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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Liebe schenkte – obwohl sie wusste, ihr verstorbener Gatte hätte nicht gewollt, dass sie ihr Leben allein verbrachte. Doch dieser Kuss fühlte sich richtig an, und herrlich. Ein Prickeln überlief sie von Kopf bis Fuß, ließ längst vergessen geglaubte Emotionen auflodern und erfüllte sie mit einer tiefen Sehnsucht.
    Hugo erforschte ihren Mund so intensiv und mit solcher Glut, als wolle er sie mit Haut und Haar verschlingen. Sie erwiderte seine Liebkosung mit dergleichen Hingabe. Während sie seine breiten Schultern fest umklammerte, kostete sie ihn, neckte ihn leidenschaftlich mit Zunge und Lippen.
    Als er schließlich den Kopf hob, starrten sie einander wie betäubt an, bis er den Griff um ihre Taille lockerte und sie die Hände von seinen Schultern gleiten ließ. Emilia ging zum nächstbesten Stuhl und ließ sich darauf fallen. Ihre Brüste fühlten sich schwer an, so empfindlich, als hätte er die nackte Haut berührt, und in ihrem Schoß pulsierte die Erregung in einem beunruhigenden, unsteten Rhythmus.
    „Ich habe die Jungen nicht deshalb zum Schreiner gebracht“, sagte Hugo abrupt. „Mir ist gerade aufgegangen, dass du vielleicht denken könntest, ich hätte das alles geplant, um sie aus dem Haus zu bekommen.“ Eine Hand auf das Kaminsims gelegt blickte er in die Flammen, dann schob er den Kessel über das Feuer.
    „Nein. So etwas würde ich dir niemals zutrauen.“ War sie gerade hoffnungslos naiv und vertrauensselig? Andererseits … würden Männer, die nur auf das eigene Vergnügen aus waren, überhaupt solche Bedenken äußern? Vielleicht, um von ihrem Vorhaben abzulenken … Abrupt rüttelte Emilia sich in Gedanken auf. Seit ihrer ersten Begegnung hatte sie instinktiv gefühlt, dass sie Hugo völlig vertrauen konnte. „Außerdem habe ich dich gebeten, mich zu küssen.“ Eigentlich sollte sie nun vor Scham über ihre Dreistigkeit außer sich sein …
    „Ich fühle mich geehrt. Und geschmeichelt. Allerdings bin ich der Ansicht, wir sollten dies hier jetzt beenden.“ Er löffelte Tee in den Kessel, als ob die Banalität dieser Tätigkeit die Spannung, die zwischen ihnen in der Luft lag, auslöschen könnte.
    Was meint er mit „dies“, wunderte sie sich insgeheim, sprach die Frage aber nicht aus. Hugo besaß offenkundig zu viel Anstand, um sie zu verführen und danach zu verlassen. Als Mätresse war sie auch gänzlich ungeeignet. Kein Mann – ganz gewiss kein Adeliger – würde sich auf eine arme Bierbrauerin mit Kindern einlassen.
    „Das ist sicherlich das Vernünftigste“, stimmte sie zu, bemüht, wieder einen klaren Gedanken zu fassen. „Für die Haushaltskasse wäre es allerding besser, wenn du jetzt damit aufhören würdest, Tee in diesen Kessel zu häufen.“
    „Oh, Himmel!“ Er fing an, die Blätter wieder herauszulöffeln. Lachend holte Emilia Tassen und Milch, und für einen Augenblick war es fast so, als hätte es diese Küsse nie gegeben. Dann sah Hugo auf, blickte ihr direkt in die Augen und meinte: „Ich habe noch nie eine Frau wie dich getroffen, Emilia.“
    Was sollte sie darauf antworten? Was hatte die Bemerkung zu bedeuten? Unvermittelt schien alles vor ihren Augen zu verschwimmen, doch einen Moment später wurde ihr bewusst, dass nicht der Sturm der Gefühle, der in ihrem Inneren tobte, ihr die Sicht nahm – sondern, dass es tatsächlich dunkler geworden war. „Oh nein, es schneit schon wieder.“
    „Ich hole die Jungen.“ Hugo nahm seinen schweren Mantel vom Haken, zog sich die Hutkrempe tief ins Gesicht und ging hinaus. Schneeflocken wirbelten ins Haus, während er die Tür schloss.
    Sie schmolzen in der warmen Luft und gleich darauf war jegliche Spur von ihm verschwunden. Nur noch die beiden Tassen standen auf dem Tisch und bewiesen, dass sie die vergangene halbe Stunde nicht geträumt hatte.
    „Du wirst mir das Herz brechen, Hugo Travers“, sagte Emilia seufzend. Aber Herzen waren auch zuvor schon gebrochen worden. Sie würde schon nicht daran sterben, solange es Strümpfe zu stopfen, ihre Söhne zu ernähren und Bier zu brauen galt. Entschlossen band sie sich die große weiße Schürze um und ging in die Speisekammer, um zu überlegen, was sie zum Abendbrot zubereiten sollte.
    „Habt ihr eure Lateinaufgaben erledigt?“ Hugo spürte den bohrenden Blick zweier Augenpaare in seinem Rücken, aber er sah nicht auf und hielt auch nicht im Striegeln von Ajax inne.
    „Ja, Major. Und die Hausarbeit haben wir auch erledigt. Mama sagt, wir sollen ihr aus dem

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