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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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zufrieden gewesen war. Die Sache letzte Nacht, das war so … so verdammt unglaublich gewesen! Wenn er nur daran dachte …
    Hätte er doch nur dieses Gemälde nicht fallen lassen. Dann hätte Deborah nicht plötzlich ihre Hemmungen wiedergefunden.
    „Verflucht, was ist mit mir los?“, stieß er aus. „England muss voll von attraktiven, verfügbaren, erfahrenen Frauen sein, die einfach nur einen kleinen Flirt suchen und ein paar genüssliche Stunden im Bett.“ Nur dass er das gar nicht wollte, nicht mehr jedenfalls. Er wollte Deborah. Und zwar nicht nur für sein Bett – er wollte sie verstehen. Wollte wissen, was in ihrem Kopf vorging, und was in ihrer Vergangenheit geschehen war. Wollte wissen, warum es eines Nervenkitzels wie diesen Einbruch bedurfte, um ihr Feuer zu entfachen. Und er wollte, dass es noch einmal entfacht wurde.
    Was hatte Lizzie gesagt? Du brauchst eine Frau mit Charakter, die deine Rüstung durchbricht. Die Beschreibung traf auf Deborah nun ganz gewiss zu. Lizzie würde sie billigen. Nicht dass er ihre Billigung suchte! Nun, die Politik würde er wohl in Erwägung ziehen, eine Heirat niemals. Doch sein Gedankengang verwirrte ihn.
    Eliot schlug die Zeitung auf, um sich abzulenken. Auf der dritten Seite las er:
    In der vergangenen Nacht schlug der berüchtigte Einbrecher, allgemein unter dem Namen ‚der Pfau‘ bekannt, wieder zu. Dieses Mal am Wohnsitz eines berühmten Parlamentsmitgliedes, das am Grosvenor Square residiert. Der diebische Schurke stahl ein kostbares Gemälde. Das Werk eines spanischen Meisters, im Arbeitszimmer des höchst ehrenwerten Gentlemans befindlich, wurde aus seinem Rahmen getrennt. Auch dieses Mal besaß der Pfau die Frechheit, seine Visitenkarte zurückzulassen, sowie ein Seil, über das er wohl entkam. Wer immer etwas gesehen oder etwas Verdächtiges bemerkt hat, wird aufgefordert, sich bei der zuständigen Behörde in der Bow Street zu melden.
    Selbiges Porträt steckte zurzeit, in Ölhaut verpackt, sicher verstaut unter einem Dielenbrett in Elliots Schlafzimmer. Ein gewisser spanischer Staatsmann würde ganz gewiss eine beträchtliche Summe dafür zahlen. An ihn würde Elliot sich wenden, und zwar mittels eines verschlungenen Netzes von Kontaktleuten, das er seit seiner Zeit im Geheimdienst der Britischen Regierung sorgfältig aufrechterhielt. Heute allerdings musste er eine andere faszinierende Kontaktperson treffen.
    Während er die gefaltete Zeitung in seine Rocktasche steckte, rannte er, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf, ließ sich von seinem Kammerdiener Hut und Handschuhe reichen und befahl seinem Stallmeister, das Karriol vorzufahren.
    Als Deborah zur Uhr auf dem Kamin schaute, bemerkte sie erstaunt, dass es schon nach zwei war. Der Stapel Blätter vor ihr auf dem Sekretär zeugte von ihren Bemühungen, denn die anfangs gleichmäßigen Zeilen gingen nach und nach in wildes Gekritzel über, da ihre Feder Mühe gehabt hatte, mit den Ergüssen ihrer überschäumenden Fantasie Schritt zu halten.
    Sie hatte völlig vergessen, wie es war, von solcher Inspiration beseelt zu sein, und ihr war bewusst geworden, zu welcher Last das Schreiben für sie geworden war. Im Geiste immer noch verstrickt in das Geflecht ihrer Geschichte, juckte es sie in den Fingern, die Feder wieder aufzunehmen, weil sie fürchtete, sonst den Faden zu verlieren, doch für heute hatte sie ihre Grenze erreicht.
    Ihr Handgelenk schmerzte, ihr Kopf schien mit Watte ausgestopft zu sein. Sie wischte ihre mit Tinte beklecksten Hände an dem ebenso mit Tinte besudelten Leinenkittel ab, den sie als Schutz über ihrem Kleid trug. Dann schob sie die Manuskriptbögen in ein Fach des Sekretärs und schloss die Klappe.
    Als sie aus der Küche zurückkam, wo sie sich den dringend benötigten Tee gemacht hatte, verharrte sie wie erstarrt auf der Schwelle zum Salon.
    Elliot war tadellos ausstaffiert; nicht die winzigste Knitterfalte verunzierte seinen olivgrünen Rock aus feinster Wolle oder seine zartgelben Pantalons. Kein Staubkorn trübte den Glanz seiner Hessenstiefel. Im Gegensatz zu Deborah; sie war sich ihres Arbeitskittels, ihrer schmutzigen Finger, ihres wirr unter dem Häubchen hervorquellenden Haares nur allzu bewusst.
    Warum musste er sie stets ausgerechnet dann treffen, wenn sie besonders unvorteilhaft aussah? Und warum musste er jedes Mal noch attraktiver sein als zuvor? Größer. Muskulöser … seine Hosen saßen wie eine zweite Haut. Und warum musste er so

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