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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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sich den Staub von den Händen. „War das deine Art, unseren Sohn ohne Kampf halbwegs in Richtung Zuhause zu lenken?“, fragte sie lachend.
    „Es hat doch funktioniert, oder?“ Er sah ausgesprochen selbstzufrieden aus. „Das ist ein Trick, den ich mir von Mrs McGregor abgeguckt habe.“
    Er reichte ihr die Hand, um ihr die Böschung hinauf zu helfen, und Caroline erschauerte unwillkürlich, als er sie berührte.
    Wenige Momente später sahen sie auf die Bucht hinunter, und Caroline bewunderte die vielen verschiedenen Schattierungen von Blau. „Könnte das ein Teil einer Einfriedung gewesen sein?“
    „Ich glaube, ja.“ Bennett hob Wyn auf die Schultern, damit der Kleine besser sehen konnte. „Seht ihr, wie die eine Reihe von Steinen sich mit der anderen verbindet? Das kann nur von Menschenhand geschaffen sein.“
    Caroline erschauerte. „Es ist unheimlich und irgendwie traurig. Wie viel Arbeit muss es gekostet haben, das alles aufzubauen, und dann wurde es einfach vom Meer überschwemmt. Ich frage mich, ob es eine einzige große Flut gewesen ist, oder ob das Wasser sich allmählich, Jahr für Jahr, vorwärtsbewegte.“
    Das überflutete Land erinnerte sie an ihre Ehe. Der Skandal bei Almack’s war die plötzliche Überschwemmung, die alles fortgespült hatte. Doch jedes Vertrauen, jedes Fundament, das die Ehe vielleicht hätte retten können, war schon lange davor zerstört worden. Sollte es die kleinste Hoffnung geben, zu retten, was sie verloren hatten, dann mussten sie versuchen zu verstehen, was zwischen ihnen falsch gelaufen war.
    Bennett stellte Wyn wieder auf die Erde, und der Kleine rieb sich den Bauch. „Ich habe Hunger.“
    „Bauen und Muschelsammeln macht Appetit, wie ich sehe“, meinte Caroline lachend. „Ganz zu schweigen von der frischen Seeluft. Wir hätten einen Picknickkorb mitnehmen sollen. Warum läufst du nicht voraus und bittest Mrs Jenkins, dir einen Keks zu geben, damit du bis zum Abendessen durchhältst?“
    Wyn schien die Idee zu gefallen, denn er machte sich sofort auf den Weg und lief viel schneller, als sie es auf dem weichen Boden hätte schaffen können.
    Bennett reichte ihr den Arm, den sie gern annahm. „Ich danke dir für den wunderschönen Ausflug. Ich habe mich großartig unterhalten. Es hat mich an den Tag erinnert, als du mit mir eine Bootsfahrt auf der Themse unternommen hast. Weißt du noch?“
    „Wie könnte ich es vergessen?“ Er lachte amüsiert. „Ich bekam riesige Blasen an den Händen von den verflixten Rudern.“
    „Aber wir waren glücklich damals, nicht wahr?“ Sie wartete ängstlich auf seine Antwort. „Wann haben wir diese Fröhlichkeit verloren?“
    Seine Miene wurde grimmig. „Ich glaube, du verwechselst Glück mit Vergnügen.“
    Also hatte sie ihn nie glücklich gemacht, nicht einmal während seiner kurzen, heftigen Werbung um sie oder am Anfang ihrer Ehe? Sie musste sich sehr zusammenreißen, um ein enttäuschtes Aufstöhnen zu unterdrücken. Trotzdem konnte sie nicht anders, als das Thema weiterzuverfolgen.
    „Ich glaube, es begann damit, dass ich nicht sofort ein Kind empfangen konnte. Mit jedem Monat, der vorüberging, schien die Kluft zwischen uns breiter zu werden. Als ich jedoch Wyn erwartete, wurde alles besser – wenigstens für eine Weile.“
    „Das hatte nichts damit zu tun!“, behauptete er erregt. „Es hätte keinen Unterschied gemacht, selbst wenn du noch während unserer Flitterwochen schwanger geworden wärst. Wir haben uns entfremdet, weil wir so unterschiedlich sind. Wir sehen die Welt aus einer völlig anderen Perspektive, wir haben nicht die gleichen Ziele. Es ist niemandes Schuld, ganz gewiss nicht deine. Wir sind nun einmal so, wie wir sind.“
    Es war also nicht ihre Schuld. Ein willkommener Gedanke, dennoch tröstete er sie nur wenig.
    „Vielleicht wäre es besser gewesen“, fuhr er fort, „wenn ich nicht so vernarrt in dich gewesen wäre. Dann hätte ich vielleicht gesehen, dass nichts Gutes aus der Ehe zweier so gegensätzlicher Menschen entstehen konnte.“
    „Nichts Gutes?“ Sie zog so abrupt die Hand aus seiner Armbeuge, dass sie fast gestolpert wäre. „Unser Sohn entstand aus dieser Ehe, und er ist das Wunderbarste, das ich besitze!“
    Sie waren beim Haus angelangt. Schnell nahm sie die wenigen Stufen zur Küchentür und zwang sich, ihre Gefühle zu verbergen, um Wyn nicht zu beunruhigen. So sehr hatte sie gehofft, ihre Ehe doch noch retten zu können, wenn sie nur herausfand, was nicht richtig

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