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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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Berührungen und seine körperliche Nähe gewesen, die sie erregt hatten, heute waren es seine Worte.
    Sie blickte rasch weg, damit er die Tränen in ihren Augen nicht sah. Beldons Bemerkung bewegte sie. Es war interessant zu beobachten, wie andere ein Gespräch zwischen ihr und einem ihrer Landsleute wahrnahmen. Wo sie Gefahr vermutete, sahen andere Gemeinschaft. Aber Lilya dachte nicht daran, die Sicht anderer zu teilen. Der Moment, in dem sie ihre Vorsicht aufgab, war wahrscheinlich gleichzeitig der Moment ihres Todes. Es war Ironie des Schicksals, dass sie ihre Landsleute meiden musste statt sie zu beschützen. Sie misstraute ihnen und fürchtete sie wegen der Gefahr, die von ihnen ausgehen konnte. Die andauernde Furcht, enttarnt zu werden, und vor allem der Gedanke, dass sie nicht in ihre Heimat und zu ihrer Familie zurückkehren konnte, zermürbte sie.
    „Meine Zuhause ist hier in London. Val und Philippa sind jetzt meine Familie“, antwortete sie leise.
    „Mich können Sie auch dazuzählen“, versicherte ihr Beldon.
    „Natürlich“, sagte sie hastig. „Aber Sie werden bald eine eigene Familie gründen und Ihrer Schwester weniger Aufmerksamkeit schenken können.“ Das waren sehr klare Worte für ein unverheiratetes Mädchen. Eigentlich war es ungehörig, mit Junggesellen über deren Heiratspläne zu sprechen. Andererseits gehörte sie zur Familie, das hatte er selbst gesagt. Er konnte seine Bemerkung ja zurücknehmen, wenn er nicht meinte, was er eben gesagt hatte …
    Sie sah ihm an, dass er nicht bereit war, mit ihr darüber zu reden.
    „Ja. In meiner Zukunft läuten die Hochzeitsglocken“, bemerkte er nur unverbindlich, gab seinem Pferd die Sporen und ritt davon.
    Was ist nur mit mir los?
    Einen Tag früher hätte Beldon diese Aussage mit Befriedigung erfüllt. Ein weiteres Ziel war erreicht, da er sich entschieden hatte, zu heiraten. Er musste nur noch die Frau auswählen, um deren Hand er in einem Monat anhalten würde.
    Dafür würde er einige Wochen lang tanzen, im Park reiten gehen und an einigen Gesellschaften teilnehmen. Dann wäre die Entscheidung gefallen und er könnte seinen Antrag machen.
    Wahrscheinlich würde seine Wahl auf Lady Eleanor fallen. Sie würde ihn bestimmt nicht abweisen, das hatte er schon gestern Abend gemerkt, als er sie zum Tanz aufgefordert hatte. Sie hatte ihm aufmerksam und interessiert zugehört und mit ihren braunen Augen zu ihm aufgeschaut. Er würde der Mann sein, der Lady Eleanor Braithmore samt ihrem Erbe gewinnen würde. Vor einigen Jahren hatte er noch nicht auf eine solche Heirat hoffen dürfen.
    Trotz alledem war er nicht zufrieden mit sich. Das lag an Lilya. Am vergangenen Abend hatte sie ihn aus dem inneren Gleichgewicht gebracht. In einem Ballsaal voller blasser Debütantinnen hatte sie mit ihrer Lebendigkeit alle überstrahlt. Die anderen Damen erschienen ihm alle gleich … gleich langweilig. Aber das war nichts Schlimmes, die Damen seiner Klasse hatten andere Vorzüge. Sie waren nicht aufregend, aber sehr tugendhaft. Eigentlich hatte er sich schon darauf eingestellt.
    Doch Lilya war aufregend.
    Gebannt hatte er an ihren Lippen gehangen und ihren wachen Verstand bewundert. Der vergangene Abend war ungewöhnlich gewesen. Sie hatte seine Fantasie angeregt … und tat es immer noch, auch wenn er sich noch so sehr dagegen wehrte.
    Auch am hellen Tag war Lilya außerordentlich schön. Ihre sanften Gesichtszüge und ihr verführerischer Mund wirkten ausgesprochen weiblich, während das Feuer, das in ihren Augen brannte, ihre wilde, ungezähmte Seite verriet. Sie schien voller Kraft zu sein, selbstständig und unabhängig. Es hatte ihn heute seine gesamte Fähigkeit zur Selbstkontrolle gekostet, sich auf Lady Eleanor zu konzentrieren. Sehr viel lieber hätte er dem Gespräch zwischen Lilya und Mr Agyros gelauscht.
    Vielleicht hatten ihn Mr Agyros’ Aufmerksamkeiten gegenüber Lilya geärgert. Seine Augen hatten Lilya nahezu ausgezogen. Wie er sie angestarrt hatte, war skandalös gewesen.
    Beldon wusste aus persönlicher Erfahrung, welche Wirkung Lilya auf Männer hatte. Vergangene Nacht war er für ihren Charme durchaus zugänglich gewesen. Er war ein Mann und wusste, was Männer dachten. Vor einigen Jahren hatte er die Ballsaison an Philippas Seite verbracht, um sicherzustellen, dass sie nichts Unschickliches tat. Er war für die Rolle einer Anstandsperson also gerüstet. Aber Lilya schien keine solche Anstandsperson zu brauchen. Sie hatte Agyros’

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