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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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länger.“
    Allmählich wandelte sich ihre Bestürzung in Verärgerung. „Zieren? Ich versichere Ihnen, Sir, da täuschen Sie sich.“
    „Sie haben mich lange genug auf Armeslänge gehalten. Nun hege ich die Absicht, Sie aus nächster Nähe zu bewundern.“ Er umfasste ihre Taille. „Sie und ich werden heiraten.“
    „Lassen Sie mich los!“
    „Nein, Mylady, das werde ich nicht.“
    Er schickte sich an, die feuchten, fleischigen Lippen auf ihren Mund zu senken. Angeekelt versuchte Vivien, ihn abzuwehren, und drehte den Kopf zur Seite.
    „Hören Sie unverzüglich damit auf!“
    „Sie übertreiben es mit Ihrer zur Schau gestellten Schüchternheit ein wenig, meine Liebe. Sie können mir nicht weismachen, dass Ihnen meine Zärtlichkeiten nicht angenehmer sind als die Ihres vertrockneten alten Gatten.“
    Als er einen feuchten Kuss auf ihren Hals drückte, gelang es ihr, eine Hand aus seinem Griff zu befreien und ihm eine schallende Ohrfeige zu geben. „Wie können Sie es wagen?“
    Abrupt ließ er sie los und legte eine Hand ungläubig auf seine brennendrote Wange.
    Vivien schäumte vor Wut. „Ich habe keine Ahnung, weshalb Sie der Ansicht sind, dass mir Ihr Werben willkommen ist. Ich habe Sie nie auch nur im Geringsten ermutigt und werde das auch niemals tun. Unter anderen Umständen hätte ich mich womöglich um mehr Höflichkeit bemüht, aber Ihr rüdes Verhalten erspart mir diese Notwendigkeit. Ich finde Sie unausstehlich, Sir, und Ihre Avancen sind mir zuwider.“
    Ungläubig starrte er sie an. „Das können Sie nicht ernst meinen.“
    „Oh, ich versichere Ihnen, dass es mir sogar bitterernst ist, Sir.“
    Unvermittelt blickte er sie mit versteinerter Miene an. „Das werden Sie noch bereuen, Mylady.“
    „Das bezweifle ich.“
    Er bedachte sie mit höhnischem Grinsen. „Das werden wir noch sehen, nicht wahr? Ich weiß über die Investitionen Ihres verstorbenen Gatten Bescheid. Wenn Sie mit Ihren Kindern erst im Armenhaus gelandet sind, werden Sie sich sicher an dieses Gespräch erinnern und den Tag bereuen, an dem Sie Digby Feversham einen Korb gegeben haben.“
    Nach diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und schlug die Tür krachend hinter sich zu. Erzürnt ging Vivien im Zimmer auf und ab. „Von allen verabscheuungswürdigen, abstoßenden, schleimigen, kleinen Reptilien …“
    Unverhofft vernahm sie ein gedämpftes Geräusch, das wie ein ersticktes Husten klang, und blieb abrupt stehen. Angestrengt lauschte sie, doch das Geräusch war verstummt. Dennoch kam ihr die Stille im Zimmer plötzlich irgendwie anders vor. Mit absoluter Gewissheit wusste sie, dass sie nicht alleine war.
    Rasch sah sie sich um, doch ihre Ahnung schien sich nicht zu bestätigen, bis ihr Blick auf das Bogenfenster und den Ohrensessel davor fiel – und ein grässlicher Verdacht in ihr aufkeimte.
    Max Calderwood hat uns belauscht!

9. KAPITEL
    B emüht, sich ihre Erregung nicht anmerken zu lassen, schritt Vivien langsam zum Fenster. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie die vertraute Gestalt im Sessel sitzen sah.
    „Sie!“
    Max erhob sich. „Ich fürchte ja.“
    „Sie hätten Ihre Anwesenheit früher kundtun sollen, Sir.“
    Statt Zerknirschtheit stand in seinen Augen jedoch ein belustigtes Funkeln. „Und mir diese Szene entgehen lassen? Um keinen Preis der Welt.“
    „Sie sind ein schamloser, unverfrorener Mensch.“
    „Das gebe ich zu.“
    „Was machen Sie hier überhaupt, abgesehen davon, die Privatgespräche anderer Leute zu belauschen?“
    „Ich habe Ruhe und Frieden gesucht. Gewöhnlich kann man beides in einer Bibliothek finden.“
    „Deine flapsigen Bemerkungen sind unangebracht, Max.“
    „Verzeih mir. Das liegt daran, dass ich Zeuge werden durfte, wie du diesen aufgeblasenen Narren in die Wüste geschickt hast.“
    „Ich nehme an, du hast dich köstlich amüsiert.“
    „Da hast du recht.“ Anerkennend betrachtete er sie. „Das war übrigens eine beeindruckende Ohrfeige. Und wohlverdient, meiner Meinung nach.“
    „Hast du nicht dasselbe verdient?“
    Er hob in gespielter Abwehr die Hände. „Vermutlich, aber ich hoffe auf deine Nachsicht, da mein Vergehen unbeabsichtigt war.“
    „Nur du könntest Vergnügen an einer solch hässlichen Szene finden.“
    „Ich habe mich auf seine Kosten amüsiert, nicht auf deine.“
    „Wirklich?“ Sie reckte entschlossen das Kinn. „Da bin ich anderer Ansicht. Ich denke, diese ganze Scharade ist für dich nichts weiter als ein vergnüglicher Teil der

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