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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Verantwortung“, stimmte sie zu. „Aber eine, derer ich nicht müde werde.“
    Max betrachtete sie aufmerksam. „Diese Einstellung spricht für Sie, Mylady. Es kann keine leichte Situation sein.“
    „Nein, das ist es gewiss nicht, aber wir stellen uns unserem Schicksal und machen das Beste daraus.“
    Cynthias Blick schweifte von einem zum anderen, dann lächelte sie. „Sie haben ja so recht, Lady Hastings, und Sie sind so tapfer. Digby ist da ganz meiner Meinung.“
    Vivien fühlte sich unendlich erleichtert, als das Gespräch durch den Dinnergong unterbrochen wurde und sich alle in den Speisesaal begaben. Das Wiedersehen mit Max hatte sie bis ins Mark erschüttert und sie wusste nicht, wie lange sie diese belanglose Unterhaltung noch durchgestanden hätte. Das Dinner bot ihr eine willkommene Atempause; Zeit, ihre Fassung wiederzugewinnen, ehe sie und Max wieder in die Rolle der entfernten Bekannten schlüpfen mussten.
    Die Regeln des Anstands sahen es vor, dass man die Gespräche bei Tisch auf seine Nachbarn beschränkte. Vivien saß zwischen Major Andrew Dawlish und Sir Arthur Hurst, die glücklicherweise beide angenehme und interessante Gesprächspartner waren. Ein- oder zweimal schweifte ihr Blick über den Tisch hinweg zu Max. Er unterhielt sich angeregt mit Cynthia Vayne, die förmlich an seinen Lippen hing. Auch er schien sich gut zu amüsieren. Rasch wandte Vivien sich ab.
    Schließlich zogen sich die Damen in den Salon zurück und Vivien ergriff die Gelegenheit, mit Annabel und Mary zu plaudern. Beide waren ihr sympathisch und sie fühlte sich in ihrer Gesellschaft ausgesprochen wohl. Da sie sich einige Monate nicht gesehen hatten, gab es reichlich Gesprächsstoff und die Zeit schien wie im Nu verflogen, als die Gentlemen sich wieder zu ihnen gesellten.
    Charles sah in die Runde: „Wie wäre es mit etwas Musik? Vielleicht würde eine der Damen mir den Gefallen tun und uns etwas vortragen.“
    Annabel wollte sich erheben, doch Cynthia kam ihr zuvor. „Gerne spiele ich für Sie auf dem Pianoforte, aber es müsste mir jemand die Seiten umblättern. Mr Calderwood, wären Sie wohl so freundlich?“
    Max willigte gutmütig ein und gesellte sich zu ihr ans Pianoforte, worauf Annabel nach einem vielsagenden Blick zu Mary und Vivien mit gesenkter Stimme meinte: „Ganz offenkundig wirft sie ihre Netze nach ihm aus.“
    „Man kann es ihr nicht verdenken“, sagte Mary. „Er ist schrecklich attraktiv, nicht wahr?“
    „Ja. Und auch recht betucht, wie ich höre.“
    „Vielleicht werden sie ja ein Paar.“
    Vivien nippte an ihrem Tee und schwieg. Unerwartet überkam sie eine abgrundtiefe Traurigkeit, die sie zu unterdrücken suchte, indem sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Musik richtete. Obwohl es Cynthia an wahrer Begabung mangelte, war sie doch eine ganz passable Pianistin und trug das Stück ohne Misstöne vor. Ein oder zwei Mal schaute sie von den Notenblättern vor sich auf und lächelte Max zu. Seiner Miene war jedoch nicht abzulesen, welche Gedanken sich hinter seiner Stirn verbargen. Gleichwohl boten die beiden einen atemberaubenden Anblick. Viviens Finger schlossen sich krampfhaft um den Henkel ihrer Tasse.
    Begeisterter Beifall erschallte, als Cynthia das Stück beendete. Deshalb trug sie gleich noch ein weiteres Lied vor. Anschließend taten die Gäste durch Rufe kund, was sie nun für sie spielen sollte.
    Lachend gesellte sich Charles zu ihr. „Wir haben einen großen Stapel Notenblätter hier, Miss Vayne. Ich helfe Ihnen beim Suchen nach den gewünschten Stücken.“
    Max trat seinen Platz am Pianoforte lächelnd an ihn ab. Wie Vivien bemerkte, spiegelte sich daraufhin kurz ein Anflug von Verärgerung in Cynthias Miene, doch sie fasste sich rasch und wandte sich mit aufgesetztem Lächeln ihrem Gastgeber zu. Unter anderen Umständen hätte Vivien dieses Schauspiel als recht amüsant empfunden.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete sie nun, wie Max sich zu Sir Arthur Hurst gesellte und mit ihm einige Worte wechselte. Auch das Gespräch am Pianoforte wurde fortgeführt. Mary setzte ihre Tasse ab.
    „Ich denke, ich helfe den beiden besser. Entschuldigt mich.“
    Vivien lächelte. „Natürlich.“
    Sie gab vor, Mary nachzusehen, doch ihre Aufmerksamkeit war ganz auf Max gerichtet, der nur wenige Schritte von ihr entfernt stand. Die Luft zwischen ihnen schien förmlich zu knistern. Würde er sich wohl auf den freien Platz neben ihr setzen? Entsetzt stellte sie fest, dass sie sich dies inständig

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