Historical Saison Band 17
erwiderte die zukünftige Duchess of Dettingham sanftmütig und erlaubte ihrem Duke, sie auf jede Weise zu verwöhnen, die er kannte.
Nie war sie glücklicher gewesen. Sie wusste, dass Jack sie von ganzem Herzen liebte und dass dieser leidenschaftlichen Nacht noch viele weitere folgen würden …
– ENDE –
Sinnliche Sommernachtsträume
1. KAPITEL
D omino da Silva hob ihr Gesicht der Sonne entgegen und seufzte zufrieden. Zu ihren Füßen überspülten Wellen die Kieselsteine, am fernen Horizont trafen sich der strahlend blaue Himmel und das Meer. Endlich war sie frei, wenn auch nur für kurze Zeit. Bald würde sie in das Haus an der Marine Parade zurückkehren müssen, zu den unvermeidlichen Fragen ihrer Cousine. Wenn Papa Carmela nach Spanien zurückschicken würde, könnte ich diesen letzten Sommer vor meiner trostlosen Zukunft genießen, dachte Domino. Aber das würde ihr Vater nicht tun. Die strengen Tanten in Madrid hatten ihr nur erlaubt, als seine Gastgeberin zu fungieren, falls die Cousine sie begleitete.
„Anscheinend haben Sie das fallen lassen.“
Die Augen mit einer Hand gegen die Sonne abgeschirmt, blickte sie zu einem Mann auf, der ihr ein zerknülltes Batisttaschentuch hinhielt. „Danke, das gehört mir nicht.“
„Sind Sie sicher?“
„Ich müsste mein Eigentum doch kennen“, erwiderte sie kühl.
„Natürlich. Aber Sie haben etwas zerstreut gewirkt und den Verlust vielleicht nicht bemerkt.“
„Wie gesagt, Sie irren sich, Sir.“
Ihre Stimme hatte einen scharfen Klang angenommen, was ihn offensichtlich nicht störte. Er trat sogar noch näher zu ihr, und seine Kühnheit verblüffte sie.
„Sir, ich würde es begrüßen, wenn Sie mir gestatteten, die schöne Aussicht in Ruhe zu genießen.“
Als er leise lachte, schaute sie zum ersten Mal in sein Gesicht. Sein gutes Aussehen machte sie nervös. Zerzaust fiel sein blondes Haar in die Stirn. Mit seinen goldbraunen Augen musterte er sie so ungeniert, dass sie errötete. Eine kleine Narbe auf der linken Wange ließ ihn noch attraktiver erscheinen.
„Nun bringen Sie mich in eine unangenehme Situation, Miss“, gestand er.
„Wieso?“
„Meinem Bestreben, die Wünsche einer Dame zu erfüllen, widerspricht mein Pflichtgefühl.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Eigentlich müsste ich weggehen und Sie allein lassen.“
„Bitte, tun Sie das.“
„Wenn es so einfach wäre!“, rief er in bedauerndem Ton. „Aber die Ritterlichkeit befiehlt mir, meinem Pflichtbewusstsein zu gehorchen. Da Sie sich ohne Begleitung hier aufhalten, muss ich Ihnen Gesellschaft leisten.“
„Da kann ich Sie beruhigen. Bitte, bemühen Sie sich nicht. Ich bin daran gewöhnt, allein spazieren zu gehen. Und ich kann sehr gut auf mich selber aufpassen.“
„Vielleicht weiß ein so junges Mädchen nicht, wie man es vermeidet, unwillkommene Aufmerksamkeit zu erregen. Übriges sind Sie ein sehr hübsches junges Mädchen.“ In seinen Bernsteinaugen tanzte das Sonnenlicht.
Ohne ein weiteres Wort wandte Domino sich ab und ging den Strand entlang. Aber schon nach wenigen Schritten blieb ein Volant ihres Kleids an einem verbogenen Eisenstück hängen, das sich vom Geländer der Promenade gelöst hatte.
„Erlauben Sie …“
Ehe sie zu protestieren vermochte, kniete der Mann nieder. Geschickt befreite er die zarte cremeweiße Spitze von dem Eisen. Domino stand verlegen da, dankbar für die Brise, die ihre erhitzten Wangen kühlte. Ehe sie es verhindern konnte, arrangierte er auch noch den zerknitterten Saum ihres Seidenkleids und berührte sekundenlang ihren Fußknöchel.
„Danke, Sir“, sagte sie atemlos und wandte sich ab, um in die Sicherheit der Marine Parade zu fliehen.
„Müssen Sie schon gehen?“, rief er ihr nach. „Wir haben uns gar nicht richtig kennengelernt. Allerdings sehe ich vor dem Lunch nur ganz selten die Fußknöchel einer Dame.“
Schockiert eilte sie weiter. Dieses Erlebnis sollte sie von weiteren Spaziergängen ohne Begleitung abhalten. In einem Jahr würde sie heiraten und nie mehr allein zum Strand wandern. Und keine impertinenten fremden Männer treffen. Erleichtert erreichte sie die Promenade und warf einen Blick über die Schulter. Da stand er immer noch. Und jetzt winkte er ihr fröhlich zu. Unmöglich! Abrupt wandte sie sich um.
Während Joshua Marchmain die abgetretenen Steinstufen zur Promenade hinaufstieg, beobachtete er die junge Dame. So schnell hatte er sie nicht in die Flucht schlagen wollen. Die Begegnung mit
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