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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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Sie konnte nichts dagegen tun. Aber sie fiel nicht. Beldon schlang die Arme um sie. Er murmelte ihr etwas zu, das sie nicht verstand.
    Der Stallbursche musste bei ihm sein. Sie konnte undeutlich seine Stimme hören. Er sagte irgendwas. „Als Bassett die Lage begriffen hatte, hat er den Mann mit einem Gewehr bedroht. Aber da war noch ein zweiter Mann, den wir nicht gesehen haben. Dieser andere Mann hat auf Bassett geschossen. Thunder ist danach durchgedreht.
    Der alte Junge wollte seine Stuten beschützen. Er hat erst versucht, sie zusammenzutreiben, dann ist er auf den Mann losgegangen … Wenn er aus dem Pferch herausgekommen wäre, hätte Thunder diesen Dreckskerl getötet, ihn einfach niedergetrampelt. Am Ende haben ihn drei Kugeln erwischt. Es war alles innerhalb von Minuten vorbei. Es ging zu schnell, um etwas zu machen. Als wir richtig gemerkt haben, was passiert, waren die Männer schon verschwunden.“
    „Ich bringe Lilya ins Haus. Dann komme ich zurück und schaue nach Bassett.“ Beldon sprach mit ruhiger Stimme. Aber Lilya ließ sich nicht täuschen. Er war aufgebracht und wild entschlossen, etwas zu unternehmen. Möglicherweise etwas, bei dem er sterben würde.
    „Ich muss nicht ins Haus gehen. Ich fühle mich schon wieder besser“, sagte Lilya. Doch das stimmte nicht ganz. In Wirklichkeit war sie hin- und hergerissen. Eigentlich wollte sie ins Haus gehen, um nach dem Diamanten zu sehen und sich mit ihrem Messer zu bewaffnen. Doch sie fürchtete, dass Beldon radikale Maßnahmen ergreifen würde, wenn sie nicht da war.
    „Lass mich dich bitte ins Haus bringen, Lilya.“ Ihr fiel kein Grund ein, warum sie es ihm hätte verbieten können.
    Vor dem Haus standen Dienstmädchen und Diener herum, die mehr über die Tragödie erfahren wollten. Beldon wusste genau, was zu tun war.
    „Bitte Tee für Lady Pendennys. Sie hat einen Schock erlitten. Ich werde bald zurück sein.“
    Die einfachen Sätze wirkten Wunder. Lilya wurde in eines der kleinen Wohnzimmer gebracht. Kaum dort angekommen, stand auch schon eine Kanne Tee vor ihr. Alle waren froh, etwas zu tun zu haben. Ihre Bewunderung für ihren Ehemann wuchs ein Stück mehr. Im Angesicht der Tragödie wurde er allen Beteiligten gerecht: erst den Stallburschen, die Zeuge geworden waren, dann dem Hauspersonal, das etwas tun wollte, und schließlich seiner Frau.
    Lilya betrachtete das Armband an ihrem Handgelenk. Noch vor einer Stunde hatte er von Hingebung und Ausgeglichenheit gesprochen. In dieser Minute bewies er, dass er beide Eigenschaften hatte.
    Ihre Anwesenheit gefährdete Pendennys. Sie war zu bequem gewesen, sich das stets zu vergegenwärtigen, und hatte die Zeit an Beldons Seite genossen, als gäbe es kein Morgen.
    Sie nahm einen Schluck Tee. Die Dienerschaft musste beschäftigt bleiben. Das Mindeste, das sie tun konnte, war, ihren Tee zu trinken und damit ihre Arbeit zu würdigen. Der Tee tat ihr gut. Ihr Gehirn begann wieder auf die verlässliche Art und Weise zu arbeiten, wie es das getan hatte, als sie noch Lilya Stefanov war, die Hüterin des Diamanten.
    Wie albern von ihr, jemals zu glauben, dass sie etwas anderes sein konnte als die Hüterin des Adamao.
    „Brauchen Sie noch etwas, gnädige Frau?“, fragte das Hausmädchen freundlich.
    „Ja, Sally, es gibt noch etwas. Ich brauche Schreibzeug und jemanden, der zu den St. Justs reitet. Der Viscount muss umgehend informiert werden.“
    Schreibutensilien wurden sofort herbeigebracht. Lilya schrieb rasch einen Brief an Valerian, in dem sie ihm von dem Anschlag berichtete und ihn bat, nicht nach Pendennys zu kommen. Philippa und er, wiederholte sie, sollten unter gar keinen Umständen hierherkommen. Aber sie sollten Vorkehrungen treffen, für den Fall … Lilya faltete das Blatt Papier zusammen und übergab es dem wartenden Reiter. „Das sollte so rasch wie irgend möglich übergeben werden.“
    „Was war das, Lilya?“ Beldon erschien in der Türöffnung, als der Reiter hinausgegangen war. Er sah ernst aus; seine Kleidung war staubig.
    „Ein Brief für die St. Justs. Val muss informiert werden.“
    Beldon nickte zustimmend. „Das ist eine gute Idee.“
    „Tee?“ Lilya reichte ihm eine Tasse. „Wie geht es Bassett?“
    „Er wird wieder gesund werden. Wir haben den Pferch – soweit es geht – wieder in Ordnung gebracht.“
    „Agyros ist hier“, sagte Lilya langsam. Sie mussten darüber reden. Sie hatten zu lange nicht darüber geredet. Und nun war er gekommen. „Er wird keine Ruhe

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