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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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musterte sie neugierig und abschätzend, und sie errötete noch tiefer.
    Der Junge lachte. „Keine Sorge. Ich denke, Sir Villiers ist von dem kleinen Stelldichein genauso mitgenommen.“ Er sah der Gestalt nach, die sich schnell entfernte, und grinste. „Da hat der große Ritter wohl seine Meisterin gefunden, was?“
    Noel schüttelte nur den Kopf. Benedick wollte nicht, dass sie seine Meisterin war. Das hatte er vollkommen klargestellt. Und doch … Sie brauchte Zeit zum Nachdenken.
    „Entschuldige mich, ich glaube, ich werde mich zurückziehen“, sagte sie und bedachte Alard mit einem Nicken. Der Junge winkte ihr mit einem wissenden Lächeln hinterher, das sie in Verwirrung stürzte, doch als sie die Stufen erreicht hatte, waren ihre Gedanken längst zu Benedick zurückgekehrt.
    Dieser Kuss änderte alles.
    Sicher, sie war schon seit Jahren ganz betört von diesem gut aussehenden Ritter, aber das war nur die Vernarrtheit eines Kindes gewesen, die kaum etwas mit den Gefühlen zu tun hatte, die sie nun überwältigten.
    In ihren kindlichen Augen war Benedick hinreißend gewesen, ein Mann, der sich den Respekt ihres Vaters erworben hatte, doch was hatte sie damals denn schon über ihn und sein Leben gewusst?
    Sie hatte sich ihren Erinnerungen an ihn ebenso hingegeben wie dem Wunsch, ihm ein behagliches Zuhause zu bereiten.
    Als er dann tatsächlich zurückgekehrt war, fand Noel ihn in seiner ruppigen Art noch immer anziehend. Und sie wollte unbedingt dieses Leben leben, das sie sich hier aufgebaut hatte. Doch Longstone selbst war gar nicht mehr so wichtig, denn etwas anderes begehrte sie viel mehr.
    Benedick.
    Noel schloss die Tür ihrer Kammer hinter sich und ließ sich auf das Bett fallen. Ihr Herz raste noch immer. Ihre Gedanken überstürzten sich. Wieso hatte er sie auf diese Art geküsst, wenn er doch behauptete, sie gar nicht haben zu wollen? War er sich überhaupt bewusst, was dieser Kuss bei ihr auslöste?
    Ihre Gefühle für ihren heimgekehrten Ritter hatten sich den ganzen Tag über ständig gewandelt. Nach seiner anfänglich schrecklichen Laune war Benedick nach und nach irgendwie … zugänglicher geworden. Offenkundig hatte er noch nie ein wirkliches Weihnachtsfest erlebt, weshalb man ihn animieren musste, seine Rolle auszufüllen, aber trotz ein wenig Gemurre schien er sich ganz wohlzufühlen.
    Noel hatte seine Beschwerden einfach nicht beachtet, sondern ihn mitten in die Dinge hineingezogen, und dabei waren ihr ein paar andere interessante Seiten von Benedick Villiers aufgefallen. Er mochte fordernd auftreten, aber er ließ auch anderen ihr Recht. Er arbeitete schwer, tat mehr, als er musste, und er behandelte seine Leute anständig. Seine Verblüffung über ihre Aufmerksamkeiten verriet Noel, dass er so etwas nicht gewohnt war. Sie vermutete, dass der Mensch, der sich hinter der rauen Schale verbarg, in Wirklichkeit verzweifelt nach Fröhlichkeit und Lachen verlangte … und nach Liebe.
    Jedes Mal, wenn ihre Blicke sich trafen, spürte sie wieder diese Seelenverwandtschaft, die sie sich bei ihrer ersten Begegnung eingebildet hatte. Die bittere Auseinandersetzung von gestern war längst vergessen, Benedick kam ihr inzwischen vor wie ein alter Freund.
    Er küsste aber nicht wie ein alter Freund.
    Noel lächelte träumerisch in sich hinein. Der Gedanke an seine Lippen, die die ihren küssten, die Erinnerung an seinen kräftigen Körper, seine heißen Hände, seine tiefe Stimme … Doch ein solcher Mann konnte sich jede Frau nehmen, die ihm gefiel! Noel erschauerte bei diesem Gedanken. Vielleicht hatte ihre Umarmung ja für ihn keinerlei Bedeutung. Vielleicht bestand er weiterhin darauf, dass sie die Burg nach Dreikönig verließ.
    Noel setzte sich mit Entsetzen auf. Sie war nun ganz sicher, dass Benedick ihre Bestimmung war. Sie wollte für immer hierbleiben, ihm ein behagliches Heim bereiten, die Rätsel hinter seinen dunklen Augen entdecken und all die geheimnisvollen Dinge lernen, die nur er ihr beibringen konnte.
    Sie wollte den Rest ihres Lebens damit verbringen, ihn zu lieben.
    Und es gab nur eins, was sie dafür tun konnte. Noel holte tief Luft, schlang die Arme um ihre Knie und schloss die Augen ganz fest. Wild entschlossen legte sie all ihre Hoffnungen und Träume in ein einziges gewispertes Flehen.
    „Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass Sir Benedick Villiers mir einen Heiratsantrag macht, bevor das Dreikönigsfest vorbei ist.“

4. KAPITEL
    B enedick verspürte tief drinnen einen

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