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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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postiert und fühlte sich körperlich und geistig leer. Sein Traum hatte sich in einen Albtraum verwandelt. Val würde inzwischen Lilyas Nachricht erhalten haben. Das beruhigte ihn. Er hoffte, dass der Brief seinen Zweck erfüllte und Val nicht zur Hilfe eilte.
    Es mussten Entscheidungen getroffen werden. Obwohl er geplant hatte, was er tun würde, wenn der Tag kam, hatte er gleichzeitig gehofft, er werde nie kommen …
    Aber zuerst wollte er einen kurzen Moment des Glückes mit Lilya teilen. Er wollte sie wenigstens noch einmal auf Pendennys in den Armen halten, bevor sie ihr bisheriges Leben aufgeben mussten.
    Beldon stieg die Treppe hinauf. Er ließ seine Hand am Geländer entlanggleiten, als ob er eine Erinnerung an das Leben auf Pendennys in sich aufnehmen wolle. Aber sein Herz hatte bereits Abschied genommen. Lilya war ihm wichtiger geworden als Pendennys es je sein könnte.
    Er hatte fast den ganzen Tag an sie gedacht. Sie wusste genau, was geschehen war, und fühlte sich sicher schuldig. Deshalb wollte er ihr unbedingt sagen, dass er sie nicht dafür verantwortlich machte. Wahrscheinlich hatte sie seine Strenge missverstanden. Er war nicht böse auf sie, er dachte nur an ihre Sicherheit.
    Beldon öffnete leise die Tür. Falls sie schlief, wollte er sie nicht wecken. „Lilya?“, sagte er leise. Er ging hinein, schloss die Tür hinter sich und erwartete, sie im Bett vorzufinden. Doch das Bett war leer. Wo konnte sie stecken? Er klingelte, um ihre Zofe herbeizurufen.
    Die Zofe war beinahe sofort da. Sie machte einen Knicks. „Die Lady war einige Zeit hier oben. Sie wollte sich ausruhen. Aber dann ist sie heruntergekommen und hat gesagt, sie sei zu unruhig und wolle einen Spaziergang machen.“
    „Und du hast sie gehen lassen?“ Beldon war fassungslos. „Nach dem, was heute geschehen ist, hast du sie einfach so allein davonspazieren lassen?“
    Das Mädchen sah erschrocken aus. Beldon bedauerte seinen scharfen Ton. „Gnädiger Herr, sie hat gesagt, sie wolle im Garten in der Nähe des Hauses bleiben“, stammelte sie.
    „Ist sie immer noch dort?“, Beldon wurde immer misstrauischer.
    „Das weiß ich nicht“, sagte das Mädchen bedrückt.
    „Sie könnte überall sein. Such das Haus ab. Vielleicht liegt sie irgendwo mit einem Buch auf dem Sofa oder ist dort eingeschlafen.“ Beldon setzte eine fröhliche Miene auf. „Inzwischen werde ich draußen suchen.“ Er hatte sie nie danach gefragt, wo sie den Diamanten versteckte. Er wünschte, er hätte es getan. Wenn der Diamant noch da war, war auch Lilya noch da. Sie würde nicht ohne den Diamanten gehen. Er wusste es zwar nicht, fühlte aber bereits jetzt, dass sie geflohen war.
    Beldon ging nach unten. Es war keine Zeit zu verlieren. In seinem Arbeitszimmer öffnete er den Tresor, in dem er seine Pistolen aufbewahrte.
    An der Eingangstür streifte er sich einen Umhang über und schaute zum Himmel. Es wurde dunkel und es würde bald regnen. Aber er musste Lilya finden, bevor Agyros sie fand oder bevor sie etwas tat, was sie alle bereuen würden. Mit seinen Pistolen bewaffnet, schritt Beldon wild entschlossen in die dunkle Nacht hinaus.

19. KAPITEL
    I ch wollte meine Frau hier treffen. Sie hat langes, dunkles Haar.“ Beldon fragte nun schon zum fünften Mal. Das Wasser floss in dünnen Rinnsalen von seinem Umhang auf den Boden des Gasthauses. Seine Verfolgung hatte ihn nach Falmouth geführt. Dort gab es einen Hafen, den Lilya vielleicht benutzen wollte. In jeder Minute, die verstrich, entfernte sie sich weiter von ihm. Aber er war sicher, dass er sie in Falmouth finden würde. Er würde jedes Gasthaus absuchen, bis er sie fand.
    Was das Wetter anbelangte, so war der strömende Regen sein Freund. Er wusste, dass der anhaltende Schauer die Küstenstraße unpassierbar gemacht hatte. Bis zum Morgen würden überall in den Kurven beträchtliche Schlammlawinen auf die Straße gerutscht sein.
    Dieses Mal hatte er Glück. „Oh ja. Vorhin ist eine Dame angekommen. Sie hat um ein privates Gastzimmer gebeten.“ Beldons Hoffnung wuchs. Lilya würde es nicht riskieren, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dafür war sie zu klug.
    Der Gastwirt führte ihn am lauten Schankraum vorbei den Flur hinunter und zu einem kleinen Zimmer, in dem ein freundliches Feuer brannte. Beldon wartete darauf, dass der Gastwirt ihn ankündigte. „Hat sie noch nicht zu Abend gegessen?“, fragte er leise, als er sah, dass der Tisch nicht gedeckt war.
    Der Wirt schüttelte den Kopf.

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