Historical Saison Band 17
und schien ihr kleines Abenteuer entschieden zu sehr zu genießen für Jacks Geschmack, besonders nachdem sie sich am Anfang doch so dagegen gesträubt hatte.
„Wirst du mir eigentlich noch den Gefallen tun, mir zu verraten, was du über meinen Cousin weißt, Calvercombe?“, fragte Jack eher schroff.
„Nicht vor Miss Pendle“, antwortete der knapp.
„Jessica besitzt mein volles Vertrauen.“
„Und wie kannst du sicher sein, dass seine Schwester uns nicht hört? Wir könnten sie schockieren.“
„Wollen Sie nicht die Nacht über auf Ashburton bleiben und sich dann die nächsten Tage zu Jacks Gästen gesellen, Mylord?“, machte Jessica genau den Vorschlag, den Jack auf keinen Fall von ihr hören wollte.
Sein Haushalt stand ihr zur Verfügung, seinen Titel und sein Vermögen gab er liebend gern in ihre zarten Hände … Aber warum musste sie Alex ihre Gastfreundschaft anbieten, als hätte sie schon das Recht dazu?
„Ja“, zwang Jack sich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. „Warum schließt du dich nicht meinen übrigen Gästen an, provozierst mich und bringst meine Cousine zur Weißglut, Alex?“
„Meinst du nicht, es wäre ein wenig grausam, empfindsame junge Damen meinem Anblick auszusetzen?“, fragte Alex. Sein gezwungenes Lachen verriet, wie sehr er die genaue Prüfung und den Klatsch fürchtete, die sein Aussehen herausfordern würde.
„Besser hier als im Herzen von Mayfair, wo man den lieben Kleinen nicht entkommen kann“, riet Jack ihm jetzt ganz ernsthaft, da er sich vorstellen konnte, wie leicht es vielen Damen erscheinen würde, ihn in einer größeren Menge zu schneiden, so zu tun, als wäre er gar nicht da. Hier in einer kleineren Gesellschaft brauchte Alex so etwas nicht zu befürchten. „Ich kann dir meine Räume im Nordturm überlassen, Alex. Von dort kannst du dich unter meine Gäste mischen oder es sein lassen, solltest du das vorziehen. Tatsächlich wüsste ich deinen Rat und Beistand zu schätzen, wenn es darum geht, dieses widerspenstige Weib dazu zu überreden, mich zu heiraten. Und natürlich jede Information, die du mir über Richs Aufenthaltsort zu geben bereit bist.“
Die Einladung auszusprechen fiel Jack unerwartet leicht. Er ahnte, was Alex so verändert hatte, vermutete aber, dass unter der neuen harten Schale, dem Zynismus und der Bitterkeit noch immer der Mann steckte, den er einst gekannt hatte.
„Nein, aber ich danke dir dennoch. Ich war auf dem Weg zu meinem walisischen Gut und ziehe es vor, mich eher um meine Angelegenheiten zu kümmern, als zu bleiben und mich um deine zu kümmern, Jack“, antwortete er prompt.
Jack unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung, und erst dann fiel ihm ein, dass er noch immer nicht wusste, weswegen Alex zu ihm gekommen war.
„Dann wirst du mir gewiss einige Augenblicke deiner kostbaren Zeit schenken, sobald wir Miss Pendle und meine Cousine sicher nach Ashburton zurückgebracht haben.“ Er fasste Alex unnachgiebig ins Auge.
„Werde ich das, alter Freund?“, fragte Alex unverbindlich.
„Oder du könntest mir einfach jetzt sagen, was du weißt“, schlug Jack vor, den Blick nach vorn gerichtet, falls Persephone schon auf dem Weg zu ihnen war. „Miss Pendle ist wirklich eine sehr enge Freundin der Familie und die Frau, die ich zu meiner Gattin zu machen gedenke. Du kannst also offen vor ihr reden, Alex, und wenn du dich nicht beeilst, wirst du es auch vor meiner Cousine tun müssen. Und bei ihr bin ich nicht so sicher, ob ihre Loyalität zu ihrem Bruder sie nicht unvernünftig handeln lässt.“
„Ach, mit ihren Wutanfällen werde ich schon fertig. Ich habe Schlimmeres erlebt.“
„Da bin ich sicher, Mylord, aber können Sie Jack nicht die Informationen über seinen Cousin verraten, bevor der neue Tag anbricht?“, bat Jessica müde.
„Ich weiß nicht sehr viel, Miss Pendle“, begann Alex schließlich, nachdem er so lange gezögert hatte, dass Jack schon die Hoffnung aufgeben wollte. „Ich erwarb jene Gegenstände, die Jack so faszinierend fand, in der letzten Unterkunft, zu der die Spuren meiner Cousine mich führten. Wie es kam, dass sie an einem solch elenden Ort zurückblieben, kann ich nicht sagen. Wenn ich hier gewesen wäre, um es zu verhindern, hätte ich mein Mündel keinen Fuß in ein solches Haus setzen lassen. Doch jetzt kann ich keinen einzigen Hinweis finden, der mir verrät, wohin sie danach ging …“
Er stockte kurz. „Und das heißt, dass sie auch keinen hinterließ, denn während
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