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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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hilfsbereit.“
    „Der Gentleman ist ein Major, Mama“, berichtete Joseph.
    „Tatsächlich? Und hat der Major trockene Kleidung zum Wechseln?“
    Hugo legte die Satteltaschen auf den Tisch und schaute nach. „Ein leicht feuchtes Hemd.“ Darin eingewickelt fand sich auch eine trockene Unterhose, die so vor dem Regen geschützt geblieben war. „Und trockene … äh … Unterwäsche.“ Hugo drapierte seinen tropfenden Mantel über einen Stuhl, unter dem sich sofort eine Pfütze auf dem ordentlich geschrubbten Boden bildete. Er trug immer noch seine Uniform, die ob der Nässe förmlich an seinem Körper klebte.
    „Himmel, sind Sie nass!“ Sie musterte ihn ebenso unverhohlen und unbefangen, als wäre er einer ihrer Söhne. Sein Körper reagierte darauf in vorhersehbarer Weise. „Und groß. Die Kleidung meines verstorbenen Gatten dürfte Ihnen zu kurz sein, aber zum Glück hat Peter Bavin, unsere Aushilfe, ein paar Kleidungsstücke hiergelassen, für den Fall, dass er bei der Arbeit nass wird. Die sollten passen, denke ich, falls es Ihnen nichts ausmacht, grob gewebte Wollsachen zu tragen?“
    „Nein, Madam, das macht mir nichts aus. Danke.“ Alles war besser, als in ihrer Gegenwart wie die alten Römer lediglich mit einem Tuch bekleidet herumlaufen zu müssen. Aufmerksam betrachtete er sie. Einige ihrer braunen Locken hatten sich bereits wieder aus dem Kopftuch gestohlen und die Sommersprossen, die sich auf ihrer leicht himmelwärts geschwungenen Nase tummelten, schienen zu tanzen. Ihr schmales, sanft gerundetes Kinn verlieh ihr eine entschlossene Ausstrahlung und in ihren großen haselnussbraunen Augen schienen sich jeder Gedanke und jegliches ihrer Gefühle zu spiegeln. Er fragte sich, wie alt sie sein könne. Fünfundzwanzig, sechsundzwanzig? Sie erschien ihm viel zu jung, um die Mutter der beiden Knaben zu sein.
    „Im Kupferkessel unten ist noch heißes Wasser. Auch ein Badezuber befindet sich dort, Major. Ich habe Seife und Handtücher für Sie bereitgelegt. Das Abendessen wird bald fertig sein, wenn Sie sich umgezogen haben. Wir können Ihnen hier vor dem Kamin ein Bett herrichten.“
    „Ich bereite Ihnen unzumutbar viele Umstände, Madam. Ich kann mich auch im Stall trocknen und dort essen. Und auch die Nacht dort verbringen.“ Diese kleine Familie machte einen solch warmherzigen Eindruck und es war offenkundig, dass sie sich sehr nahestanden. Eine solche Nähe war ihm fremd. In seinem eigenen Heim hatte er nie einen solch liebevollen Umgang erfahren, weshalb er sich nun wie ein Eindringling vorkam. Und das verunsicherte ihn.
    „Ja, Sie könnten tatsächlich im Stall nächtigen“, stimmte sie fröhlich zu. „Vermutlich werden Sie sich dort aber eine Lungenentzündung holen und mir unter den Händen wegsterben. Das wäre in der Tat eine Zumutung.“ Als er den Mund öffnete, um ihr mitzuteilen, dass er keineswegs die Absicht hegte, Derartiges zu tun, lachte sie. „Ich will Sie doch nur necken, Major. Wir würden uns über Ihre Gesellschaft freuen, nicht wahr, Jungs?“
    Nie zuvor hatte es eine Frau gewagt, Major Hugo Travers, Earl of Burnham, zu necken. Bewundernde Blicke und Tändeleien indes gab es des Öfteren, doch solche Avancen konnte er taktvoll zurückweisen, wenn er nicht in Anspruch nehmen wollte, was die kühnen Anspielungen verhießen. Die Wirtin war sich jedoch ganz offensichtlich nicht bewusst, wie man seine Anwesenheit in ihrem Haus deuten könnte, daher war es seine Pflicht, sie darauf hinzuweisen. Keine allzu leichte Aufgabe, dachte er, da er sich mit jeder Faser seines allmählich auftauenden Körpers danach sehnte, ihre üppigen Lippen zu kosten und herauszufinden, wie er dem Strahlen in ihren funkelnden, haselnussbraunen Augen noch mehr Glanz verleihen könnte.
    „Madam, ich vermute, Sie leben allein mit Ihren Söhnen hier. Unter diesen Umständen …“ Er tat sich schwer, sein Anliegen in Worte zu fassen, solange die beiden Burschen derart aufmerksam lauschten.
    „Fürchten Sie, dass diese beiden Wildfänge Ihre Ruhe stören könnten?“ Die Sorge in ihrer Stimme schien nicht recht zu dem fragenden Lächeln auf ihren Lippen zu passen. Sie verstand offensichtlich genau, welche Bedenken er hegte, und hatte beschlossen, diese zu ignorieren. Ihr offener Blick forderte ihn geradezu zu einem Widerspruch heraus. „Ich kann abschließen, falls Sie das beruhigt.“
    „Natürlich, danke.“ Er konnte darüber keinesfalls mit ihr diskutieren, solange die beiden Jungen mit großen

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