Historical Saison Band 18
ausgesprochen lohnend erwiesen.“
Plötzlich begannen seine braunen Augen zu funkeln. „Das mag schon sein, aber von heute an wirst du das unterlassen. Haben wir uns verstanden, mein Mädchen?“
Wie konnte er es wagen, ihr Vorschriften zu machen! Sie straffte ihren Rücken und war entschlossen, sich von niemandem etwas vorschreiben zu lassen. Die wenigen Schlucke Brandy, die sie getrunken hatte, gaben ihr zusätzlichen Mut, ihren Standpunkt unmissverständlich deutlich zu machen. Bevor sie jedoch richtig damit begonnen hatte, wurde sie mitten im Satz unterbrochen. „Nichtsdestotrotz wirst du tun, was ich dir gesagt habe“, befahl er ihr in einem aufreizend ruhigen Tonfall. „Andernfalls kannst du sicher sein, dass ich der Countess einen Besuch abstatten werde und sie vor die Wahl stelle – entweder schickt sie dich sofort nach Hause nach Gloucestershire, wo du in Sicherheit bist, oder ich wende mich umgehend mit dem Wissen, das ich von der Angelegenheit habe, an den Magistrat. Das wäre ohnehin vermutlich das Vernünftigste für alle Beteiligten. Natürlich kann es dazu führen, dass der Schuldige gewarnt wird … und gerade das wollte die alte Dame ja bisher um jeden Preis vermeiden.“
„Du … du …!“ Beinah außer sich vor Wut fiel ihr keine angemessene Bezeichnung ein, mit der sie ihn hätte beschimpfen können. Um ihren Zorn auch nur annähernd zu bändigen, lief sie im Zimmer auf und ab.
Der Viscount betrachtete sie schweigend, wobei sein Lächeln neben Belustigung auch Bewunderung verriet. „Meine Liebe, obwohl du umwerfend aussiehst, wenn du wütend bist, solltest du besser über folgenden Vorschlag nachdenken: Wir arbeiten zusammen und versuchen, die Person, die für den Tod deines Patenonkels verantwortlich ist, gemeinsam zu enttarnen.“
Sie beendete ihr erbostes Auf- und Abschreiten und musterte ihn ein wenig zweifelnd und misstrauisch von der Seite. „Was hättest du davon? Als Schuldigen hatte ich dich schon ausgeschlossen, als ich dich ein oder zwei Wochen kannte.“
Er warf ihr einen spöttischen Blick zu. „Diesen Eindruck hatte ich nicht, als ich dich heute hierherbrachte.“
„Nein … also …“ Sie machte eine betretene Miene. Dann erinnerte sie sich wieder an das, was sie an diesem Abend in Erfahrung gebracht hatte, und schüttelte den Kopf. „Glaube mir, du möchtest da lieber nicht mit hineingezogen werden. Diese Angelegenheit betrifft Leute, die du kennst … vielleicht sogar welche, die zu deinen Freunden zählen.“
Plötzlich spürte er, dass sie etwas Wichtiges vor ihm verbarg. Da er auch dies unbedingt in Erfahrung bringen wollte, stellte er ihr weitere eindringliche Fragen. Erst zögerte sie, doch schließlich wurde ihr klar, dass er sich nur mit der ganzen Wahrheit zufriedengeben würde. Also berichtete sie ihm alles, was sie in der Taverne mit angehört hatte.
Lord Fincham dachte eine Weile darüber nach. Schließlich sagte er: „Natürlich ist es möglich, dass sich derzeit mehr als ein Mann mit dem Namen Henri Durand in London aufhält, aber ich denke, das ist unwahrscheinlich. Daher gehe ich davon aus, dass der rätselhafte Franzose tatsächlich Charles Ginghams Cousin ist. Jedoch bin ich nicht dazu bereit, Charles selbst in irgendeiner Weise zu verdächtigen.“
Angesichts der engen Freundschaft, die den Viscount und Charles Gingham verband, war Georgiana davon nicht überrascht. Dennoch sah sie sich genötigt, ihm etwas in Erinnerung zu rufen: „Immerhin hat Durand einen Cousin erwähnt, der den Wert der Edelsteine geschätzt haben soll. Ich entsinne mich gut, dass du mir einmal erzähltest, Mr Gingham sei auf diesem Gebiet eine Art Fachmann.“
„Das ist er auf jeden Fall“, bestätigte er bereitwillig. „Indes ist er auch ein höchst ehrenwerter Gentleman. Er würde sich nie auf kriminelle Geschäfte einlassen. Abgesehen davon werde ich Charles zu der Sache befragen, sobald ich ihn das nächste Mal sehe – was bald der Fall sein wird.“ Mit einem Mal machte er einen zufriedenen Eindruck. „Du siehst also, wie wertvoll es für alle Beteiligten ist, wenn wir zusammenarbeiten.“
„Nun, ja“, räumte sie ein, während sie auf das Sofa zurückkehrte. „Du hast natürlich viel leichteren Zugang zu den drei Verdächtigen, auch wenn Digby sie bereits von seinen Freunden überwachen lässt.“
„Ach ja? Dann sollte ich deinen Diener nochmals unter vier Augen zu sprechen. Auf jeden Fall habe ich die Absicht, euch morgen einen Besuch
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