Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
Vom Netzwerk:
die ganze Nacht bei dir lag?“
    „Ja.“ Sein bitterer Groll erleichterte ihr die Lüge.
    Nun entstand ein Schweigen, das zwischen ihnen zu dröhnen schien. Viel zu lange dauerten die Sekunden.
    Arabella wartete und wartete, bis Dominic endlich zu sprechen begann. „Gegen deinen Willen werde ich dich nicht an mich binden.“
    „Danke.“ Das Wort klang so fremd, als hätte es jemand anderer gesagt, jemand in weiter Ferne. Und irgendwie gewann sie den Eindruck, sie würde gar nicht wirklich in diesem Zimmer stehen, sondern außerhalb ihres Körpers eine Tragödie mit ansehen.
    Dominics Blick war eisig. „Erörtern wie die praktischen Aspekte unserer Trennung.“
    „Da gibt es nichts zu besprechen. Wir fahren heute Nacht nach Woodside. In diesem Dorf wohnten wir, solange Henry noch lebte.“
    „Nein, ihr werdet bis morgen früh warten und nach Amersham reisen, zu dem Haus, das du mit deinen Eltern bewohnt hast.“
    „Aber …“, begann Arabella, und er unterbrach sie.
    „Die Eigentumsurkunde wurde bereits unterzeichnet und auf deinen Namen unterschrieben. Es sollte mein Hochzeitsgeschenk sein. Und versuch nicht, es abzulehnen. Das gehört zu den Bedingungen, die du akzeptieren musst, bevor ich dich gehen lasse.“
    Er hatte das Haus gekauft … Unfassbar! Diesen Gedanken verdrängte sie hastig, denn sie konnte es sich nicht leisten, ihre Emotionen zuzulassen.
    „Und die anderen Bedingungen?“ Ein Schritt nach dem anderen, bald war es geschafft …
    „Da Archie mein Sohn ist, möchte ich für ihn sorgen, wie für seine Mutter. Nie wieder wirst du dich in die Nähe eines Bordells wagen. Hast du mich verstanden, Arabella?“
    „Ja.“ Woran er dachte, wusste sie. Niemals hatte sie ihm die Wahrheit verraten. Nur während jener einzigen Nacht war sie eine Hure gewesen. In ihrem Leben hatte es keine Männer außer Dominic und Henry gegeben.
    „Ich stelle dir monatliche Einkünfte zur Verfügung. Und ich werde Archie regelmäßig besuchen. Der Junge braucht seinen Vater.“
    „Aber …“ Was würde Mr Smith davon halten?
    „Kein Aber. Das sind meine Bedingungen.“
    Wie fest er entschlossen war, seinen Willen durchzusetzen, merkte sie ihm an. Und Smith hatte nur verlangt, sie müsse London verlassen und dürfe weder die Ehefrau des Dukes werden noch seine Geliebte bleiben. Etwas anderes hatte er nicht erwähnt. Trotzdem misstraute sie dem Schurken. Wenn er erfuhr, was Dominic forderte …
    „Alles wird so geschehen, wie du es wünschst.“ Natürlich konnte sie ihn nicht von Archie fernhalten und die beiden noch mehr verletzen, als sie es ohnehin schon tat. Um Dominics Leben zu schützen, brach sie sein Herz. Welch eine grausame Ironie …
    „Benutz die Kutsche und nimm die Dienstboten mit, die du brauchst. Nach eurer Abreise werde ich dieses Haus aufgeben.“
    Arabella ergriff das kleine Etui aus rotem Leder, das neben dem Kerzenleuchter auf dem Tisch lag, und öffnete es. Darin befand sich der Arlesford-Verlobungsring. Im Halbdunkel färbte sich das klare Blau des Saphirs tintenschwarz, als würde er Trauer tragen. Nur die Diamanten funkelten im schwachen flackernden Licht.
    Einige Sekunden lang zögerte Dominic, bevor er das Etui entgegennahm, das sie ihm hinhielt, dann ließ er den Deckel zuschnappen und steckte es in die Tasche seiner Weste.
    „Leb wohl, Arabella.“
    Weil sie ihrer Stimme misstraute, antwortete sie nicht. Verzweifelt klammerte sie sich an die letzten Reste ihrer Selbstbeherrschung.
    Er wandte sich ab und ging davon. Und sie stand einfach nur da, starrte die Gemälde an den Wänden an, hörte die Tür klicken und Dominic in der Halle mit Gemmell sprechen. Die Schritte verklangen, die Haustür fiel ins Schloss.
    Erst jetzt brachen sich alle Gefühle Bahn. Schluchzend sank sie auf die Knie und schlug die Hände vors Gesicht. Sie hatte den Mann, den sie liebte, und ihren gemeinsamen Sohn gerettet. Aber um welchen Preis?

17. KAPITEL
    D ominic saß in seiner Bibliothek am Schreibtisch, über die Papiere gebeugt, die den Mietvertrag für das Haus in der Curzon Street und die Vereinbarungen mit den Dienstboten betrafen. Nun müsste er sich auf die Einzelheiten konzentrieren. Doch er nahm die Buchstaben kaum wahr. Stattdessen erinnerte er sich an Arabella und jene letzte schreckliche Szene im Salon.
    Einige Tage später gelang es ihm endlich, klarer zu denken. Noch immer war er wütend und verletzt, aber nun entstand allmählich der Eindruck, dass da irgendetwas nicht stimmte. Etwas, das

Weitere Kostenlose Bücher