Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
Vom Netzwerk:
lange fort, dass ich schon fürchtete, Sie würden sich erkälten“, murmelte Sir Digby beleidigt.
    „Solange man in Bewegung bleibt, steht dies nicht zu befürchten“, erwiderte Vivien.
    „Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Garten so weitläufig ist.“
    „Wir waren im Park“, erklärte Max.
    Auf halbem Wege zum Teller ließ Sir Digby die Hand mit der Gabel verharren. „Im Park? Bei diesem Wetter?“
    „Ja, die Kinder sind dort gerodelt.“
    „Tatsächlich?“ Sir Digby lächelte gezwungen. „Nun, ich hoffe, die kleinen Lieblinge haben sich amüsiert.“
    „Ich glaube ja, Sir.“
    „Das freut mich zu hören.“
    „Und nicht nur die Kleinen“, fuhr Max fort. „Auch ich habe mich prächtig vergnügt. Ganz außergewöhnlich sogar.“
    Sir Digby beäugte ihn kalt. „Es muss ein wahrhaft angenehmer Anblick gewesen sein.“
    „Oh, das war es. Denken Sie nicht auch, Lady Hastings?“
    Vivien konnte nur mit Mühe ein Lachen bezwingen. „In der Tat, Sir.“
    „Ihre Anwesenheit muss eine unerwartete Freude für die Kinder gewesen sein, Mylady“, meinte Sir Digby.
    Max nickte feierlich. „Sie ahnen ja nicht, wie recht Sie damit haben, Sir. Ich wünschte nur, Sie hätten ihre Gesichter sehen können.“
    Vivien warf ihm einen warnenden Blick zu, worauf er ihr ein entwaffnendes Lächeln schenkte.

8. KAPITEL
    D en Nachmittag und den Abend verbrachten sie gemeinsam mit den anderen Gästen, doch Max unternahm keinen Versuch, Vivien für sich allein zu beanspruchen. Obwohl sie sich Mühe gab, sich an den Gesprächen zu beteiligen, schweiften ihre Gedanken immer wieder ab. Inzwischen war sie zu der Auffassung gelangt, dass Max sich allein aus Nettigkeit auf die morgendliche Herumtollerei mit den Kindern eingelassen hatte. Ihre Situation war ihm bekannt, zumindest in gewissem Maße, und er versuchte vermutlich bloß, ihr auf diese Weise die Bürde der Witwenschaft ein wenig zu erleichtern. Dies war ihm auch hervorragend gelungen. Dennoch wäre es ein Fehler, in seinem Verhalten mehr als eine nette Geste zu sehen.
    Schallendes Gelächter zog ihre Aufmerksamkeit zu dem Tisch, an dem Max mit Charles, Annabel und Cynthia Whist spielte. Ein Schmunzeln erhellte sein Gesicht, und als Cynthia etwas zu ihm sagte, schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln. Rasch wandte Vivien den Blick ab. Mehr denn je empfand sie ihre Gefühle als töricht. Nur der Zufall hatte sie zusammengeführt und nun war Max zu ihrer beider Wohl darum bestrebt, das Beste aus dieser Situation zu machen.
    „Darf ich mich zu dir setzen, meine Liebe?“
    Sie sah auf und erblickte Tante Winifred. „Ja, natürlich.“
    Ihre Tante ließ sich auf dem freien Platz neben ihr nieder. „Das ist eine nette Gesellschaft, nicht wahr?“
    „Sehr nett.“
    „Ich bin so froh, dass du dich amüsierst, meine Liebe.“ Ihre Tante hielt inne. „Dennoch bin ich etwas besorgt.“
    „Besorgt? Weshalb?“
    „Ich denke, dass dir Mr Calderwood vielleicht nicht ganz gleichgültig ist.“ Als sie Viviens überraschte Miene gewahrte, fuhr sie rasch fort: „Ich will mich nicht einmischen, aber ich möchte auch nicht, dass du verletzt wirst.“
    „Glaubst du, das könnte passieren?“
    „Meine Liebe, er ist unzweifelhaft ein sehr attraktiver Mann mit blendenden Manieren, aber er gehört immer noch einem weitaus niedrigeren gesellschaftlichen Stand an als du. Deine Familie …“
    „… schätzt den Wert eines Mannes danach ein, welchen Rang, Titel und wie viel Vermögen er besitzt“, fuhr Vivien fort. „Diese Kriterien sind allerdings falsch, wie ich feststellen musste.“
    „Ich kann dir nicht folgen, meine Liebe.“
    „Ich habe einst meiner Familie zu Gefallen geheiratet – und habe diesen Fehler die letzten neun Jahre bereut. Und deshalb werde ich ihn gewiss nicht wiederholen.“
    In Tante Winifreds Miene spiegelte sich Entsetzen. „Ich hatte ja keine Ahnung … Ich dachte … Oh, meine Liebe, das tut mir so leid.“
    „Mir auch, jeden Tag“, seufzte Vivien. „Es war nicht Hughs Fehler, sondern ganz allein meiner, weil ich nicht wahrhaben wollte, wie wenig wir gemeinsam hatten. Ich dachte, Respekt würde ausreichen. Du kannst mir glauben, dass ich mir den Schritt vor den Traualtar sorgfältig überlegen werde, falls ich ihn überhaupt jemals wieder wagen sollte.“
    „Ja, das kann ich mir vorstellen.“
    „Ich habe dich schockiert. Das tut mir leid. Aber ich konnte es einfach nicht länger für mich behalten.“
    Ihre Tante erwiderte nichts darauf und

Weitere Kostenlose Bücher