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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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einsteckte. Dann drehte sie sich um und eilte davon. Einige Augenblicke sah Claudia ihr noch nach, dann kehrte sie zu ihren Begleitern zurück und machte sich mit ihnen auf den Weg nach Hause.
    Nach dem Abendessen erzählte sie Anthony von ihrer Begegnung mit Madeleine. Er war zunächst besorgt gewesen, ließ sich aber beschwichtigen, da sie nicht allein zu dem Treffen gegangen war.
    „Sie tut mir so leid, Anthony. Sie schien so allein, so verängstigt.“
    „Unabhängigkeit hat ihre Nachteile, nicht wahr?“
    „Das glaube ich inzwischen auch.“ Sie seufzte. „Es ist wohl kaum möglich, den Mann zu finden, mit dem Alain an jenem Abend gesprochen hat, nicht wahr?“
    „Nein, wahrscheinlich nicht. Die Beschreibung passt auf Tausende.“
    „Aber da ist natürlich noch der Ring.“
    „Trotzdem.“ Doch dann lächelte er. „Dennoch ist es mehr als wir noch vor ein paar Stunden wussten. Du hast dich gut geschlagen.“
    Seine Worte und der liebevolle Ausdruck in seinen Augen wärmten ihr das Herz.
    „Darf ich das Papier sehen?“, fuhr er fort.
    „Natürlich.“ Sie holte es aus der Tasche und reichte es ihm. „Das letzte Wort scheint Teil eines Namens zu sein, aber was bedeutet das längere Wort davor?“
    „Lass mich mal sehen. Él…im…inir. Nein, warte, ich glaube, der letzte Vokal ist ein e , wenn auch arg gekritzelt. Das ergibt also das französische Wort éliminer .“
    Sie sah ihn betroffen an. „Willi eliminieren?“
    „Oder vielleicht William eliminieren.“
    „Das hilft uns nicht weiter. Es muss Tausende von Williams in der Welt geben.“
    „In England vielleicht“, warf er ein, „aber nicht hier. Wie viele wichtige Personen der Koalition mit diesem Namen fallen dir diesseits des Ärmelkanals ein?“
    „Prinz William of Orange?“
    „Genau. Stell dir die Folgen vor, Claudia, falls jemand einen Anschlag auf ihn verübt und ein Mitglied der Koalition dafür verantwortlich gemacht wird.“
    „Es würde uns die niederländische Unterstützung kosten.“
    Er nickte. „Damit würden wir 17 000 Männer verlieren.“
    „Genug, um den Ausgang einer Schlacht zu verändern.“
    „Genug, um die Schlacht, den Krieg und den größten Teil von Europa zu verlieren.“
    „Was wirst du tun?“
    „Die Information weitergeben. Man wird den Prinzen besser beschützen, bis wir mehr wissen. Und falls wir uns irren sollten, schadet es zumindest nichts.“
    „Wird die Drohung ernst genommen werden?“
    „Dafür werde ich sorgen“, sagte er grimmig. „Es steht zu viel auf dem Spiel, um sie auf die leichte Schulter zu nehmen.“
    All das geriet ein wenig in den Hintergrund, als Claudia einige Tage später feststellte, dass ihre monatliche Blutung nicht pünktlich begonnen hatte. Zunächst sagte sie sich, dass es nichts zu bedeuten hatte. Immerhin war es ja auch nicht das erste Mal. Doch eines Morgens, während sie sich ankleidete, wurde sie von einer ungewöhnlichen Übelkeit ergriffen und musste hastig zum Waschbecken laufen.
    Nachdem der krampfartige Anfall nachgelassen hatte, legte sie sich wieder auf das Bett und zwang sich, der Wahrheit ins Antlitz zu schauen. Die widersprüchlichsten Gefühle stritten sich in ihr. Die Angst vor der Geburt ließ sich nicht unterdrücken, aber insgeheim machte sich auch die leise Hoffnung bemerkbar, sie und das Baby könnten die Geburt gesund überstehen. Und dann … Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, Mutter zu sein.
    Was wusste sie schon darüber? Ihre eigene Kindheit war nichts, was sie einem Kind wünschen würde. Auch Anthonys war nicht viel besser verlaufen, wenn nicht noch schlimmer. Wer konnte also wissen, was er davon halten würde, plötzlich Vater zu werden? War er fähig, ein Kind zu lieben? Er hatte ihr bisher noch immer nicht gesagt, dass er sie liebte. Wie sehr hatte sie gehofft, er würde sich in sie verlieben. Dann wäre der richtige Zeitpunkt für eine Familie gewesen. Doch wie dem auch sei, jetzt blieb ihnen sowieso keine Wahl mehr. Sie musste nur noch den rechten Augenblick finden, ihm die Neuigkeit schonend beizubringen.

19. KAPITEL
    I hre gesellschaftlichen Verpflichtungen an den folgenden Abenden verhinderten ein vertrauliches Gespräch mit Anthony, und tagsüber, wenn sie daheim war, war er unterwegs. Da sie eine solche Neuigkeit nicht zwischen Tür und Angel mitteilen wollte, wartete Claudia also ab.
    Eines Abends, als sie von einem Besuch bei Anne Harrington zurückkehrte, erfuhr Claudia, dass während ihrer Abwesenheit eine Frau

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