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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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kein einziger Fehler unterlaufen? Sie selber hatte sich einiges zuschulden kommen lassen – verbotenerweise an Spieltischen gesessen, viel Geld verloren, war mit Benedict durchgebrannt, als sie beide noch minderjährig gewesen waren …
    Und jetzt bereitete ihr die Cunningham-Party neue Sorgen. Das Kleid war wundervoll. Aber wie würde sie sich fühlen, wenn Joshua im Publikum saß? Und Charlotte und Moncaster? Unentwegt spürte sie die Gefahr, die von den beiden ausging. Joshua hatte sie vor ihnen gewarnt. Wenn sie eine Bühne betrat und die Aufmerksamkeit ihrer Feinde erregte – welche neuen tückischen Attacken mochten ihr drohen? Aber wenn sie sich ihrem Vater nicht anvertraute, konnte sie ihre Teilnahme an den Pantomimen nicht verweigern. Sonst würde sie ihm gestehen müssen, was bei ihrem früheren Aufenthalt in England geschehen war.
    Papa hatte versichert, sie würde einfach nur über die Bühne gehen müssen, in einer Hand einen bemalten spanischen Fächer, in der anderen Kastagnetten. Sicher würde ihr das nicht schwerfallen.
    Aber bis zum Donnerstagabend wuchs ihre Angst, was ihrer Zofe nicht entging. Um sie zu beruhigen, führte Flora sie vor den Drehspiegel. „Schauen Sie doch, wie fantastisch Sie aussehen, Miss Domino! Alle Leute werden Sie bezaubernd finden.“
    In üppigen, mit glitzernden Schmucksteinen besetzten Rüschenreihen reichte der rote Taftrock bis zu den Knöcheln. Das eng anliegende Oberteil zeichnete ihren Busen deutlich nach, und die Arme waren nackt. Erstaunt blinzelte sie und glaubte, eine Fremde anzustarren. Bin ich das wirklich, diese verführerische Sirene?
    Flora steckte eine rote Blume in die offenen dunklen Locken ihrer Herrin. „Wie eine spanische Prinzessin sehen Sie aus, Miss.“
    „Danke, liebe Flora“, seufzte Domino und umarmte sie. „Aber eine echte spanische Prinzessin wäre viel zu sittsam, um ein solches Kleid zu tragen.“
    Und ich sollte es auch nicht wagen … Und doch – allmählich wurden ihre Bedenken von erregender Vorfreude verdrängt. Sie drehte sich vor dem Spiegel, schwenkte den Rüschenrock hin und her. Dann hob sie die Kastagnetten, probierte ein paar Tanzschritte aus und erinnerte sich an den Flamenco-Unterricht, den sie ohne das Wissen ihrer Tante genommen hatte. Ihre Kenntnisse wollte sie heute Abend nutzen und Joshua einen unvergesslichen Anblick bieten. Zu seiner Zukunft würde sie nicht gehören, aber unauslöschlich zu seiner Vergangenheit.
    Im Haus der Cunninghams wurden Domino und Alfredo bald getrennt. Er ließ sich in einen großen Salon mit vergoldeten Stuhlreihen und roten Wänden führen. Am Anfang der Party sollten die jungen Damen, die Sophia Cunningham engagiert hatte, in Scharaden und Pantomimen auftreten, später würden die Gäste zu den Klängen eines Streichquartetts tanzen. Bevor Alfredo seinen Platz einnahm, übergab er den Musikern die Noten für die Zigeunermusik, die seine Tochter bei ihrem Auftritt begleiten sollte. Entspannt blickte er den Ereignissen entgegen. Da der Prinzregent die Einladung der Cunninghams abgelehnt hatte, musste Alfredo keine Wiederholung des unangenehmen Zwischenfalls im Pavilion befürchten.
    Mittlerweile wurde Domino in einen angrenzenden Raum geleitet, wo nervöse junge Damen und ihre Zofen an kunstvollen Kostümen zupften. Sie selbst musste nur den schwarzen Samtumhang ablegen, der ihr Flamenco-Kleid verhüllte. Danach sah sie sich um. Wie sie erleichtert feststellte, entblößten die meisten Kostüme viel mehr als ihr eigenes.
    Bis die zappeligen Mädchen für ihren Auftritt bereit waren, dauerte es ziemlich lange. Schließlich wurden sie in den hinteren Teil des Roten Salons geführt, der durch einen Vorhang vom vorderen abgeteilt war. In der Mitte stand ein Podium, die Bühne, und einige Vorhänge an den Seiten dienten als Kulissen. Dazwischen drängten sich griechische Göttinnen, mittelalterliche Prinzessinnen und niedliche Schäferinnen. Einige Mädchen warfen schiefe Blicke auf das exotische Flamenco-Kleid, was sie bewog, den Kopf ein wenig höher zu tragen.
    Nun öffnete sich der große Vorhang. Zuerst tanzten drei griechische Göttinnen in dünner, wehender Gaze, und in den Zuschauerreihen erklang keineswegs nur anerkennendes Gemurmel. Eine schlecht beratene Göttin hatte ihren Unterrock unter der Gaze befeuchtet, und was sie schamlos zur Schau stellte, entrüstete einige konservativere Gäste.
    Aber es war Domino, die für eine Sensation sorgte. Nach den ersten Takten sprang sie

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