Historical Saison Band 16 (German Edition)
führen.“ Das Zuhause, das er liebte, würde sich für sie beide in ein Gefängnis verwandeln, und es würde von Tag zu Tag schlimmer werden.
Einige Sekunden lang war es still.
„Ich weiß.“
Sie war auf seine Antwort nicht vorbereitet. Sie hatte erwartet, dass er mit ihr streiten würde, dass er die alten Argumente über Schutz benutzen würde, dass niemand einen Adeligen auf seinem Grund angreifen würde. Diese Antwortet hatte sie nicht erwartet.
Beldon ließ ihr Handgelenk los, ging zur Tür und schloss sie ab.
„Was tust du?“, fragte Lilya. Sie betrachtete den starken Mann vor ihr, der sein feuchtes Hemd aufknöpfte, und Verlangen durchströmte sie.
„Ich werde jetzt meine Ehefrau lieben. Danach machen wir Pläne für die Zukunft.“ Er fasste sie um die Taille und bedeckte ihren Mund mit Küssen. Sie merkte sofort, dass seine Wut durch etwas anderes ersetzt worden war, etwas Ursprünglicheres, ebenso Wildes. In ihrer Vereinigung heute Nacht würde es keinen Gentleman geben. Sie war froh darüber. Er drückte sie gegen den Tisch, ihre Hüften stießen gegen das harte Holz.
„Die Schüsseln“, sagte sie zwischen seinen wilden Küssen.
„Verdammt“, murmelte er. Beldon drehte sie herum. Sie spürte seine harte Männlichkeit an ihrem Hinterleib. Als er ihre Röcke bis zur Taille hochgeschoben hatte, streichelte die warme Luft des Raums ihre Haut. Seine Absichten waren klar: Jetzt würde er sie von hinten nehmen. Der Gedanke ließ sie vor Wonne erschauern. Beldon hielt sie an den Hüften fest. Er stützte sie, während er fest und stürmisch in sie eindrang, wieder und immer wieder, leidenschaftlich und hemmungslos. Bald konnte sie es kaum noch aushalten, so sehr sehnte sie sich nach dem erlösenden Höhepunkt. Sie schrie auf und kam, als er sich in sie ergoss.
Eine Weile verharrten sie noch in der Stellung und genossen die Nähe. Er stand hinter hier, sie presste ihren Körper an den seinen. Während Lilya die kleinen Schauer genoss, die als Nachbeben durch ihren Körper liefen, bemerkte sie, dass etwas Ungewöhnliches geschehen war. Gerade hatten sich nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Seelen miteinander vereint. Hier auf diesem Tisch waren sie während des rauen Liebesakts in jeder Hinsicht des Wortes nackt gewesen. Der Gentleman und die zarte Debütantin waren beiseitegetreten, damit ein Mann und eine Frau ihren Platz einnehmen konnten.
Als er sich erholt hatte, bereitete Beldon ihnen mit den getrockneten Umhängen ein Bett auf dem Boden. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und war auf jede Art und Weise vollkommen befriedigt.
Beldon streichelte ihr zärtlich durchs Haar und kämmte es mit seinen Fingern. „Hast du alles bei dir? Hast du irgendetwas, was du brauchst, im Haus zurückgelassen?“
„Nein“, antwortete sie. Das war die Wahrheit. Innerhalb weniger Stunden war das Leben einfacher geworden. Zwei Reisekleider, ein einfaches Paar Stiefel, das Vermächtnis ihres Vaters und ein einige persönliche Dinge hatten einen Schrank voller feiner Roben im Handumdrehen ersetzt.
Beldon nickte. Der flackernde Schein des Feuers betonte den stolzen Schwung seines Profils. „Gut. Dann können wir nun für unsere Liebe sterben.“
„Wie du sicher weißt, musst du diesen Satz erklären.“ Lilya setzte sich auf und strich ihre Haare zurück. Was hatte er vor?
Beldon begann einen Plan zu skizzieren, der einfach und ungewöhnlich zugleich war. Vielleicht war er gerade deshalb ungewöhnlich, weil er so simpel war. „Wir fahren nach Roseland und nehmen dort ein Schiff. Wenn wir an Bord sind, lassen wir die Nachricht verbreiten, dass unser Schiff untergegangen ist“, begann er. „Wir werden einfach verschwunden sein. Und der Diamant wird irgendwo mit uns auf dem Meeresboden liegen.“
„Und was dann? Ich meine, was dann, wenn wir ‚tot‘ sind?“
„Dann können wir hingehen, wohin wir wollen, solange wir England fernbleiben. Wir könnten nach Südamerika gehen. Ich besitze Anteile an Minen in Argentinien. Dort haben sich auch einige Menschen aus Cornwall niedergelassen. Wir könnten nach Amerika gehen und eine Pferdezucht beginnen. Es gibt endlose Möglichkeiten, selbst unter diesen Bedingungen.“
Es musste nicht extra gesagt werden, was er mit ‚Bedingungen‘ meinte. Sie konnten es weder riskieren, sich im Südosten Europas niederzulassen noch auf den britischen Inseln. Die ungeheure Tragweite seines Plans war ihr nicht verborgen geblieben.
„Was wird aus Pendennys? Wir
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