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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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fügte Max hinzu. „Auf dem Ball der Harlstons.“
    Charles blickte ihn mit unverhohlener Verblüffung an. „Sie besitzen ein ausgezeichnetes Gedächtnis, Sir.“
    „Für manche Dinge ja.“
    Viviens Puls beschleunigte sich. Beim Ball der Harlstons hatten sie zum letzten Mal miteinander getanzt. Eine bittersüße Erinnerung. Und ein gefährliches Gewässer für eine Unterhaltung, daher bemühte sie sich rasch, das Thema zu wechseln.
    „Habe ich das recht verstanden? Auch Sie sind kürzlich aus Indien zurückgekehrt, Sir?“
    „Das ist richtig.“
    „Sind Sie lediglich zu Besuch hier oder wollen Sie sich länger in England aufhalten?“
    „Ich will mich hier niederlassen“, antwortete Max.
    „Haben Sie schon einen bestimmten Ort im Sinn?“
    „Nein, noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass ich das richtige Anwesen zur gegebenen Zeit finden werde.“
    „Ganz gewiss.“
    Charles strahlte. „Welch glücklicher Zufall. Gewiss werden Sie reichlich Gesprächsstoff für die nächsten Tage haben.“
    Vivien setzte ein höfliches Lächeln auf. Um keinen Preis der Welt konnte sie sich vorstellen, dass sie etwas zu erzählen hätte, was Max Calderwood interessieren könnte. Allerdings gab es viele Fragen, die sie ihm nur allzu gerne gestellt hätte …
    Bevor Max oder sie die Möglichkeit hatten, auf Charles’ Bemerkung etwas zu erwidern, traten Sir Digby und seine Schwester zu ihnen. Sir Digby war Mitte dreißig, von normaler Statur und nicht gänzlich unansehnlich. Er hatte eine rosige Gesichtsfarbe und hellbraunes Haar, das er sorgfältig im Brutus-Stil in die Stirn frisiert hatte, um den zurückweichenden Haaransatz zu verdecken. Mit einem herzlichen Lächeln auf den Lippen ließ er seinen Blick anerkennend über sie gleiten.
    „Wie immer ist es mir ein Vergnügen, Sie zu sehen, Mylady.“
    Vivien wünschte, sie könnte dasselbe sagen. Seine Avancen waren in den letzten Monaten nachdrücklicher geworden, obwohl sie sich alle Mühe gab, ihn zu entmutigen. In diesem Augenblick hätte sie ihn am liebsten dorthin gewünscht, wo der Pfeffer wächst. Unglücklicherweise gebot es die Höflichkeit, ihn zu begrüßen.
    „Guten Abend, Sir Digby.“
    „Weihnachten verspricht dieses Jahr ein überaus reizendes Fest zu werden.“
    Reizend war nicht das erste Wort, das ihr in diesem Moment in den Sinn kam, dennoch stimmte sie ihm mit einem Nicken zu. Anschließend wandte sie sich an seine Schwester, um sie höflich zu begrüßen.
    Cynthia Vayne stellte ihre üppig gebaute Figur vorteilhaft in einem tief ausgeschnittenen, höchst modischen Kleid in apfelgrüner Seide zur Schau. Braune Löckchen umrahmten ihr Gesicht, das eher auffallend denn hübsch war und von ihren dunklen Augen beherrscht wurde. Bislang hatte ihr Blick hungrig auf Max geruht. Als sie nun ihren Namen hörte, setzte sie ein Lächeln auf.
    „Lady Hastings, es freut mich, Sie wiederzusehen.“
    „Welch hübsches Kleid, Miss Voynet.“
    Cynthia fühlte sich sichtlich geschmeichelt, während sie den Blick herablassend über Viviens lila Robe wandern ließ. „Sie können sich glücklich schätzen, dass diese Farbe Sie kleidet, obgleich es der Anstand natürlich gebietet, dass Witwen solch nüchterne Töne tragen, nicht wahr?“
    Max runzelte die Stirn. „Es tut mir leid, das wusste ich nicht.“
    „Wie sollten Sie auch?“, antwortete sie. Dann entschied sie, dass er auch gut gleich alles erfahren könne, und fuhr fort: „Mein Gatte ist vor achtzehn Monaten an einer Lungenentzündung, die er sich nach einer Erkältung zuzog, verschieden.“
    „Mein aufrichtiges Beileid.“ Seine Stimme klang in der Tat aufrichtig und auch in seinen Augen stand ehrliches Mitgefühl. Beides war unerwartet herzerwärmend.
    Nach einem Seitenblick auf ihn setzte Cynthia eine mitleidige Miene auf. „Und wie geht es den Kindern, Lady Hastings?“
    „Beiden geht es gut, danke.“
    „Sie müssen Ihnen ein Trost sein.“
    „Ja, das sind sie.“
    „Sind sie inzwischen nicht schon recht groß?“
    „John ist acht und Rachel sechs Jahre alt.“
    „Kein Wunder, dass Sie so müde wirken. Kinder sind solch eine große Verantwortung, nicht wahr?“
    Vivien verstand gut, was Cynthia mit diesem Spielchen bezweckte. Max wurde ganz nebenbei und unmissverständlich darüber informiert, wie groß ihr Anhang war. Doch sie hegte ohnehin nicht den Wunsch, ihre Kinder zu verschweigen, und im Allgemeinen war es sicherlich besser, wenn er gleich von ihnen erfuhr.
    „Ja, sie sind eine große

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