Historical Saison Band 17
übrigen Vertretern meines Geschlechts musst du das auch weiterhin tun, aber nicht von mir.“ Die letzten Worte sprach er direkt an ihren sehnsüchtig geöffneten Lippen aus.
„Nein, von dir nie wieder, mein Liebling“, versprach sie ihm, presste ihren Mund auf seinen und küsste ihn – zuerst ein wenig ungeschickt, weil ihre Kühnheit, die Initiative zu ergreifen, sie zurückhielt, doch dann spürte sie, wie er ihren Kuss erwiderte, und wieder erwachte das Verlangen in ihr. „Liebe mich, Jack“, flehte sie atemlos.
„Was? Hier draußen?“, fragte er ungläubig.
„Hast du etwa Angst vor Glühwürmchen?“, zog sie ihn mit unschuldiger Miene auf und genoss die Tatsache, dass sie diesen wundervollen Mann necken und sich dann auf seine herrlich aufregende Vergeltung freuen konnte.
„Ich weiß, dass es Dornen geben könnte“, gab er zu bedenken.
„Feigling“, schalt sie ihn liebevoll. „Nun, ich kenne einen Ort, wo es kaum welche gibt und wo niemand es wagen wird, um diese skandalöse Nachtstunde aufzutauchen.“
„Dann möchte ich dich daran erinnern, dass mein Kräutergarten sich gleich neben Givages Häuschen befindet.“
„Ich meinte nicht deinen Kräutergarten … Du willst doch nicht damit sagen, dass er uns an jenem Morgen belauschen konnte und du trotzdem nicht aufgehört hast, mich zu lieben, Jack Seaborne?“, rief sie empört, wenn die Nähe seines aufregenden männlichen Körpers sie auch ein wenig von ihrem Ärger ablenkte.
„Ich wusste, dass er zu der Zeit unterwegs sein musste, weil ich ihm einiges aufgetragen hatte“, beschwichtigte er sie.
„Dann hast du es von vornherein geplant?“
„Nein. Ich wollte dich zwar wieder küssen, bis es schon fast zu einer Besessenheit wurde, aber ich hatte nicht geplant, dich zu verführen. Es geschah einfach, weil du meine Küsse so feurig erwidertest, dass ich mich nicht mehr im Zaum hatte. Und selbst dann begriff ich nicht, wie sehr ich dich liebte. Immerhin warst du noch Jungfrau und ein Mädchen von tadellosem Ruf. Und ich hätte dich schwängern können. Doch auch das hielt mich nicht zurück. Außerdem wirst du noch herausfinden, wie unersättlich das Verlangen eines Mannes nach seiner einzigen großen Liebe werden kann, wenn du nicht sofort damit aufhörst“, warnte er sie, entfernte ihre vorwitzigen Hände von seinem straffen Gesäß und hielt sie gut fest, damit sie keinen anderen Weg fanden, ihn verrückt zu machen.
„Mir scheint, du findest es nur allzu leicht, es zu beherrschen“, meinte sie halb schmollend, halb entzückt. Es war wundervoll, sich mit dem Mann, den sie liebte, so herrlich unanständig benehmen zu dürfen.
„Ich wäre gestorben, ohne je zu erfahren, wie es ist, einen Mann zu lieben, wärst du nicht gewesen, Jack“, flüsterte sie, plötzlich wieder ernst. „Aber ich verspreche dir, unsere Liebe wird weder unsere Kinder noch die übrige Familie ausschließen. Da es unsere Kinder sein werden, sind sie selbstverständlich gut und lieb und wundervoll, also werden wir sie natürlich ebenso maßlos lieben wie einander.“ Sie lachte, um ihrer unendlichen Freude Ausdruck zu verschaffen.
„Sie werden ein Pack kleiner Teufel sein“, rief er mit gespieltem Entsetzen. „Ich kann es trotzdem nicht erwarten, sie mit dir zu zeugen und jeden einzelnen von ihnen endlich kennenzulernen“, fügte er mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. „Ich musste die eisige Furcht erleben, dich verlieren zu können, Jess, um zu erkennen, wie sehr ich dich liebe. Und du hast natürlich recht“, fuhr er eifrig fort. „Ich bin nicht wie mein Vater oder meine Mutter, und ich kann meine Gattin lieben, mit ihr streiten und mich wieder vertragen, ohne die anderen Menschen in meinem Leben zu missachten. Im Grunde bedaure ich meine Eltern, weil sie glaubten, sie verfügten nur über eine begrenzte Menge an Liebe und müssten diese ganz auf sich allein verwenden.“
„Du bedauerst sie vielleicht, ich bin allerdings nicht so großzügig wie du, Jack. Ich könnte sie hassen für alles, was sie dir angetan haben, aber sie sind fort, und so hätte es keinen Zweck. Nein, ein Mensch kann lieben und trotzdem derselbe bleiben. Jedenfalls ist mir noch nicht aufgefallen, dass du plötzlich angefangen hättest, Sonette über meine linke Augenbraue zu verfassen oder zu behaupten, ich müsse ein vom Himmel gefallener Engel sein.“
„Nein, unsere Liebe ist herrlich unromantisch, mein Leben“, sagte er lachend, lehnte die Stirn an ihre und
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