Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
Vom Netzwerk:
eingeschneit. Wollt ihr etwa auch Schneemänner werden?“
    Die Kinder kicherten bei der Vorstellung.
    Max richtete sich auf. „Also, ab mit euch.“
    Gehorsam strömten sie in Richtung Haus davon. Er und Vivien bildeten die Nachhut.
    Während sie nebeneinander hergingen, sah sie verstohlen zu ihm hinüber. Sie kannte diese Seite noch nicht an ihm, doch sie faszinierte sie sehr. „Ich hatte keine Ahnung, dass Sie so gut im Umgang mit Kindern sind.“
    „Ich mag Kinder. Sie betrachten die Dinge auf erfrischend unkomplizierte Weise.“
    „Ja, vermutlich.“
    „Sie haben ausgesprochen nette Kinder. Ihr Gatte muss sehr stolz auf sie gewesen sein.“
    Die Erwähnung von Hugh weckte Traurigkeit und Schuldgefühle in ihr.
    „Auf seine Weise war er das bestimmt, aber er hat sie dennoch nur wenig gesehen.“ Sie lächelte verbittert. „Seine Vorstellung von Vergnügen beschränkte sich darauf, in seiner Bibliothek zu lesen.“
    „Lesen ist eine schöne, sinnvolle Beschäftigung.“
    „Ja, aber nicht, wenn man den ganzen Tag ausschließlich mit seinen Büchern verbringt.“
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu. „Täte man dies, würde man sehr viel Spaß verpassen.“
    „Spaß war Hugh völlig fremd.“
    Sobald die Worte ausgesprochen waren, wurde ihr bewusst, dass sie vielleicht mehr enthüllt hatte als beabsichtigt. Es war auch kaum angemessen, ihre Ehe in dieser Weise mit ihm zu besprechen. Sie hatte ganz vergessen, wie entwaffnend charmant Max war und wie gut man sich mit ihm unterhalten konnte.
    „Hatten Sie denn Spaß in Indien?“, fragte sie.
    „Manchmal. Der Großteil meiner Zeit bestand allerdings aus harter Arbeit und Unannehmlichkeiten.“
    „Sie waren beruflich dort, wenn ich mich recht entsinne.“
    „Das stimmt. Es ging um den Handel mit Gewürzen hauptsächlich, aber auch mit Seide und Schmuck.“
    „Das klingt sehr exotisch.“
    „Es war Mittel zum Zweck, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.“
    Inzwischen waren sie am Haus angekommen und betraten es durch eine Hintertür. Die Kinder rannten zum Kinderzimmer, doch Vivien blieb in der Halle stehen.
    „Danke, dass Sie ein Auge auf die Kleinen hatten.“
    „Keine Ursache.“
    „Ich bin sicher, sie fanden Ihre Gesellschaft weitaus angenehmer als die ihrer Gouvernanten.“
    „Das lag zweifellos daran, dass es eine neue Erfahrung für sie war“, antwortete er. „Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich in der Lage bin, eine große, schwere Schneekugel zu heben.“
    „Ich denke, es war mehr als das. Kinder sind gewöhnlich gute Menschenkenner.“
    „Sie reden, als sprächen Sie aus Erfahrung.“
    „Natürlich. Ich bin Mutter.“ Sie lächelte. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden. Ich muss mich umziehen.“
    Max verbeugte sich und sah ihr nach. Das Gespräch war sehr erhellend gewesen und hatte ihm unerwartet die Erkenntnis gebracht, dass er sich falsche Vorstellungen von ihr gemacht hatte. Einige ihrer Äußerungen wiesen darauf hin, dass ihre Ehe nicht so märchenhaft glücklich gewesen war, wie er es sich ausgemalt hatte.
    Erst ein Jahr nach ihrer Hochzeit hatte er von einem gemeinsamen Bekannten davon erfahren. In den langen Monaten nach ihrer Trennung hatte er versucht, Viven aus seinen Gedanken zu vertreiben, indem er sich in die Arbeit stürzte. Irgendwann gelang es ihm schließlich sogar, ganze Tage zu verbringen, ohne dass ihr Bild unvermittelt vor seinem inneren Auge auftauchte. Die Nachricht von ihrer Heirat hatte ihn aber bis ins Mark erschüttert. Am Unerträglichsten waren die Nächte gewesen; dann hatte er wach im Bett gelegen, in die schwüle Dunkelheit geblickt und daran gedacht, was er verloren hatte. Oder vielmehr, was er aufgegeben hatte. Er hatte sich nicht eingestehen wollen, wie sehr er sie begehrte, wie groß seine Zuneigung für sie war. Nie zuvor hatte er solch starke Gefühle für jemanden verspürt. Und diese Tatsache hatte ihn so sehr erschreckt, dass er sich aus einer Bindungsangst heraus dazu verleiten ließ, sich von ihr zu trennen.
    Fest presste er die Zähne zusammen. Wenn er seine Entscheidung nur ungeschehen machen könnte …
    Doch bedauerlicherweise ließ sich die Zeit nicht zurückdrehen.

4. KAPITEL
    N icht alle Erwachsenen konnten sich gleichermaßen für den Schnee begeistern. Während einige der Gentlemen sich zu einem Spaziergang entschlossen, zogen es die Damen vor, am Kamin zu verweilen und sich die Zeit mit Gesprächen, Lesen und Handarbeiten zu vertreiben. Derweil

Weitere Kostenlose Bücher