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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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Selbstkontrolle geriet in gefährliches Wanken.
    „Tut mir leid, dass ich den Heiratsantrag verpfuscht habe.“ Seufzend strich er sich durchs Haar. „Aber aus welchem anderen Grund hätte ich dich bitten sollen, meine Frau zu werden?“
    „Archies wegen. Weil du dich dazu verpflichtet fühlst.“
    „Nur teilweise, Arabella. Ich will dich heiraten, weil ich dich liebe, und das ist mir am wichtigsten. Natürlich hätte ich es dir erklären müssen.“
    „Oh Gott“, wisperte sie. „Bitte, mach es mir nicht noch schwerer, als es das ohnehin schon ist … Ich kann dich nicht heiraten.“ Unaufhaltsam rannen die Tränen über ihre Wangen. Er trat näher zu ihr, und sie wich zurück.
    Taumelnd stieß sie gegen einen Sessel. Dominic hielt sie fest und zog sie an sich. „Dass du mich auch liebst, weiß ich.“
    In Worten vermochte sie es nicht zu leugnen. Und so schüttelte sie wieder den Kopf. „Ich kann dich nicht heiraten.“ An diesen Satz klammerte sie sich wie an einen magischen Spruch. Mehr zu sagen, traute sie sich nicht zu.
    „Nachdem ich dich in die Gesellschaft eingeführt habe, darfst du nicht mehr als meine Geliebte im Hintergrund verschwinden.“
    „Deine Geliebte kann ich auch nicht bleiben. Ich muss fort … Weg von dir. Weg von London. Noch heute Nacht.“
    Ungläubig lachte er. „Und du bildest dir ein, ich lasse dich einfach gehen? Was das alles bedeutet, verstehe ich nicht. Aber wie ich bereits sagte – ich will dich nicht noch einmal verlieren. Das meine ich ernst. Genauso wenig will ich meinen Sohn verlieren, den ich eben erst gefunden habe.“
    In seiner Miene erkannte Arabella unbeugsame Entschlossenheit, die ihre Angst noch schürte. „Du musst Archie und mich gehen lassen.“
    „Nein. Niemals.“
    „Bitte!“ Zum ersten Mal seit Dominics Ankunft schaute sie ihm direkt in die Augen. Sein Leben stand auf dem Spiel. Und das Schicksal ihres Kindes. „Ich flehe dich an. Sei versichert – es ist besser, wenn ich abreise.“
    „Besser? Wohl kaum! Ich liebe dich, und du sollst meine Frau werden, meine Duchess. Alles möchte ich dir und Archie geben, alle eure Wünsche erfüllen. Und du liebst mich auch, daran zweifle ich nicht. Wovor willst du davonlaufen?“
    Ohne zu ahnen, was er riskierte, kam er bedrohlich nahe an die Wahrheit heran. Sie sah den Mann an, den sie so sehr liebte, und sie wusste, was sie sagen musste, damit er sie freigab. Wenn sie es aussprach, würde ein Teil von ihr für immer sterben. Aber es würde ihn retten. Und ihren Sohn. Sie blickte wieder in die dunklen Augen, die Archie geerbt hatte, und spürte, wie sich ihre Herzschläge verlangsamten. Wie etwas in ihrer Seele verschlossen wurde.
    „Du irrst dich, Dominic, ich liebe dich nicht.“ Ganz ruhig und leise kamen die Worte über ihre Lippen. Aber sie fühlte sich, als hätte sie aus voller Kehle geschrien. Sie sah das Entsetzen, das seine Züge verzerrte, sah den Schmerz, die Kränkung, das fassungslose Staunen, und es war so qualvoll, als hätte sie ein Messer in ihre eigene Brust gestoßen und die Klinge langsam herumgedreht.
    Überdeutlich vernahm sie in der drückenden Stille das Ticken der Uhr auf dem Kaminsims.
    Tick.
    Tack.
    Tick …
    „Das glaube ich dir nicht“, flüsterte er.
    „Ich liebe dich nicht“, wiederholte Arabella.
    Seltsamerweise schlug ihr Herz immer noch. In ihr war keine Wärme mehr. Statt des Blutes schien Eiswasser durch ihre Adern zu fließen.
    Dominic starrte ihr ins Gesicht, und sie erkannte die Tiefe der Wunde, die sie ihm zugefügt hatte. Indem sie ihn so brutal verletzte, zerstörte sie sich selbst.
    Reglos stand sie da, gestattete sich nicht zu denken, nur zu lügen.
    „Und das hast du erst kürzlich festgestellt, Arabella?“
    Sie beobachtete, wie sich sein Blick verdüsterte, wie er die Brauen hob. Das Leid war immer noch da, aber nun mischte sich Wut in die schmerzliche Verblüffung. Wenn sie jetzt schwach wurde und ihm ein winziges Zeichen gab, das die Wahrheit verraten würde …
    Entschlossen stach sie das Messer noch tiefer in ihre Brust. „Ich hätte dir nichts vormachen dürfen.“ Weil sie die Qual in seinen Augen nicht länger ertrug, senkte sie die Lider.
    „Also hast du mir etwas vorgemacht?“
    Sie hörte den Zorn, der in seiner Stimme mitschwang – den sie eher verkraften konnte als seinen Kummer.
    „Ja“, bestätigte sie und schaute ihn wieder an.
    „Während wir uns liebten?“, stieß er hervor. „Wenn du in heißer Lust geschrien hast? Wenn ich

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