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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Spanisch raunte er Ajax zu: „Sie wird blond sein, mit blauen Augen oder grauen. Recht groß. Sehr elegant und selbstbeherrscht, aber nicht geschwätzig. Ich möchte keine Frau, deren Mundwerk nie stillsteht.“ Keine, die bei Mahlzeiten scherzt und mich neckt. „Leidenschaftlich im Bett, natürlich. Mit einer Frau zu leben, die kühl wie ein Eisberg ist, kann nicht angenehm sein. Aber ich möchte auch keine Frau, der ich ständig versichern muss, dass ich sie liebe oder solchen Unfug.“ Keine, die sich in meine Arme schmiegt, als sei ich alles, was sie je begehrt habe – und mich dann fortstößt.
    „Ist das Spanisch?“
    Vor Schreck ließ Hugo die Bürste fallen und sah, wie Nathan sich danach bückte. „Ja, Spanisch.“ Zum Glück. „Danke.“ Er nahm den Metallschaber und reinigte den Striegel.
    „Warum reden Sie mit Ajax?“
    „Er ist der Einzige hier, der mir keine Widerworte gibt“, sagte Hugo nachdrücklich. „Reich mir den Hufkratzer, bitte.“
    Die alte Standuhr in der Ecke der Schankstube läutete die vierte Stunde. Das Haus strahlte vor Sauberkeit, ein recht sehniges Hühnchen schmorte im Topf für das Abendessen und die Jungen waren bei Hugo.
    Emilia setzte sich in den Sessel neben dem Kamin und überlegte, ob sie eine halbe, selige Stunde lang einfach gar nichts tun sollte. Aber sie kam nicht zur Ruhe, weil ihre Gedanken unablässig um den attraktiven Major kreisten.
    Das Grübeln über ihn brachte ihr in Erinnerung, dass er keine Angehörigen mehr hatte und diese Vorstellung ließ sie unweigerlich an ihre eigene Familie denken. Ihre Söhne wuchsen ohne ihre Großeltern auf. Ihre Eltern würden ihre Enkel nie kennenlernen. Weihnachten stand bevor – die Zeit der Vergebung und des Neuanfangs? Sie würde erneut einen Brief schreiben, noch ein allerletztes Mal den Kontakt suchen. Vielleicht würden ihre Eltern einlenken und einwilligen, die Jungen kennenzulernen, wenn sie ihnen klar zu verstehen gab, dass sie sich nicht mit ihrer treulosen Tochter treffen mussten.
    Papier war teuer und sie konnte es sich nicht leisten, es zu verschwenden. Sie setzte sich an den Tisch und wägte jedes Wort ab, bevor sie es langsam und sorgfältig niederschrieb.
    Als sie den Brief beendet hatte, waren ihre Augen feucht, doch zum Glück waren keine Tränen auf das Blatt getropft. Das hätte nun wirklich mitleidheischend gewirkt. Sorgsam faltete sie das Papier, schrieb die Adresse darauf und machte sich auf die Suche nach dem Siegelwachs.
    Wo hatte sie es nur hingestellt? In die Schankstube, fiel ihr nach zehn Minuten fruchtlosem Kramens in mehreren Schubladen ein. Sie hatte es gebraucht, um die Bestellung an den Mälzer in der vergangenen Woche zu versiegeln.
    Schon halb hatte sie den Raum durchquert, als sie Schritte vernahm. An das hohe Kaminsims reichten die Jungen nicht heran. Rasch verbarg sie den Brief darauf, und als die beiden mit Hugo den Raum betraten, war sie damit beschäftigt, das Feuer anzufachen. „Himmel, dieser Kamin ist verraucht.“ Lächelnd wischte sie sich über die Wangen und ignorierte den stirnrunzelnden Blick, den Hugo ihr zuwarf, als er durchs Zimmer ging und sein Bettzeug ordentlich in der Ecke aufschichtete.
    „Sie können alles zurück in den Schrank legen“, schlug Emilia vor.
    „Besser nicht, denken Sie nicht auch?“
    Sein eindringlicher Blick trieb ihr die Röte in die Wangen. Natürlich wollte er den Dorfbewohnern deutlich machen, wo er sein Lager aufgeschlagen hatte.
    Ich wünschte, er schliefe oben, dachte sie sehnsüchtig.
    Hugo hatte mit seiner Vermutung recht behalten. Jeder Mann im Dorf, einschließlich des alten Mr Janes, fand am Abend den Weg in die Wirtsstube.
    Emilia schickte die Jungen ins Bett und wärmte einen großen Topf Ale über dem Feuer auf. Hugo saß an einem Ecktisch und schien in die zerfledderten Zeitungen vertieft, die er neben dem Anmachholz beim Kamin gefunden hatte. Beim Eintreten der Männer sah er auf und sie nickten sich mit ernster Miene zu.
    „Guten Abend, alle miteinander.“ Freundlich lächelnd sah Emilia vom Topf auf, während die Männer ihre Stiefel vom Schnee befreiten und ihre Mäntel ablegten, denen der herbe Geruch nach Talg, feuchter Wolle, Tabak und Stall anhaftete. „Würde mir jemand den Gefallen tun und mir zwei Fässer nach oben bringen?“
    „Aye, ich mach das, Mrs Weston.“ Cartwright, der Schmied, straffte seine breiten Schultern. „Der Major wird mir sicherlich gerne dabei helfen. Zu zweit schaffen wir das

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