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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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zurück.
    Sobald sie allerdings dort angekommen war und die Tür verschlossen hatte – falls der Duke mitten in der Nacht ziellos in seinem Haus herumwandern sollte –, fand sie keinen Schlaf. Wie sollte sie auch, da doch heute ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt worden war und sie sich selbst kaum wiedererkannte? Es erstaunte sie, dass weder ihre Patentante noch Martha einen Unterschied an ihr festgestellt hatten. Ihr kam es so vor, als wäre die Jessica Pendle, die heute Morgen aus diesem Bett gestiegen war, nicht mehr derselbe Mensch wie die Jess, die sich jetzt schlaflos darin hin und her warf.
    Heiße Röte überzog ihre Wangen, als sie an Jack dachte, sehnsüchtiges Verlangen nach ihm und seinen Liebkosungen erfüllte ihren ganzen Körper. Wenn sie seinen Antrag angenommen hätte, wäre es wahrscheinlich das stillschweigende Einverständnis gewesen, ihn heute Nacht in ihrem Bett schlafen zu lassen. Sicherlich hätten seine Familie und die Bediensteten darüber hinweggesehen und vorgegeben, er wartete auf die Hochzeitsnacht, um seine Braut in jeder nur denkbaren Hinsicht zu besitzen.
    Und wie sehr wünschte sie sich, dass er sie wieder in Besitz nahm, dass sie beide ihrer Lust nachgaben und sich einfach vormachten, sie würden auch heiraten. Vergangene Nacht hatte sie davon geträumt, wie es sein mochte, von Jack geliebt zu werden. Heute wusste sie genau, wie es war, und sehnte sich danach, erneut in seinen Armen zu liegen – in ihrem Bett und auch überall sonst, gab sie insgeheim zu und errötete heftig über ihre ungewohnte Schamlosigkeit.
    Sie fühlte sich ein wenig wund an von dem wilden Liebesspiel heute Nachmittag, und dennoch sehnte sie sich mit einer Glut nach ihm, dass sie keine Ruhe fand. Wie mochte es jedoch sein, neben Jack zu schlafen? Wie die Erfüllung all meiner Wünsche, gestand sie sich ein. Sosehr sie es auch versuchte, sie konnte sich einfach nicht für ihre sündigen Gedanken schämen. Und insgeheim wusste sie, dass sie sofort voller Eifer aufspringen und die Tür öffnen würde, sollte Jack tatsächlich anklopfen. Und das, noch bevor er die Gelegenheit haben würde, die Hand ein zweites Mal zu heben.
    Doch die Stunden verrannen und vor ihrer Tür herrschte Stille, während Jessica noch immer nicht einschlafen konnte und Jack unnachgiebig in seinem eigenen eleganten Flügel des Hauses blieb. Wie es aussah, hatte sie ihr Bett gemacht und musste nun einsam und allein darin liegen, weil er die drei magischen Worte nicht über die Lippen bringen konnte.
    Sie hörte die ferne Uhr vier schlagen und wusste, dass Jack heute nicht mehr zu ihr kommen würde, denn zu dieser Jahreszeit wurde es früh hell. Unglücklich verlieh sie ihren Gefühlen Ausdruck, indem sie auf ihr armes Kissen einhieb. Gleichzeitig versuchte sie, sich einzureden, dass es nichts ausmachte, wenn Jack sie weniger brauchte als sie ihn. Dann verbarg sie das Gesicht im Kissen und brach in Tränen aus. Was natürlich nichts zu bedeuten hatte. Sie war einfach nur müde, und schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass sich eine Jungfrau in den Armen eines unwiderstehlichen Dukes in eine schamlose Dirne verwandelte. Gewiss konnte man ihr da nachsehen, wenn ihre Nerven ein wenig überreizt waren.
    Zu ihrem Kummer musste sie erkennen, wie viel einfacher es war, etwas nicht zu vermissen, das man nie gehabt hatte. Und trotz diesem alles andere als tröstlichen Gedanken wurde sie schließlich doch noch vom Schlaf übermannt.
    „Guten Morgen, Miss Pendle“, wurde sie am nächsten Tag beim Frühstück von Jack gut gelaunt begrüßt.
    „Guten Morgen, Euer Gnaden“, antwortete sie ohne besondere Begeisterung, nahm sich Toast und Kaffee und suchte sich einen Platz zum Sitzen, der so weit von Jack entfernt war wie nur möglich, ohne dass sie dafür in das nächste Zimmer gehen musste.
    „Ich frage mich, was meine Tante für heute geplant hat“, bemerkte er heiter, und Jessica stellte sich verstimmt vor, dass er wohl schon begonnen hatte, eine der Damen mit seinem Charme einzuwickeln, da viele von ihnen anwesend waren und förmlich an seinen Lippen hingen.
    „Im Park ausgewählte Pflanzen sammeln, glaube ich“, antwortete Miss Clare gleichgültig.
    „Zeichnen im Garten“, fügte Lady Freya hinzu und verzog das Gesicht zu einer kläglichen Miene, die sie zur Abwechslung einmal ganz menschlich aussehen ließ.
    „Blumen arrangieren“, warf Persephone triumphierend ein.
    „Welch berauschende Freuden“, meinte Jack mit der

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