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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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unter Ihrem Dach genauer unter die Lupe nehmen wollen. Sie sind sehr besorgt um Sie.“
    „Waren sie unfreundlich?“, fragte sie. Sie befürchtete, dass man ihn beleidigt hatte.
    „Nein. Sie waren eher zurückhaltend. Dennoch haben sie mir zu verstehen geben, dass sie mich im Auge behalten werden. Insbesondere Ihr Schmied deutete unmissverständlich an, dass er mich bei gegebenem Anlass mit bloßen Händen in Stücke reißen wird.“
    „Ich habe im letzten Jahr seine Frau gepflegt, als sie krank war“, erklärte Emilia. „Joseph, warum öffnest und schließt du den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen?“
    „Warum will Mr Cartwright den Major verprügeln, Mama?“
    „Das tut er nur, falls der Major sich als gefährlicher Schurke herausstellt. Womöglich will er uns ja die Goldsovereigns rauben, die wir unter den Dielenbrettern versteckt haben, oder unser wundervolles silbernes Tafelgeschirr.“ Sie machte eine ausholende Geste zu den Hornbechern, den Zinntellern und den Tontöpfen. Die Jungen brachen in Gelächter aus.
    „Es ist gut, dass wir heute Besuch bekommen“, fügte sie hinzu. „Ich möchte gerne einige Fässer drehen und dazu braucht es mehrere starke Männer.“ Mit einem Schankraum voller Leute geriet sie zudem nicht in Versuchung, in Hugos Augen zu versinken und sie würde auch weitaus weniger Zeit haben, sich nach seinen gefährlich verführerischen Liebkosungen zu sehnen.
    „Werden Sie vor Weihnachten nochmal brauen?“
    Emilia schmunzelte. „Natürlich! Das Wetter ist dafür günstig, denn durch die Kälte kann ich den Gärungsprozess besser kontrollieren. Außerdem benötigen wir viel Bier für die Weihnachtsfeierlichkeiten.“
    „Aber nicht heute.“
    Sie vermutete, die Bemerkung war als Befehl gedacht. „Nein, nicht heute“, stimmte sie zu. „Ich habe noch Hausarbeit zu erledigen und muss auch backen.“
    Während sie ihrer Arbeit nachging, zog sich Hugo in den Stall zurück. Vermutlich suchte er nach einer Möglichkeit, den Gegebenheiten zu entfliehen … den zwei anstrengenden kleinen Jungen, der niemals endenden Liste niederer Hausarbeiten und vor allem der törichten Frau, die sich ihm an den Hals warf. Aber er hat mich zuerst umarmt, sagte sie sich trotzig, während sie den Herd weitaus kräftiger schrubbte als nötig.
    Hugo ging in den Stall, nahm die Säcke von Ajax’ Rücken und begann, ihn kräftig zu striegeln. Er hatte das dringende Bedürfnis, sich mit körperlicher Arbeit abzulenken. Am liebsten hätte er einen Faustkampf angefangen, aber es gab niemanden, gegen den er antreten konnte. Im Geiste verprügelte er sich selbst.
    Was hatte er nur getan? Er hätte Emilia niemals berühren dürfen, ganz zu schweigen davon, sie zu liebkosen und sich seine Erregung so offensichtlich anmerken zu lassen. Verdammt, er hatte vorher noch damit geprahlt, dass er sich beherrschen konnte.
    Angewidert von sich selbst, fluchte Hugo kräftig in Spanisch, Portugiesisch, und – da aller guten Dinge drei sind – auch in Französisch. Emilia hatte ihn fortgestoßen. Hatte sich gezwungen gesehen, ihn fortzustoßen. Diese Tatsache allein war entsetzlich. So etwas war ihm noch nie passiert. Selbst als wenn er sich eine Mätresse nehmen würde, wäre sein Vorgehen wohlüberlegt … wie bei jeder Entscheidung in seinem Leben.
    Sie hatte ihn fortgestoßen. Zurückgewiesen. Natürlich hat sie das; sie ist eine anständige Frau. Die Erkenntnis minderte seine Gefühle für sie jedoch nicht im Geringsten. Zur Hölle, er begehrte sie und er wollte, dass auch sie ihn begehrte. Er hätte sich in Zurückhaltung üben sollen, immerhin besaß er darin jahrelange Übung und war nicht so einsam und überarbeitet wie sie.
    Trottel, schalt er sich stumm und fügte einige weitere Schmähungen hinzu. Emilia ist nicht einsam. Sie hat ihre geliebten Söhne und ein ganzes Dorf voller Menschen, die sie mögen und schützen.
    Vielleicht war vielmehr er derjenige, der sich einsam fühlte. Aber war das nicht ob seiner vielen Freunde und zahllosen Bekannten unmöglich? Dennoch hast du niemanden, dem du Liebe schenken kannst, flüsterte eine innere Stimme. Nun, das ließe sich leicht ändern. Sobald er diesen Ort verlassen konnte, würde er sich auf die Suche nach einer Gattin machen, einer vernünftigen, intelligenten, standesgemäßen Gemahlin, die jegliche Leere in seinem Leben vertreiben würde. Selbstverständlich würde es keine Liebesheirat werden, romantische Gefühle komplizierten die Dinge nur unnötig.
    Auf

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