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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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brach aus und das Gespräch wandte sich wieder unverfänglicheren Themen zu. Sich der Ausstrahlung des Mannes an ihrer Seite deutlich bewusst, nippte Vivien an ihrem Wein. Max sorgte in jeglicher Hinsicht immer wieder für Überraschungen und dies fachte ihre Neugier weiter an. Nicht nur die ihre, wie es schien. Cynthia Vayne hatte ihr Interesse an ihm eindeutig bekundet. Hegte sie die Absicht, die zukünftige Mrs Calderwood zu werden? Der Gedanke bereitete Vivien seltsamerweise Unbehagen und sie bemühte sich, ihn rasch zu vertreiben. Immerhin konnte sie keine Ansprüche auf Max erheben und er war unbestritten ein attraktiver Mann. Zudem hatte er die Absicht verkündet, sich häuslich niederzulassen, was darauf schließen ließ, dass er heiraten wollte, sobald er die Richtige gefunden hatte. Und obgleich ihr dies gleichgültig sein sollte, konnte sie nicht leugnen, dass dem ganz und gar nicht so war.
    Nach dem Lunch fing es wieder an zu schneien. Dick und dicht fielen die Flocken vom Himmel. Eleanor schaute angespannt nach draußen.
    „Oh je. Ich hoffe, wir werden den Ball an Neujahr nicht absagen müssen.“
    „Bis dahin ist es noch eine Woche. Mit ein wenig Glück bessert sich das Wetter noch rechtzeitig“, meinte Charles.
    Cynthia strahlte. „Ich tanze ausgesprochen gern. Mein Bruder auch, nicht wahr, Digby?“
    „Oh, ja“, antwortete er. „Besonders wenn man unter so vielen bezaubernden Tanzpartnerinnen wählen kann. Da ist es ein reines Vergnügen.“
    „Gut gesagt.“ Cynthia schaute sich im Salon um. „Wenn die anderen Gentlemen derselben Meinung sind, wird es ein amüsanter Abend werden.“
    Charles lächelte. „Ich werde mein Bestes geben, Miss Vayne. Was meinen Sie dazu, meine Herren?“
    Die Frage zog die gewünschten Bestätigungen nach sich.
    „Hervorragend!“, rief er. „Ich habe auch nichts anderes erwartet.“
    Vivien beugte sich über ihr Buch und versuchte nicht an den Abend zu denken, an dem sie zum letzten Mal mit Max getanzt hatte. Ein Schatten fiel auf die Seite ihres Buches und sie schaute auf. Sir Digby stand lächelnd vor ihr.
    „Ich hoffe, auch Sie werden mir die Ehre erweisen, mit mir zu tanzen, Lady Hastings.“
    Sie setzte eine höfliche Miene auf. „Natürlich.“
    „Ich bestehe darauf, dass einer der Tänze, die Sie mir schenken, ein Walzer sein wird.“
    Vivien unterdrückte ihren Ärger und bedachte ihn mit einem unverbindlichen Lächeln. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Buch zu und hoffte, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl verstand. Er blieb noch einige Sekunden bei ihr stehen, aber als sie nicht mehr aufschaute, verbeugte er sich und ging fort. Erleichtert seufzte sie auf. Die Avancen des Mannes wurden immer aufdringlicher. Ihre ablehnende Haltung schien er geflissentlich zu übersehen. Sie wusste nicht, wie sie ihm noch deutlich machen sollte, dass sie kein Interesse an ihm hegte, ohne grob unhöflich zu werden. Da sie den Blick auf ihr Buch gerichtet hielt, entging ihr der wissende Blick, den er mit seiner Schwester tauschte.
    Max hingegen krauste die Stirn, während er vorgab, die Zeitung zu lesen. Digby machte Vivien eindeutig den Hof und er konnte es ihm nicht verdenken. Er fragte sich, ob sie diese Gefühle erwiderte. Sie hatte sich höflich gezeigt, aber keineswegs herzlich. Möglicherweise wollte sie sich ihre Empfindungen aber auch in aller Öffentlichkeit nicht anmerken lassen.
    Max zog seine Stirn kraus und dachte angestrengt nach. Sie war jung, attraktiv und es stand ihr frei, wieder zu heiraten. Warum auch nicht? Unvermittelt überflutete ihn eine bittere Woge der Eifersucht und er musste sich sehr zusammenreißen, um sie zu unterdrücken. Er hatte kein Recht, solche Gefühle zu verspüren und dennoch kam er nicht dagegen an. Je länger er in Viviens Nähe verweilte, desto schlimmer stand es um ihn. Angestrengt bemühte er sich, die Fassung zu wahren und schaute aus dem Fenster, vor dem der Schnee unaufhörlich fiel.
    „Hat jemand Lust auf eine Partie Billard?“, fragte Peter.
    Jason nickte. „Ich bin dabei. Mr Calderwood, können wir auf Sie zählen?“
    Max legte die Zeitung nieder und zwang sich zu einem Lächeln. „Warum nicht?“
    Er ging den anderen Männern hinterher und schloss die Tür so energisch hinter sich, dass Vivien sich fühlte, als ob sie ihn nun wirklich für immer verloren hätte.

5. KAPITEL
    E ine weitere Stunde vertiefte sich Vivien in ihr Buch. Draußen rieselten die Schneeflocken beständig zur Erde,

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