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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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wir um zehn Uhr?“
    „Gerne.“
    „Dann ist das also abgemacht.“
    Sir Digby blickte ihn finster an, doch Max schien es nicht aufzufallen. Er hatte seine Aufmerksamkeit bereits wieder seiner Kaffeetasse zugewandt. Vivien indes hegte den Verdacht, dass er den Ärger des anderen nicht nur bemerkte, sondern ihn sogar genoss. Insgeheim amüsiert strich sie Butter auf eine weitere Toastscheibe. Der Gedanke, Zeit mit dem Mann zu verbringen, dessen Gesellschaft sie am meisten schätzte, erfüllte sie mit großer Vorfreude.
    Obwohl es bitterkalt war, hob der Sonnenschein Viviens Laune. Max und sie schlenderten eine Weile nebeneinander her und genossen in freundschaftlichem Schweigen die Schönheit der wie verzaubert wirkenden Landschaft.
    „Das Kind in uns hat immer noch seine Freude daran, nicht wahr?“, stellte er schließlich fest.
    „Ja, das stimmt. Selbst jetzt noch kann ich mich daran erinnern, welch Glück ich in meiner Kindheit verspürte, wenn ich nach dem Aufwachen frisch gefallenen Schnee erblickte.“
    „Es war fast so etwas wie ein innerer Zwang, im Schnee zu spielen“, sagte Max schmunzelnd. „Meine Freunde und ich haben anderen Kindern aufgelauert, um sie mit Schneebällen zu bewerfen.“
    „Ich hoffe, sie haben Gleiches mit Gleichem vergolten.“
    „Oh ja, wir haben vortreffliche Schneeballschlachten ausgetragen.“
    „Ich kann Sie mir mühelos als Anführer eines solchen Gefechts vorstellen.“
    „Stimmt, gewöhnlich war ich das auch.“
    Der Pfad führte an Sträuchern vorbei zu einem Tor, das den Garten vom dahinterliegenden Park trennte. Von dort drang begeistertes Kinderjohlen zu ihnen herüber.
    Max nickte in die Richtung, aus der es kam. „Sollen wir ihnen eine Weile zuschauen?“
    „Gerne.“
    Er trat zur Seite, um ihr den Vortritt durch das Tor zu lassen. Dann bot er ihr seinen Arm. „Der Schnee liegt hier höher.“
    Eine Sekunde zögerte sie, dann hakte sie sich bei ihm unter und sie folgten den Spuren der Rodelgesellschaft. Max behielt recht. Der Schnee lag tatsächlich auf dem freien Land höher als im geschützten Umfeld des Gartens. Vivien richtete ihr ganzes Augenmerk auf ihre Schritte, dennoch war sie sich der Nähe ihres Begleiters nur allzu bewusst. Sie fühlte sich in seiner Gesellschaft ausgesprochen wohl und es kam ihr ganz selbstverständlich und richtig vor, Zeit mit ihm zu verbringen. In diesem Augenblick überkam sie das Gefühl, als hätten sich die dunklen Wolken endlich verzogen, um die Sonne wieder durchzulassen.
    Nach etwa hundert Schritten erhob sich ein Hügel vor ihnen. Dort vergnügten sich die Kinder, die einer der Dienstboten beaufsichtigte. Ihr Gelächter erfüllte die Luft, während sie auf ihren Schlitten den Hang hinabsausten. Als die kleinen Passagiere sich wieder auf den mühsamen Weg nach oben machten, entdeckte John seine Mutter und winkte ihr begeistert zu.
    „Mama!“
    Auch die anderen sahen auf und winkten. Lachend erwiderte Vivien den Gruß. Als die Kinder den Gipfel schließlich erreichten, eilte John zu ihr.
    „Es sieht aus, als hättet ihr Spaß“, meinte sie.
    „Es ist der größte Spaß überhaupt, Mama!“ Übers ganze Gesicht lachend sah er zu ihrem Begleiter. „Guten Morgen, Mr Calderwood.“
    Max erwiderte den Gruß. „Wie oft seid ihr den Berg schon hinuntergerodelt?“
    „Vier Mal, Sir.“
    „Hervorragend! Beim nächsten Mal solltest du vielleicht deine Mutter mitnehmen.“
    Die Kinder schrien begeistert auf. Vivien starrte ihn in ungläubigem Entsetzen an, doch ehe sie Einwände erheben konnte, rief John bereits: „Oh ja, Mama. Sag, dass du mitfährst.“
    Auch Rachel nickte. „Bitte, Mama.“
    Ihre Wangen, bereits von der Kälte rosig, verfärbten sich dunkelrot. „Das geht doch nicht.“
    „Warum nicht?“, fragte Max.
    „Nun, ich … das ist … ich meine …“ Verlegen brach sie ab.
    In seiner Miene spiegelte sich höfliches Interesse, doch in seinen Augen glitzerte eindeutig ein freches Funkeln. „Ja, Lady Hastings?“
    John sah sie ernst an. „Bitte, Mama. Es wird dir gefallen. Das weiß ich ganz bestimmt.“
    „Na also, da hören Sie es. Direkt aus dem Munde des Experten“, sagte Max.
    Sie warf ihm einen unmissverständlich finsteren Blick zu, doch wenn sie gehofft hatte, ihn damit in Verlegenheit zu bringen, dann schlug der Versuch fehl. Sein Gesicht strahlte vor Freude. Mehr noch, seine grauen Augen blickten sie eindeutig herausfordernd an. Die Kinder betrachteten sie erwartungsvoll schweigend.
    Seufzend

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