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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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bessere Partie hätte. Das Mädchen muss wissen, dass es keine große Wahl hat. Sie wird mich nehmen und mir außerdem noch dankbar sein, sonst muss sie nämlich ihrer Familie zur Last fallen, solange sie lebt.“
    „Sagtest du nicht, sie verfügt über eigenes Geld?“, verteidigte der Reverend Jessica tapfer, und wenn es ihr möglich gewesen wäre, sich aus Dankbarkeit zu verlieben, hätte sie sehr wohl gewusst, welchen Bruder sie gewählt hätte.
    Aber auch Julius Swaybon hatte sie nicht geliebt. Seine übermäßige Bewunderung hatte ihr einfach nur geschmeichelt. Und dann musste sie sich anhören, wie er von ihr sprach, und erkannte, was für ein gefühlloser Mann er wirklich war. Es hatte lediglich bestätigt, wie klug ihre Zurückhaltung Jack gegenüber gewesen war. Eine innere Stimme hatte sie damals davor gewarnt, sich in einen Mann wie ihn zu verlieben. Und jetzt, sieben Jahre später, war er zynischer, erfahrener und gefährlicher denn je – und noch viel faszinierender. Aber das ignorierte sie lieber.
    Der Anblick des eindrucksvollen Herrenhauses lenkte Jessica ab. Selbst die Seabornes, die jeden Stein auf ihrem Gut liebten, gaben zu, dass Ashburton ein wunderschönes Haus war, jedoch ein wahres Labyrinth. Die Türme und Kuppeln des gewaltigen Daches wiesen reich verzierte Zinnen auf, die man in der Tudorzeit so geliebt hatte. Das Hauptgebäude wurde von einer großen Anzahl von Erkerfenstern erhellt, die auch heutzutage sehr modern anmuteten. Im Lauf der Jahre waren Anbauten mit den gleichen Ziegeln und dem gleichen Kalksandstein hinzugefügt worden, sodass Ashburton jetzt ein zwar eindrucksvoller, aber dennoch einladend wirkender Herrensitz war.

3. KAPITEL
    U nwillkürlich musste Jessica daran denken, wie schnell die Herzen der jungen Damen schlagen mussten, die mit der Absicht herkamen, Herrin von allem hier zu werden, und konnte auch nicht länger vergessen, warum diese gesellige Zusammenkunft überhaupt stattfand. Sollte es ein Mädchen von Verstand und Charakter unter den versammelten Schönheiten geben, würde man froh sein müssen, aber die meisten jungen Damen des ton würden wahrscheinlich ihre Seele für eine so gute Partie wie Jack verkaufen. Ihr wurde ganz schwindelig bei dem bloßen Gedanken, was ihr in den nächsten Wochen bevorstand, und sie wünschte zum tausendsten Mal, sie wäre wieder zurück bei ihren Eltern.
    „Dieser verflixte Earl!“, fluchte sie finster vor sich hin.
    „Wie bitte?“, brachte Martha schroff hervor, wie immer wenn sie nicht ganz mitbekam, was gesagt wurde. Sich selbst und allen anderen machte sie hartnäckig vor, dass sie nicht allmählich immer schwerhöriger wurde.
    „Nichts, was dich etwas anginge, Martha“, antwortete Jessica keck und machte sich mit sehr viel geringerer Erleichterung daran, die Stufen der Kutsche herunterzusteigen, als man nach einer langen Fahrt in trauter Zweisamkeit mit einer so finster dreinschauenden Frau hätte erwarten können.
    „Mit schlechten Manieren werden Sie im Leben nicht weit kommen, mein Mädchen“, tadelte Martha, wie es nur eine alte, geachtete Dienerin tun durfte, und der Lakai, der vorsichtig in ihre Richtung blickte, wich unwillkürlich vor Martha zurück. Gerade rechtzeitig erinnerte er sich noch an seine Pflichten und hielt Jessica die Hand hin, um sie zu stützen.
    „Du musst es ja wissen“, entgegnete sie ungerührt und berührte zum ersten Mal mit leicht zitternden Beinen den Boden der Seabornes.
    „Ich weiß nicht, was Sie damit meinen, Miss Pendle“, sagte Martha würdevoll.
    „Nein, natürlich nicht.“ Mit einem halbherzigen Lächeln schüttelte Jessica ihre zerdrückten Röcke aus. Dann machte sie ein paar Übungen, die der Stallmeister ihres Vaters sich für sie ausgedacht hatte, damit sie den Schmerz in den Muskeln ihres verletzten Fußes lindern konnte.
    Selbst wenn sie hier stehen müsste, bis sie von allen vergessen worden war, würde sie auf keinen Fall die wenigen Stufen hinaufstolpern und so ihre hart erkämpfte Würde aufs Spiel setzen. Allein bei dem Gedanken, was Jack Seaborne sagen würde, sollte sie wie eine Betrunkene auf seine Haustür zutaumeln, spannten sich ihre ohnehin schon völlig verhärteten Muskeln noch mehr an. Also zwang Jessica sich, ihn zu vergessen, und ihre Unruhe ließ nach.
    „Oh, da bist du ja endlich, meine Liebe“, rief Lady Henry Seaborne erfreut und eilte die Stufen zu ihr herab. „Ich bin so glücklich, dass du kommen konntest, Jessica, selbst wenn wir uns

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