte er. „Mein Wallach hat ein Hufeisen verloren. Er muss dringend neu beschlagen werden. Ich hoffe, dass er sich nicht verletzt hat. Das Dorf kann nicht so weit weg sein.“
    Es liegt ungefähr fünf Meilen entfernt, erinnerte sich Marlena.
    Fünf qualvolle Meilen, denn Tanner musste neben seinem Pferd herlaufen und sie kamen nur im Schneckentempo voran. Marlena rechnete in jedem Augenblick damit, dass Rapp sich auf sie stürzte.
    Endlich erreichten sie das Dorf, und die wenigen Anlässe, in denen sie in ihrer Kindheit dort gewesen war, standen ihr wieder lebendig vor Augen.
    „Lass uns den Schmied suchen“, schlug Tanner vor.
    Als sie die Schmiede erreichten, kam ein kräftiger Mann auf sie zu, dem Marlena das letzte Mal als kleines Mädchen begegnet war.
    „Guten Tag“, begrüßte ihn Tanner. „Wir sind auf der Durchreise, und mein Pferd hat ein Hufeisen verloren.“
    „Lassen Sie mich mal einen Blick darauf werfen.“ Der Schmied hob das betroffene Pferdebein und untersuchte den Huf. Er rieb mit den Händen über das Bein. „Er hat es sich gezerrt, aber er ist noch nicht lahm. Da haben Sie Glück. Ich kümmere mich um ihn, aber es ist besser, wenn sie das Tier ein oder zwei Tage ausruhen lassen.“
    „Gibt es hier ein Gasthaus?“, erkundigte sich Tanner.
    „‚The Black Agnes‘ ist gleich da drüben.“ Er wies mit dem Kopf in die entsprechende Richtung.
    „Dann finden Sie uns im Gasthaus, falls Sie uns suchen“, erklärte Tanner und verabschiedete sich.
    Raschen Schritts gingen sie auf das Gasthaus zu. Tanner durchquerte die leere Schankstube und kehrte mit einem lächelnden älteren Mann zurück.
    „Verzeihen Sie, dass ich Sie nicht habe kommen sehen“, entschuldigte sich der Wirt. „Mein Name ist Gunn.“
    „Nett, Sie kennenzulernen, Mr Gunn.“ Tanner schüttelte ihm die rechte Hand. „Haben Sie noch ein Zimmer für uns frei, oder ist alles belegt?“
    Vermutlich wollte er mit seiner Frage klären, ob Rapp im Gasthaus übernachtete. Marlena war sich jedoch sicher, dass Rapp sich in Parronley einquartieren würde, wenn er in der Nähe war.
    Gunn lachte. „So wie es aussieht, sind Sie die einzigen Gäste. Ich zeige Ihnen das Zimmer, aber ich wäre dankbar, wenn Sie sich erst ins Gästebuch eintragen würden.“
    Marlena beruhigte sich ein wenig. „The Black Agnes“ in Kilrosa schien ihr für eine Weile sicher genug.
    Mr Gunn tauchte eine Feder in ein Tintenfass und reichte sie Tanner. Marlena beobachtete, welchen Namen er an diesem Tag eintrug. Adam Henry und Gattin, nach all den Henries aus Shakespeares Stücken.
    Sie starrte auf seine Unterschrift. Adam Henry und Gattin.
    Nach schottischem Recht mussten sich ein Mann und eine Frau nur in Gegenwart eines Zeugen als Eheleute bezeichnen, um rechtmäßig verheiratet zu sein. Man würde sie als ebenso verheiratet betrachten wie ungestüme Liebende, die nach Gretna Green geflohen waren.
    Natürlich würde sie nie für sich beanspruchen, Tanners Frau zu sein. Nur in ihrem Herzen verhielt es sich so. Sie berührte den Saphirring. Sie würde ihn als ihren heimlichen Hochzeitsring betrachten.
    Mr Gunn führte sie die Stufen hoch. „Sie können das Gepäck im Zimmer abstellen, und ich werde Feuer machen.“
    „Könnten wir eine Mahlzeit

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