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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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meiner Armeezeit habe ich gelernt, selbst die kleinste Spur zu entdecken. Der Hausbesitzer gehört nicht zu den Menschen, die schlau genug wären, ihren Auftraggeber nicht zu informieren. Er hat sich aber mit niemandem in Verbindung gesetzt, also gehe ich sicher davon aus, dass im Falle meines Mündels kein Auftraggeber existiert.“
    „Warum hat der Mann dann solche an sich völlig wertlosen Andenken so lange behalten?“, fragte Jack.
    „Ihm zufolge lagen sie meinem Mündel besonders am Herzen, selbst wenn er nicht begriff, aus welchem Grund. Er meinte, da sie sie äußerst widerwillig zurückließ, würde sie eines Tages zurückkommen und seine Rechnung bezahlen. Ich gab ihm das Geld, damit er mir die Sachen aushändigte – und auch einen Schal, den ich ihr aus Indien geschickt hatte. Inzwischen hatte die Hauswirtin ihn an sich gerissen und war begreiflicherweise nicht sehr froh darüber, ihn wieder hergeben zu müssen.“
    „Wie schockierend für Sie, den Schal Ihres Mündels an einer anderen Frau zu entdecken, und wie enttäuscht Sie gewesen sein müssen, dass Ihre Suche keinen Erfolg hatte, Lord Calvercombe“, sagte Jessica leise, und Jack musste an sich halten, um ihr nicht zu raten, sich nicht so leicht von Alex’ Geschichte einnehmen zu lassen, die ihm doch recht seltsam vorkam.
    „In der Tat sehr schockierend“, wiederholte er mit einem strengen Blick auf Alex, damit der aalglatte Kerl wusste, dass nicht jeder so leichtgläubig war wie die weichherzige Jessica.
    „Wie dem auch sei“, fuhr Alex fort, „ich bin dort nicht weitergekommen und dachte, ich finde heraus, ob Seine Gnaden hier weiß, wo sein Cousin zusammen mit meinem Mündel abgeblieben ist.“
    Und ganz offensichtlich sehr ungern, dachte Jack verständnisvoll. Alex war ein stolzer Mann, und es musste ihm schwerfallen, um Hilfe zu bitten.
    „Es scheint wohl, dass sie zur gleichen Zeit verschwunden sind, was mehr ist, als ich bisher gewusst habe“, sagte er bedrückt.
    „Dann freut es mich, zu Diensten gewesen zu sein“, erwiderte Alex so spöttisch, dass es fast wie eine Beleidigung klang.
    Jack verbiss sich eine scharfe Erwiderung. „Falls es dir ernst damit ist, diese beiden Menschen aufzufinden, Calvercombe, schlage ich vor, du überlegst dir, was zu unternehmen ist, statt dich in deiner walisischen Festung zu verschanzen wie ein verwundeter Bär. Angesichts der Tatsache, dass wir bisher getrennt voneinander nur sehr wenig herausgefunden haben, bleibt uns keine andere Wahl als zusammenzuarbeiten. Auch wenn es keinem von uns gefällt.“
    „Ich habe immer eine andere Wahl“, sagte Alex hartnäckig.
    „Gewiss, und eine davon ist, sich wie ein zivilisierter Gentleman zu verhalten und Jack bei der Lösung dieses schwierigen Problems behilflich zu sein“, warf Jessica streng ein. „Ich höre Miss Seaborne zurückkommen, also schlage ich vor, dass Sie Jacks Einladung annehmen, Lord Calvercombe – oder direkt gehen. Falls ich mich richtig erinnere, liegt Penbryn Castle nur einen halben Tagesritt von hier entfernt. Wenn Sie nach reiflicher Überlegung doch noch kommen wollen, bin ich sicher, dass Jack Sie willkommen heißen wird.“
    Sie klang, als wäre sie bereits seine Frau und die Herrin des Hauses, aber Jack beschloss, nichts dazu zu sagen, und nickte nur.
    „Gut, dann gehe ich wohl besser, bevor die scharfzüngige Miss Seaborne kommt und mich mit Worten attackiert, wenn schon nicht mit ihren Fäusten“, meinte Alex trocken. „Ihnen beiden eine gute Nacht. Ich rechne damit, dass Sie beide bei meiner Rückkehr mindestens verlobt sind. Ich habe das Gefühl, Sie verdienen einander wirklich.“
    „Dann werden Sie lange warten müssen, Mylord, weil ich nicht beabsichtige, den Duke of Dettingham zu heiraten“, sagte Jessica steif und verlangte von Jack, abgesetzt zu werden.
    „Unsinn“, antwortete Jack, so gut er konnte, da Alex ihm gerade ihr ganzes Gewicht aufbürdete. „Du würdest fallen.“
    „Das würde ich nicht!“, empörte sie sich.
    Alex lachte leise und verbeugte sich knapp vor Jessica, bevor er sich an Jack wandte. „Ihre allzu unverblümte Cousine kommt bedenklich nahe, Dettingham, also mache ich mich besser auf den Weg, bevor sie da ist und auf mir herumzuhacken beginnt. Passen Sie gut auf ihn auf, Miss Pendle! Ich bin sicher, er wird nur allzu gern dasselbe für Sie tun“, sagte er noch und verschwand darauf lautlos in der Dunkelheit.
    „Er hält mehr von dir, als er dich glauben lassen will, Jack“,

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