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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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Claudine und Duval. „Kommen Sie mit mir. Rasch.“
    Kein Drängen war nötig, sie folgten ihr wortlos und fanden sich gleich darauf in demselben Zimmer wieder, das sie gerade verlassen hatten. Claudine sah sich bestürzt um. Der einzige Fluchtweg führte durch das Fenster, aber sie befanden sich im ersten Stock. Selbst wenn sie von niemandem entdeckt werden sollten, bedeutete ein solcher Sprung mindestens ein gebrochenes Bein. Es war verrückt. Madame und Duval wechselten einen Blick, und Claudine ahnte, dass damit eine geheime Botschaft vermittelt wurde.
    „Was ist?“, verlangte sie zu wissen.
    „Ziehen Sie sich aus und legen Sie sich ins Bett“, erwiderte er.
    Madame nickte. „Ich werde sie so lange aufhalten, wie ich kann.“
    Und schon war sie gegangen.

2. KAPITEL
    C laudine sah ihr fassungslos nach und drehte sich zu ihrem Begleiter um, aber die Worte erstarben ihr auf den Lippen, denn er hatte bereits seinen Umhang abgeworfen und schlüpfte gerade aus seiner Jacke.
    „Was tun Sie da?“, fragte sie kühl.
    „Was glauben Sie denn?“
    „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“
    „Kommen Sie. Wir haben nicht viel Zeit.“
    „Wenn Sie glauben, ich werde …“
    Er hielt inne und bedachte sie mit einem finsteren Blick. „Haben Sie einen besseren Einfall?“
    „Nun, nein. Aber …“
    „Dann ziehen Sie sich endlich aus, sonst muss ich es für Sie tun! Dieses Zögern wird uns noch das Leben kosten!“
    Sie wusste, dass er recht hatte, aber dadurch fiel es ihr nicht weniger schwer. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nicht vor einem Mann ausgezogen. Widerwillig löste sie das Band ihres Umhangs und ließ ihn fallen.
    Da sie seiner Aufforderung nachkam, fuhr Duval fort, seine Kleidung abzulegen – die Jacke und das Krawattentuch folgten dem Umhang, und er begann, die Stiefel auszuziehen. Von unten waren laute Stimmen zu vernehmen. Die Polizei war in der Halle. Claudine fummelte aufgeregt an den Verschlüssen ihres Kleids. Duval warf die Stiefel beiseite und zog sich das Hemd über den Kopf. Flüchtig nahm sie eine breite, feste Brust wahr, und tiefe Narben auf seinem linken Arm und der Schulter. Sie wandte sich hastig ab und kämpfte weiterhin mit ihren Knöpfen.
    Duval seufzte. Mit zwei Schritten war er bei ihr. Claudine spürte seine starken Hände auf ihren Armen, als er sie zu sich herumdrehte und ihr Haar zur Seite schob. Warme Finger berührten ihre Haut, während er ihr das Kleid von den Schultern schob. Sie befreite sich aus den Ärmeln, gleichzeitig war er schon dabei, ihr Unterkleid und das Mieder darunter zu öffnen. So geschickt stellte er sich an, dass es ganz offensichtlich war, wie gut er sich mit weiblicher Kleidung auskannte. Gleich darauf stand Claudine nur noch in Chemise und Strümpfe gekleidet da. Duval nahm ihr die Nadeln aus dem Haar, bis es ihr in wirren Locken auf die Schultern rieselte.
    Schwere Schritte erklangen auf der Treppe. Claudine konnte Madame Renauds wütenden Protest hören. Dann brüllte eine tiefe Männerstimme Befehle.
    „Durchsucht jedes Zimmer! Die Frau ist hier irgendwo!“
    Claudines Herz setzte einen Schlag aus. Sie meinten sie! Alain musste geredet haben. Einen Moment wurde sie von eisigem Entsetzen gepackt. Duval ging zum Bett und schlug die Decke zurück.
    „Kommen Sie.“
    Wie betäubt folgte sie seiner Aufforderung, schlüpfte unter die kühlen Laken und rutschte auf die andere Seite. Als sie sich zudeckte, sah Duval das sanfte Schimmern von Metall an ihrer Hand, und zum ersten Mal bemerkte er ihren Ehering. Er runzelte die Stirn.
    „Nehmen Sie den Ring ab.“
    Sie versuchte es und schüttelte schließlich den Kopf. „Er ist zu eng.“
    „Dann verstecken Sie Ihre Hand.“
    Rasch zog er die Bettvorhänge zu und legte sich zu ihr. Vor der Tür näherten sich Schritte, ab und zu erklangen Schreie und Flüche. Er schien zu spüren, wie Claudine erschauerte.
    „Haben Sie keine Angst“, flüsterte er. „Spielen Sie nur Ihre Rolle und sagen Sie so wenig wie möglich.“
    In der Dunkelheit war es ihm unmöglich, ihr Gesicht zu sehen; ein Umstand, für den Claudine zutiefst dankbar war. Seine Worte, wenn sie auch freundlich gemeint waren, zeigten ihr deutlich, für wen er sie hielt. Deswegen hatte er wohl auch ganz selbstverständlich angenommen, sie würde nichts dagegen haben, mit ihm das Bett zu teilen. Jeder weitere Gedanke war vergessen, als er begann, ihr Unterkleid hochzuschieben. Unwillkürlich versuchte sie, ihn aufzuhalten.
    „Nein.“
    Er

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