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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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sah sie nur traurig an.
    In der Nacht gab es strengen Frost und am nächsten Morgen dichten Nebel, was dazu führte, dass niemand das Haus verlassen konnte. Die Gentlemen vertrieben sich die Zeit mit Billard oder Kartenspielen. Als Vivien sah, dass sich Max mit Cynthia zu einem Pikett – Spiel an einen Tisch setzte, wurde ihr das Herz schwer. Seit ihrem Spaziergang hatte er keinen Versuch mehr unternommen, sich ihr zu nähern. Zwar verhielt er sich ihr gegenüber stets ausgesucht höflich, doch nichts deutete darauf hin, dass er in dem gemeinsam verbrachten Vormittag im Schnee mehr sah als ein belangloses Weihnachtsvergnügen. Närrin, die sie war, hatte sie dem Ganzen viel zu viel Bedeutung beigemessen. Als Sir Digby sie um eine Partie Backgammon bat, willigte sie ohne zu zögern ein. Sie hoffte, das Spiel würde ihr die Zeit vertreiben und ihre Gedanken in andere Bahnen lenken.
    Vivien konzentrierte sich schweigend auf das Spielbrett; lediglich wenn ihr Spielpartner sie ansprach, äußerte sie eine passende Bemerkung. Als Cynthias Lachen durch das Zimmer zu ihnen herüberschallte, sah Sir Digby sie lächelnd an.
    „Die beiden amüsieren sich ganz eindeutig prächtig zusammen.“
    Vivien setzte eine gleichgültige Miene auf. „Ach ja?“
    „Oh, ja. Das dachte ich vom ersten Augenblick und mein Instinkt ist unfehlbar.“
    „Das muss sehr nützlich sein.“
    Er strahlte sie an. „Ja, in der Tat.“
    Nachdem die Partie beendet war, sammelte Max die Karten ein und stapelte sie auf dem Tisch. Er verspürte nicht das geringste Verlangen auf eine weitere Partie, doch die Höflichkeit gebot, dass er zumindest fragte. Cynthia schüttelte den Kopf und sah ihn fragend an.
    „Ich würde gern ein wenig spazieren gehen. Vielleicht haben Sie ja die Güte, mich zu begleiten, Mr Calderwood?“
    „Ich fürchte, es ist zu kalt, um im Garten zu flanieren, Madam. Ich möchte nicht, dass Sie sich erkälten.“
    „Wie rücksichtsvoll.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Sie haben recht, für einen Spaziergang im Garten ist es wirklich zu kalt, aber wir könnten uns doch die Galerie ansehen.“
    Resigniert gab er nach. „Wie Sie wünschen.“
    Vivien sah vom Spielbrett auf und beobachtete, wie Cynthia und Max das Zimmer verließen. Ihre Stimmung sank, als sie sich eingestehen musste, dass ihre Vermutung zutraf. Für Max war sie lediglich eine alte Bekannte, seine Avancen machte er einer anderen.
    Sir Digby folgte ihrem Blick und lachte triumphierend. „Sehen Sie – ich hatte recht.“
    Ob seiner selbstzufriedenen Miene hätte sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst. Sie beherrschte sich mühsam. „Das haben Sie.“
    „Ich prophezeie eine Verlobung.“
    „Nun, Ihr Instinkt ist unfehlbar.“
    Er lachte leise. „Und das wird nicht die einzige Verlobung sein …“
    „Himmel! Wenn Sie in dieser Geschwindigkeit weitermachen, werden Sie bald die ganze Menschheit verkuppelt haben.“
    „Mein Interesse gilt allein einer einzigen Dame.“
    Viviens Herz wurde noch schwerer.
    Max schlenderte neben Cynthia durch die Porträtgalerie und wünschte sich inständig, er hätte sich nicht auf diesen Spaziergang eingelassen. Gute Manieren waren eine Sache, aber wenn er nicht aufpasste, konnte die Situation rasch eine unangenehme Wendung nehmen. So weit jedoch wollte er es erst gar nicht kommen lassen.
    „Es ist kühl hier, Miss Vayne. Ich denke, wir sollten in den Salon zurückkehren.“
    „Es ist tatsächlich ein wenig frisch.“ Sie wandte sich ihm zu. „Dennoch habe ich es nicht eilig, die Galerie zu verlassen.“
    Max gab vor, sie misszuverstehen. „Ihre Liebe zur Kunst spricht für Sie, Madam.“
    Lachend trat sie einen Schritt näher. „Das habe ich nicht gemeint.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, warum Sie sonst hier verweilen wollen.“
    „Oh, kommen Sie, Max. Sie müssen mir nichts vormachen.“
    „Das hatte ich auch nicht vor.“
    „Das freut mich. Mir sind Verstellung und Heuchelei ein Gräuel. Damit vergeudet man so viel Zeit.“ Lächelnd legte sie eine Hand auf seine Brust. „Wenn du deine Arme um mich legst, wird uns beiden schnell sehr viel wärmer werden.“
    „Wenn Sie es wärmer wünschen, Madam, sollten Sie in den Salon zurückkehren, wie ich vorgeschlagen habe.“
    „Ich verstehe nicht …“
    Max hielt ihren Blick fest. „Miss Vayne, wenn ich etwas sehe, das mein Begehren weckt, dann bemühe ich mich, es zu bekommen. Ich mag es nicht, gejagt zu werden.“
    Er verbeugte sich und ging

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