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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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sie ihn, und als sie Peter ansah, nahm in ihrer Vorstellung ein kräftiger und lebhafter Junge mit den glänzenden Locken und den funkelnden grauen Augen seines Vaters Gestalt an.
    „Wenn Gott mich am nächsten Weihnachtstag auch nur mit dem halben Segen des diesjährigen Festes bedenkt, werde ich für immer dankbar sein“, erklärte er mit der gleichen unbändigen Freude, die ihre Seele erfüllte, seit sie wieder zueinander gefunden hatten.
    – ENDE –

Feurige Küsse zum Fest der Liebe

1. KAPITEL
    V ivien Hastings betrachtete ihr Äußeres kritisch im Spiegel. Trotz des züchtigen Dekolletés und des schlichten Schnitts schmeichelte das fliederfarbene Kleid zumindest ihrer Figur und ihrem Teint. In ihre blonden Locken war ein farblich passendes Band eingeflochten und abgesehen von einer goldenen Kette mit Medaillon trug sie keinen Schmuck. Ihre Erscheinung wirkte sittsam und elegant, also ausgesprochen passend für eine seit achtzehn Monaten verwitwete Frau. Sie seufzte. Eine mittellose Witwe mit zwei Kindern und unbestimmter Zukunft.
    Bald schon würde ihr Leben noch komplizierter werden, und zwar durch einen Umstand, der ihr nicht bekannt gewesen war, als sie Eleanors Einladung, Weihnachten in Oakhurst zu verbringen, angenommen hatte. Tags zuvor, als sie den Tee im Privatsalon ihrer Freundin genommen hatten, war das Gespräch auf das bevorstehende Fest gekommen und dadurch natürlich auch auf die Gästeliste. Vivien kannte den Großteil der Familie Dawlish bereits und freute sich schon darauf, die Bekanntschaft zu erneuern.
    „Und das Schönste ist, dass Andrew uns ebenfalls Gesellschaft leisten wird“, meinte Eleanor. „Ich habe dir doch schon von ihm erzählt. Er ist Charles’ jüngster Bruder.“
    „Ah, ja. Der Bruder, der in Indien gewesen ist, wenn ich mich recht entsinne.“
    „Genau. Neun Jahre war er fort. Erst kürzlich ist er zurückgekehrt.“
    „Sicherlich freut sich deine Familie schon sehr auf das Wiedersehen“, sagte Vivien.
    „In der Tat.“ Eleanor lächelte. „Und nicht nur das, er bringt auch einen weiteren Gast mit. Einen Freund aus Indien. Sie sind auf demselben Schiff zurückgereist. Ich habe ihn zwar noch nicht kennengelernt, aber wenn er ein Freund von Andrew ist, kann er gewiss nur ein angenehmer, sympathischer Mensch sein.“
    „Ganz ohne Frage.“
    „Sein Name lautet Max Calderwood.“
    Plötzlich war Vivien zumute, als hätte man ihr alle Luft aus den Lungen gepresst. In stummer Fassungslosigkeit blickte sie ihre Freundin an. Max kam nach Oakhurst? Das durfte nicht wahr sein. Sicherlich handelte es sich um ein Missverständnis. Vielleicht war es ein anderer Max Calderwood … nicht derjenige, den sie einst gekannt hatte.
    „Geht es dir nicht gut, Liebes?“
    „Oh, doch, alles bestens“, log sie.
    „Du siehst mit einem Mal sehr bleich aus.“
    „Es ist nichts, wirklich nicht.“
    In diesem Moment hatte Vivien ihrer Freundin nicht erklären können, was sie bewegte. Sie war sich ihrer Empfindungen ja selbst nicht sicher. Sie war entsetzt, bestürzt und aufgewühlt. Aber da war auch noch ein anderes Gefühl, zu vage, als dass sie es hätte benennen können. Allmählich fühlte sie jedoch ein wenig Erleichterung: Immerhin war sie vorgewarnt worden. So war ihr zumindest noch Zeit geblieben, um sich auf die Begegnung vorzubereiten.
    Bedauerlicherweise hatte dies allerdings auch nichts genutzt, denn inzwischen war sie noch aufgeregter als zuvor …
    Ein leises Klopfen riss Vivien aus ihren Überlegungen. Gleich darauf öffnete sich die Tür und eine ältere Dame erschien auf der Schwelle. Sie trug eine hellgrüne Robe und hatte sich ein wunderschönes Norwich-Tuch um die Schultern gelegt. Ergrauendes mausbraunes Haar umrahmte ihr nicht besonders attraktives Gesicht, und in ihren Augen stand ein unsicherer, besorgter Blick.
    „Bist du fertig, meine Liebe?“
    „Ja, Tante Winifred. Ich denke, das bin ich.“
    Zwar fühlte sie sich ganz und gar nicht bereit, aber im Moment blieb ihr nichts anderes übrig, als eine unbekümmerte Miene aufzusetzen und sich der Situation zu stellen.
    „Ich möchte unsere Gastgeberin nicht warten lassen“, fuhr ihre Tante fort.
    „Natürlich nicht.“
    „Sollen wir also nach unten gehen?“
    Wenig später betrat Vivien mit ihrer Tante den Salon. Lady Dawlish bemerkte ihr Kommen, löste sich aus der Gruppe ihrer Gäste und kam herüber, um sie zu begrüßen.
    Eleanor Dawlish war eine hübsche Frau mit brünettem Haar, die gerne lachte und

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