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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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bekommen?“, erkundigte sich Tanner. „Wir sind seit dem frühen Morgen unterwegs.“
    „Selbstverständlich“, erwiderte Gunn.
    „Und könnten Sie uns etwas Wasser zum Waschen bringen?“, fragte Marlena.
    Der Wirt lächelte. „Sie haben ganz schön viel Matsch abbekommen, nicht wahr? Ich werde Ihnen sofort Wasser bringen lassen, und wir kümmern uns auch um Ihre Kleidung.“
    Sobald Mr Gunn gegangen war, legte Tanner ihr die Hände auf die Schultern. „Ist etwas nicht in Ordnung, Marlena? Du hast kaum geredet, seit mein Pferd das Hufeisen verloren hat.“
    Seit ich Parronley erblickt habe, dachte Marlena. „Ich bin einfach hungrig und müde, das ist alles.“
    Er massierte ihre Schultern und legte die Arme um sie. „Macht es dir viel aus, dass wir ein wenig bleiben müssen, bis sich mein Pferd erholt?“
    Sie hoffte, dass er ihre Angst nicht bemerkte. Sie befürchtete, dass Rapp bereits in Parronley war, und es war möglich, dass er auch in Kilrosa nach ihnen suchte.
    „Ich möchte nicht, dass man dich mit mir sieht, Tanner, jetzt, wo Rapp vermutlich in der Nähe ist.“
    Er zog sie fest an sich. „Wir werden aufpassen.“
    Sie kleideten sich um, und Marlena setzte sich auf die Bettkante, um auf das Wasser zu warten.
    Tanner strich ihr über die Wange. „Ich gehe hinunter in die Schankstube und versuche unauffällig herauszubekommen, ob jemand Rapp gesehen hat.“ Er warf ihr einen aufmunternden Blick zu. „Möchtest du, dass ich dich nachher hier oben abhole?“
    Sie ergriff seine rechte Hand und hielt sie an ihre linke Wange. „Ich komme allein in die Schankstube nach.“
    Im Türrahmen drehte er sich zu ihr um. „Ich bedaure nicht, dass wir länger zusammenbleiben müssen.“
    Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, streckte sich Marlena erschöpft auf dem Bett aus. Sie schloss die Augen, und selbst ihr Hunger konnte sie nicht davon abhalten, einzudösen.
    Es klopfte an der Tür. „Ihr Wasser, Madam.“
    „Kommen Sie herein.“ Marlena richtete sich auf und rieb sich die Augen.
    Das Mädchen trug den Wasserkrug und ein paar Handtücher zu einem kleinen Tisch neben dem Kamin.
    „Vielen Dank.“ Marlena erhob sich und erkannte das Gesicht des Mädchens. Fia Small! Sie rang nach Luft.
    Das Mädchen erbleichte. „Lady Corland!“
    Als Marlena das Dienstmädchen Fia Small das letzte Mal gesehen hatte, lag Corland in einer Blutlache, und ihr Cousin hatte ihr die Mordwaffe in die Hand gedrückt.

15. KAPITEL
    D as kühle Bier fühlte sich gut in seiner Kehle an. Der Wirt hatte ihm versichert, dass seit Tagen kein Fremder mehr im Dorf aufgetaucht war. Tanner konnte sich entspannt mit dem Krug zurücklehnen und auf Marlena warten.
    Ein großer jüngerer Mann mit Schürze kam aus der Küche, hielt plötzlich inne und schaute sich um.
    Der Mann wandte sich an Gunn. „Wo ist Fia?“
    Der Wirt wies mit dem Kopf in Tanners Richtung. „Wir haben Gäste. Fia kümmert sich um das Zimmer. Frag den Mann, ob er noch ein Bier möchte.“
    Der Angesprochene ging mit bedrohlichem Gebaren auf Tanner zu. „Wollen Sie noch was?“
    Tanner schaute zu ihm hoch. „Ja.“ Er reichte dem Mann den leeren Krug.
    Der Mann sah ihm direkt ins Gesicht und ließ erstaunt die Hände sinken. „Mylord, was tun Sie hier?“
    Tanner blickte sich beunruhigt um, ob jemand zugehört hatte, aber es befand sich nur ein anderer Gast in der Schankstube, der weit entfernt saß. Mr Gunn war hinter der Theke beschäftigt.
    „Sie verwechseln mich mit jemandem“, erwiderte Tanner rasch.
    „Nein, ganz sicher nicht. Sie sind der Marquess of Tannerton. Ich würde Sie immer wiedererkennen.“
    Der hünenhafte Mann konnte nicht viel älter als dreißig sein und war, der Sprache nach zu schließen, eindeutig Schotte. Wo zum Teufel konnte er diesem Kerl begegnet sein?
    Tanner musterte ihn prüfend. „Woher kennen Sie mich?“
    „Ich war dort, Mylord“, erklärte der Mann. „In Brüssel, nach der Schlacht. Ich weiß, was Sie für die Jungs getan haben. Niemand hat sich mehr um die Verwundeten gekümmert als Sie.“ Er verbeugte sich.
    „Um Himmels willen, setzen Sie sich, und sprechen Sie leise“, flüsterte Tanner.
    Der Mann nahm Platz, aber stocksteif wie der Ladestock, den er wahrscheinlich in der Schlacht getragen hatte.
    „Sie waren Soldat?“ Tanner dachte an die Karren mit Verwundeten, die nach der Schlacht Brüssel erreichten. Blutüberströmte Männer, denen Gliedmaßen, Augen oder ganze Gesichter fehlten. Einige schrien nach

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