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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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nicht schwer zu finden. Lachend und plappernd, die Gesichter von der Kälte gerötet, beendeten sie im südlichen Teil der weitläufigen Parkanlage gerade den Bau eines Schneemanns. Als sie Vivien bemerkten, liefen John und Rachel ihr entgegen.
    „Mama, schau was wir gemacht haben.“
    „Ja, schau doch mal, Mama!“
    „Himmel, ward ihr fleißig!“, lobte sie.
    „Lady Dawlishs Köchin hat uns die Kohlen für die Augen und die Karotte für die Nase des Schneemanns gegeben …“
    „Und die Arme sind aus Zweigen, die wir in den Büschen gefunden haben …“
    „Und den Hut und den Schal haben wir aus der Kostümkiste im Kinderzimmer geholt …“
    Vivien lächelte. „Das habt ihr ganz wunderbar gemacht.“
    Rachel nickte. „Der Bauch des Schneemanns war so groß, dass wir Mühe hatten, ihm den Kopf aufzusetzen. Mr Calderwood hat uns dabei geholfen.“
    Vivien blinzelte ungläubig. „Mr Calderwood?“
    „Ja. Er ist sehr stark.“
    Sie schaute sich rasch um, konnte ihn jedoch nicht entdecken und beruhigte sich wieder etwas. „Das war sehr freundlich von ihm.“
    „Überhaupt nicht.“ Hinter dem Schneemann trat eine vertraute Gestalt hervor. „Ich habe schon seit Jahren keinen Schneemann mehr gebaut.“
    Plötzlich war Viviens Kehle wie zugeschnürt. „Mr Calderwood.“
    Er verbeugte sich. „Lady Hastings, welch angenehme Überraschung.“
    Sein Blick war so durchdringend und prüfend, dass ihr unvermittelt ganz flau im Magen wurde. Unverhofft stellte sich ihr harmloser Spaziergang in einem völlig anderen Licht dar. Glaubte er womöglich, sie sei absichtlich in den Garten gekommen, um ihn zu treffen? Nein, das konnte nicht sein.
    Oder doch?
    Immerhin hatte sie sich ihm ja schon einmal an den Hals geworfen. Der Gedanke war beschämend und zu ihrem Entsetzen spürte sie, wie ihre Wangen zu glühen begannen.
    „Ich muss gestehen, auch ich habe nicht erwartet, Sie hier anzutreffen.“ Sie zögerte kurz. „Ich wollte nachsehen, wie es den Kindern geht.“
    Max betrachtete sie bewundernd. Der rosige Hauch auf ihren Wangen ließ sie schlicht hinreißend aussehen, obwohl er vermutete, dass nicht allein die Kälte dafür verantwortlich war. Hatte er sie etwa unabsichtlich in Verlegenheit gebracht?
    „Es geht ihnen gut“, sagte er.
    Sie schaute sich um. „Wo ist denn ihre Gouvernante?“
    „Ich habe die arme Frau zurück ins Haus geschickt. Es ist viel zu kalt, um hier draußen herumzustehen.“ Er deutete auf das Schneekunstwerk. „Wie finden Sie ihn?“
    Die Kinder hielten in ihrem Treiben inne und sahen zu ihnen herüber. Sie waren zwischen vier und zehn Jahre alt und hatten normalerweise unterschiedliche Interessen, doch die Liebe zum Schnee verband sie. Als sie sich der vielen Augenpaare bewusst wurde, die sich erwartungsvoll auf sie gerichtet hatten, suchte Vivien rasch nach den richtigen Worten. „Ich finde ihn wundervoll. Das ist gewiss der schönste Schneemann, den ich je gesehen habe.“
    Die Kinder jubelten, was sie unwillkürlich zum Lachen brachte. Ganz plötzlich hatte sich ihre Stimmung gehoben.
    Max spürte, wie sein Herz unvermutet schneller schlug. Das Lachen veränderte sie und ließ die Vivien von früher plötzlich mit aller Macht wieder zum Vorschein kommen – und dieser Anblick wühlte ihn zutiefst auf.
    „Ihr Urteil ist unfehlbar“, sagte er. „Es stimmt rein zufällig mit dem meinen überein.“
    „Ganz eindeutig sind Sie Experte in solchen Dingen, Sir.“
    „Meine Fähigkeiten sind zwar ein wenig eingerostet, aber ich bin froh, dass ich die Gelegenheit hatte, sie aufzufrischen.“
    Die Kinder lachten. Dann trat einer der älteren Jungs vor. „Vielen Dank für Ihre Hilfe, Sir.“
    Auch die anderen riefen ein Dankeschön.
    „Es war mir ein Vergnügen“, sagte Max. „Ich denke jedoch, dass es für den Augenblick genug ist.“ Er beugte sich zu der Vierjährigen hinunter, die vor ihm stand, und ergriff ihre Hand. „Deine Handschuhe sind tropfnass, Kleines. Sicher sind deine Finger eiskalt.“
    Sie nickte mit feierlicher Miene. „Ich kann sie kaum noch spüren.“
    „Es ist an der Zeit wieder ins Haus zu gehen und uns aufzuwärmen.“ Enttäuschtes Murmeln erhob sich, was ihm ein Schmunzeln entlockte. „Der Schnee läuft uns nicht weg, und wie es aussieht, werden wir später sogar noch viel mehr davon bekommen.“
    „Mr Calderwood hat recht“, sagte Vivien. „Seht euch nur den Himmel an. Wenn wir hier stehen bleiben würden, wären wir schon bald bis zu den Hüften

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