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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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schon.“
    Verflixt. Der herausfordernde Ton war unmissverständlich. Normalerweise waren vier Männer nötig, um ein Fass auf den Tragebock zu wuchten und die Treppe heraufzubringen. Zwei starke Männer könnten es zwar schaffen, aber Joseph hatte gesagt, Hugo habe eine große Narbe auf der Brust. War es eine frische Wunde? Allerdings konnte sie die Männer auch nicht von ihrem Vorhaben abhalten, weil sie bereits auf dem Weg nach unten waren.
    Man hörte Geräusche und einen dumpfen Aufprall. Die anderen Männer stießen sich in die Seite. Sie sind wirklich zu groß gewordene Kinder, dachte sie verärgert. Dann hörte man schwere Schritte auf der Treppe und der Schmied erschien mit dem hölzernen Tragegestell in den Händen. Ihr stockte der Atem, denn nun lag das Fass schräg und sein Gewicht ruhte zum Großteil auf Hugos Schultern. Wenn er stolperte, würde ihn das Fass zerschmettern.
    Cartwright ging weiter und schließlich tauchte auch Hugo auf. Zwar hatte er die Zähne zusammengebissen, dennoch machte er nicht den Eindruck, als sei er am Ende seiner Kräfte. Gemeinsam rollten sie das Fass auf den Bock und setzten die Trage ab. „Und – packen wir das andere auch noch?“ In den Augen des Schmiedes spiegelte sich widerwilliger Respekt.
    „Das können doch bitte einige der anderen Herren erledigen.“ Emilia drückte dem Schmied und Hugo einen Becher warmes Ale in die Hand. „Ein Becher aufs Haus für die Träger.“
    Das Eis war gebrochen, obwohl Emilia nicht begriff, warum Hugos Fähigkeit, schwere Fässer zu heben, den Schmied davon überzeugte, dass er ein guter Mensch war. Zweifellos irgendein merkwürdiges Ritual unter Männern, dachte sie, während sie Becher bereitstellte und sie zu füllen begann.
    Zwei Stunden später war ihre Kasse voller Kupfermünzen. Billy Watchett spielte mit einem der Dodson-Brüder Domino und Michael Fowler erzählte allen, dass die flatterhafte Madge Green von der anderen Seite des Flusses sein Herz gebrochen hätte.
    Emilia stellte einen Becher Ale auf einem der Tische ab und lehnte sich kurz an die Kante, um auszuruhen. Einladend lächelnd deutete Lawrence Bond, der am hinteren Ende des Tisches saß, auf den Platz neben sich. Sie gab vor, es nicht zu bemerken. Bond war der Sohn eines freien Bauern und aus diesem Grund sehr von sich eingenommen. Er tändelte gern und war von allen Männern im Dorf der Einzige, in dessen Gesellschaft sie sich unwohl fühlte.
    Rasch schüttelte sie das Unbehagen, das Bonds aufdringliche Blicke ihr einflößten, ab und lauschte dem angeregten Gespräch, das Hugo mit dem Schmied und seinen Freunden führte.
    „Und was werden Sie nun nach dem Verlassen der Armee mit sich anfangen?“, fragte Cartwright.
    „Ich muss mich um ein Stück Land kümmern; vielleicht gehe ich auch in die Politik. Ich sollte wohl meinen Sitz … Ich sollte wohl überlegen, ob das für mich infrage kommt“, antwortete Hugo.
    Kein anderer bemerkte seinen Versprecher. Doch Emilia war zumute, als hätte man ihr sämtliche Luft aus den Lungen gepresst. Hastig ging sie zurück zum Kamin und steckte blind ein weiteres Stück Brot auf die Röstgabel.
    Meinen Sitz einnehmen, das hätte er beinahe versehentlich gesagt. Er meinte seinen Sitz im House of Lords. Hugo war also ein Adeliger!

5. KAPITEL
    E in Adeliger. Erst, als das Wort in Emilias Kopf widerhallte und sie den scharfen Stich in ihrer Brust verspürte, wurde ihr klar, wie töricht sie gewesen war. Ein Teil von ihr – eindeutig ein unvernünftiger Teil ohne jeglichen Bezug zur Wirklichkeit – hatte davon geträumt, dass ihr attraktiver Major sie begehrte, küsste, sich in sie verliebte. Eine lächerliche Vorstellung, selbst wenn er bloß ein Offizier und Gutsherr gewesen wäre, denn er besaß viel zu viel Anstand, um sie zu verführen … und jeglicher Gedanke an mehr war schlicht Wunschdenken.
    Er war also ein Aristokrat. Beziehungen, Ansehen, Mitgift, das allein zählte in der feinen Gesellschaft. Die einzige Beziehung, die Hugo Travers Lord Wie-auch-Immer mit ihr pflegen konnte, war eine flüchtige Bekanntschaft. Oder er könnte sie zur Geliebten nehmen. Während sie eine Hand zum Feuer streckte, bürstete sie sich mit der anderen Asche von ihrem abgetragenen Kleid und hätte beim Gedanken, sie könne eine elegante Mätresse abgeben, beinahe laut aufgelacht.
    „Sie verkokeln das Brot“, sagte der alte Mr Janes und kicherte. „Suchen Sie in den Flammen vielleicht nach Ihrem Liebsten, hä?“
    „Sie sind ein

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