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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Weihnachtsfeierlichkeiten.“
    Seine Miene wurde ernst. „Nein, keinesfalls.“
    „Vielleicht sollte ich mich geschmeichelt fühlen, weil ich nun weiß, dass du immer noch über mich lachen kannst.“
    Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und schritt zur Tür.
    „So habe ich das nicht gemeint. Vivien, warte!“
    Sie riss die Tür auf und ging weiter. Halb gehend, halb laufend erreichte sie die Seitentür zum Garten. Selbst die eisige Luft konnte ihren Zorn nicht abkühlen. Immer weiter hastete sie den Gartenweg entlang und war schon mindestens fünfzig Schritte gegangen, ehe Max sie schließlich einholte.
    „Vivien, bleib bitte stehen!“
    Sie wirbelte zu ihm herum. „Was ist denn noch?“
    „Bitte verzeih mir, wenn ich deine Gefühle verletzt haben sollte. Das war nicht meine Absicht, ich schwöre es.“
    „Du magst es nicht beabsichtigt haben, Max, doch du hast es getan.“ Ihre kornblumenblauen Augen hielten seinen Blick fest. „Darin bist du gut.“
    Entsetzt blickte er sie an. „Vivien, ich …“
    „Du hattest deinen Spaß. Jetzt geh.“ Zu ihrer Bestürzung füllten sich ihre Augen mit Tränen.
    „Ich gehe nirgendwo hin, bevor wir uns nicht ausgesprochen haben.“
    „Es gibt nichts zu besprechen.“
    „Ich denke doch.“ Er holte tief Luft. „Ich hätte dein Gespräch mit Digby nicht belauschen sollen, aber ich hatte keine Ahnung, was er im Schilde führte, bis er sich dir erklärte. Und danach hielt ich es für ratsamer, mich nicht mehr bemerkbar zu machen, um uns allen noch mehr Peinlichkeiten zu ersparen.“
    Vivien musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen und schwieg eisern. Insgeheim verstand sie aber sein Dilemma.
    „Ich wollte bleiben, wo ich war, bis ihr beide gegangen seid“, fuhr er fort. „Unglücklicherweise habe ich mich verraten.“
    „Weil du gelacht hast.“
    „Das war falsch, das weiß ich, aber du musst zugeben, dass es wohl der unromantischste und flegelhafteste Heiratsantrag aller Zeiten war.“
    Das entsprach ganz offenkundig den Tatsachen, dennoch würde sie ihm das niemals eingestehen.
    „Selbst wenn sein Antrag höflicher ausgefallen wäre, hätte ich ihn abgelehnt. Ich werde nie wieder einen Mann heiraten, den ich nicht liebe.“
    „Nie wieder?“
    Sie zögerte mit der Antwort, doch ihr Zorn verebbte allmählich und wich einem Gefühl der Niedergeschlagenheit und Resignation. „Ich habe Hugh nicht geliebt. Ich habe ihn nur meiner Familie wegen geheiratet.“
    „Ich verstehe.“ Während er ihre Worte verdaute, lösten sich all seine früheren Vermutungen in Luft auf und seine Gedanken kreisten unaufhörlich um die Bedeutung, die ihre Bemerkung hatte. Gleichzeitig flammte ein Funke der Hoffnung in ihm auf.
    „Es war ein Fehler und ich hatte viel Zeit, ihn zu bereuen. Einen solchen Irrtum werde ich nicht noch einmal begehen. Nur eine sehr innige Liebe könnte mich noch einmal zu einer Ehe verleiten.“
    „Wir alle lernen aus unseren Fehlern. Den Glücklichen gelingt es, solange sie noch Zeit haben, ihr Leben zu ändern.“
    Sie erschauerte und zog das Tuch fester um sich. „Ja, sie sind wahrhaft glücklich.“
    Max bemerkte ihr Frösteln und ergriff ihre Hand. Eine warme Berührung, die ihr eine ganz andere Art von Gänsehaut erzeugte. Er runzelte die Stirn. „Liebling, du bist eiskalt und das ist auch kein Wunder. Lass uns hineingehen, bevor du dir noch den Tod holst.“
    Liebling? Vivien blinzelte verwirrt. Wie hatte er sie gerade genannt? Ehe sie noch darüber nachdenken konnte, hatte er sie untergehakt und geleitete sie sanft, aber bestimmt zurück in die Bibliothek. Dort ließ er sie in einem Sessel vor dem Kamin Platz nehmen, legte einige Holzscheite in die Glut und griff schließlich nach der Karaffe, um zwei Gläser mit Brandy zu füllen.
    „Hier.“ Er reichte ihr ein Glas. „Trink das. Es wird dich wärmen.“
    Als sie das Glas entgegennahm, berührten sich ihre Hände, nur leicht und womöglich versehentlich, dennoch genoss sie es viel zu sehr. Rasch senkte sie den Blick und nippte an ihrem Glas. Der Alkohol brannte in ihrer Kehle. Er war stark und gefährlich berauschend, doch sie konnte bereits seine verführerische Wärme spüren.
    „Besser?“, fragte er.
    Sie nickte. „Ja, danke.“
    Die Holzscheite fingen Feuer und verströmten eine behagliche Wärme, aber das Kribbeln, das sie verspürte, war eher auf ihren Begleiter denn auf die weichende Kälte zurückzuführen.
    Max blieb neben dem Kamin stehen. Eine Weile beobachtete er

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