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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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sie stimmte mit ein. Er war ein großherziger Mann, das hatte sie instinktiv gewusst, und sie war froh, dass sich ihre Vermutung bestätigt hatte. Wenn sie sich nur daran festhalten könnte, statt sich bei jedem Blick, bei jedem Gedanken, leidenschaftlich nach ihm zu verzehren …
    „Nun, denn.“ Sie klatschte in die Hände, damit Stille einkehrte. „Wie viele Leute werden wohl kommen, was denkt ihr?“
    Während Hugo den Weg durch den frischgefallenen Schnee zum Schweinestall freiräumte, murmelten die Jungen aufgeregt hinter seinem Rücken. Schon seit dem Frühstück wirkten sie betrübt.
    „Was ist los mit euch?“ Zu dritt beugten sie sich über die Stalltür und strichen Maud, die mit dem Rüssel eifrig im Trog wühlte, über den breiten, borstigen Rücken.
    „Wir wollten in die Stadt, um Mama ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen, doch jetzt ist das nicht mehr möglich“, sagte Nathan. „Wir haben es zu lange aufgeschoben, aber wir mussten erst dafür sparen und …“ Seine Stimme brach.
    „Dann müsst ihr eben selbst etwas machen, nicht wahr?“, sagte Hugo munter. „Was könnte ihr gefallen?“ Er dachte an die Handwerker, die er am Abend zuvor kennengelernt hatte. Der Schreiner schien ein freundlicher, umgänglicher Mann zu sein. „Wenn ihr euch vorstellen könnt, etwas aus Holz zu fertigen, wird euch Mr Daventry sicher gern für ein paar Tage als Lehrlinge bei sich arbeiten lassen.“
    „Mama hat neulich gesagt, sie hätte kein schönes Regal für den hübschen Krug, den wir ihr gekauft haben. Wenn wir ihr eines machen, könnte sie es in ihrem Schlafzimmer an die Wand hängen und den Krug mit Blumen daraufstellen“, sagte Joseph. Beide sahen begeistert aus.
    „Dann kommt, wir graben uns zu den alten Leutchen durch, danach gehen wir zu Mr Daventry.“
    Als sie zurückkehrten, frohgelaunt und hungrig nach einem anstrengenden Morgen voller Schneeschaufeln und Verhandlungen, stand Emilia im Sonnenschein auf der vorderen Stufe und schüttelte ihr Staubtuch aus. Ein ungewohntes Gefühl der Freude breitete sich in Hugo aus, als sie aufschaute, die Heimkehrer erblickte und ihm strahlend direkt in die Augen sah. Offensichtlich hatte sie ihm seine gestrige Dummheit verziehen.
    Sie sah so gesund und verlockend aus, einfach zum Anbeißen. Er wollte ihre Haut schmecken, zärtlich ihre süßen Rundungen erforschen …
    Schluss damit, sie ist eine anständige Frau. Dennoch drängte ein rätselhaftes, schmerzliches Gefühl in seiner Brust, ihn dazu, sie an sich zu reißen, zu beschützen und zu liebkosen. Er hatte große Mühe, zu widerstehen.
    „Welch herrlicher Morgen!“, rief Emilia, als sie in Hörweite waren. Rasch setzte er eine unbekümmerte Miene auf, um seine unziemlichen Gedanken zu verbergen. „Aber Janes meint, wir bekommen später noch mehr Schnee. Ich habe ihm gerade etwas Hühnerbrühe gebracht.“
    Im Hof stampften sie den Schnee von den Stiefeln und stellten die Schaufeln an die Hauswand. „Was habt ihr getrieben?“, fragte Emilia.
    „Männersachen“, antwortete Hugo. „Ich habe die Jungen an Schreiner Daventry verliehen. Er benötigt Hilfe. Das ist doch hoffentlich in Ordnung? Ich kann ihnen heute Abend ein paar Lateinaufgaben geben.“ Er zwinkerte ihr über die Köpfe der Jungen hinweg zu und schüttelte den Kopf, als sie den Mund öffnete, offenbar um nachzufragen, was in aller Welt er im Schilde führte.
    „Ich verstehe“, sagte sie, auch wenn das sichtlich nicht der Fall war. Aber sie war bereit, ihm zu vertrauen. Diese Tatsache weckte ganz unerwartet ein Gefühl der Zugehörigkeit in ihm. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass Mr Daventry so viel zu tun hat. Natürlich dürft ihr ihm helfen. Seid aber zurück, bevor es dunkel wird, und macht euch auf den Heimweg, sobald es anfängt zu schneien, verstanden?“
    Der Himmel wusste, was Hugo und die Jungen ausheckten, aber Emilia vermutete, dass es etwas mit ihrem Weihnachtsgeschenk zu tun haben musste. Sie hatte geahnt, dass ihre Söhne sich deswegen den Kopf zerbrachen und deshalb Andeutungen gemacht, worüber sie sich freuen würde. Die Geschenke für die Kinder hatte sie bereits vor Wochen in Aylesbury besorgt.
    Aber was sollte sie Hugo schenken? Gleich, für was sie sich entschied, sie musste es direkt unter seiner Nase anfertigen … Nase! Natürlich. Von dem feinen weißen Baumwollstoff, aus dem sie die Unterwäsche für den Sommer geschneidert hatte, waren noch gut drei Ellen übrig. Mehr als genug für Taschentücher mit

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