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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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erstaunte Miene verriet ihm alles, was er wissen wollte, noch bevor sie rief: „Wie um Himmels willen hätte ich es denn planen sollen? Ich wusste nicht einmal von deiner Existenz, geschweige denn, dass du tatsächlich einer der Fünf bist.“
    Der Viscount schaute sie durchdringend an. „Ah! Jetzt wird es interessant.“ Er ließ sie los, nahm sein Glas und schenkte sich nach. „Sag mal, mein Kind, wann hast du diese Bezeichnung erstmals gehört …? Nicht erst in London, oder?“
    Nachdem sie sich stillschweigend eingestand, bereits viel zu viel preisgegeben zu haben, fügte sich Georgiana in das Unvermeidliche. Die Standuhr schlug Mitternacht, und wenn sie nicht bis zum Tagesanbruch hierbleiben wollte, blieb ihr wenig anderes übrig, als alles zu erzählen.
    Sie seufzte resigniert, ergriff wieder ihr Glas und machte es sich auf dem Sofa bequem. „Am Tag nach der Beerdigung meines Patenonkels bat mich die Countess zu sich. Sie offenbarte mir, dass sie ihren Sohn noch lebend angetroffen hatte. Er hatte ihr noch sagen können, dass der Überfall auf ihn geplant gewesen sein müsse – und zwar von jemandem aus dem Kreise der Fünf. Anscheinend hatte er einem oder allen aus dieser Runde berichtet, dass er mit den Grenville-Diamanten nach Gloucestershire zurückkehren würde. Er hatte die Diamanten zuvor mit nach London genommen, um sie reinigen zu lassen.“
    „Verzeih mir, wenn ich dich unterbreche, aber bin ich richtig informiert, dass die Kutsche deines Patenonkels fünfzig Meilen von der Stadt entfernt überfallen wurde?“
    „Er unterbrach häufig die Heimreise nach Gloucestershire, um eine Nacht bei seinem guten Freund General Montague Simpson zu verbringen.“
    „Ja.“ Der Viscount runzelte die Stirn, während er sich allmählich erinnerte. „Ich entsinne mich, dass Grenville so etwas erwähnte. Damals habe ich allerdings nicht besonders darauf geachtet. Er und ich waren nie das, was ich gute Freunde nennen würde.“ Er kehrte zum Sofa zurück. „Aber ich habe dich unterbrochen. Bitte fahre fort.“
    „Der General lebt am Rand einer kleinen Ortschaft, die von einem Wald umgeben ist, etwa drei Meilen nördlich der Hauptstraße nach Bristol“, erläuterte sie.
    „Ein idealer Ort für einen Überfall“, bemerkte er, und sie nickte.
    „Ja, in der Tat, insbesondere, wenn jemand bereits im Voraus von einer Reisekutsche weiß, in der sich ein kleines Vermögen an Diamanten befindet“, stimmte sie zu. „Doch zur Sache – ein Bauer aus der Gegend, der am frühen Morgen auf der Landstraße unterwegs war, bestätigte, dass vier Fremde in rasantem Galopp an ihm vorbeigeritten waren. Wenig später stieß er auf die ausgeraubte Kutsche. Der Kutscher und der Diener waren bereits tot. Mein Patenonkel war auf seinem Sitz zusammengesunken und lag im Sterben. Der Bauer berichtete dem dortigen Magistrat, er habe ein paar Minuten zuvor Schüsse vernommen, sich aber nichts dabei gedacht. Anscheinend gibt es in der Gegend immer Leute, die in den Wäldern Kaninchen jagen.“
    Der Viscount nickte nachdenklich. Dann fragte er stirnrunzelnd: „Und die alte Countess bittet dich um Hilfe, anstatt den Magistrat zu informieren, nachdem sie von den Fünf gehört hat …? Scheinbar ist sie nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte!“
    „Im Gegenteil, sie ist so scharfsinnig, wie sie es immer war!“, widersprach Georgiana, die nichts auf die alte Dame kommen ließ. „Der Magistrat war längst zu dem Schluss gekommen, dass der Earl einfach nur einer Bande von Straßenräubern zum Opfer gefallen ist. Auf den ersten Blick ließ sich diese Einschätzung natürlich nicht von der Hand weisen. Der Countess war bewusst, dass sie weit mehr herausfinden musste, damit jemand den Verdacht ernst nehmen würde.“
    Empört schaute Lord Fincham zur Decke. „Und dann verhält sie sich so töricht und nimmt die Hilfe eines halben Kindes in Anspruch! Das ist verrückt! Unbeschreiblicher Leichtsinn!“
    Georgiana nahm ihm diese Worte übel. „Hiermit setze ich dich davon in Kenntnis, dass ich mittlerweile dreiundzwanzig Jahre alt bin. Ich bin kein dummer Backfisch und durchaus in der Lage, selbst auf mich aufzupassen!“
    „Ha! Wie du heute Abend ja so überzeugend bewiesen hast!“
    Der kaum überhörbare Sarkasmus erzürnte sie nur noch mehr. „Ich habe bereits eine ganze Menge herausgefunden. Möglicherweise war es nicht die klügste Idee von mir, in Jungenkleidung herumzulaufen“, räumte sie ein. „Doch es hat sich als

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