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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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anderes Paar, und er konnte sie nicht davon abhalten, ihm auch diesen Burschen und seine Frau vorzustellen. Weitere Paare erschienen, und Benedick ergab sich schließlich seinem Schicksal, er blieb an Noels Seite und begrüßte die Gäste.
    Sie kannte sie natürlich alle beim Namen, und sie behandelten sie mit einem Respekt und einer Zuneigung, wie Benedick das noch nie erlebt hatte. Noel hatte anscheinend wirklich gute Arbeit geleistet, und das betraf nicht nur die Buchführung.
    Benedick wusste nicht, ob er erfreut oder verärgert sein sollte. Was würden all diese Leute sagen, wenn er ihre verehrte Herrin fortschickte? Nicht nur die Bewohner der Burg, sondern auch alle, die auf seinen Ländereien lebten, würden sich gegen ihn stellen. Ihm stieg schon der Geruch der Schlacht in die Nase, und er fragte sich, ob er jemals Frieden finden würde.
    Als er und Noel ihre Plätze einnahmen, war der Saal voller Menschen. Benedick erblickte arme Bauern Seite an Seite mit den Burgbewohnern, er sah abgerissene Kleider neben leuchtender Seide. Die Diener brachten eilig die zwölf Menü-Gänge, damit sie sich selbst dazusetzen konnten. Selbst Alard hatte man um Hilfe gebeten, was Benedick freute, denn der Bursche schien viel zu viel Zeit zum Trödeln und nicht genug zu tun zu haben.
    Obwohl er sonst nicht zum Schlemmen neigte, ertappte Benedick sich dabei, reichlich nachzuholen, was er in letzter Zeit entbehren musste. Es gab Tauben, Mostrich, Gänse, Nüsse, gesüßten Weizenmilchbrei und noch vieles mehr. Der Gewürzwein mit Honig war köstlich, und Benedick fragte sich unwillkürlich, wie dieser wohl auf Noels Lippen schmecken würde.
    Verwirrt von dem Gedanken, warf er seinem Mündel einen Blick zu. Noel sah glücklich den Sängerinnen zu, die unter den Feiernden umherwanderten und mit ihren zwölf Liedern jedermann Gesundheit und Wohlstand wünschten. Er folgte ihrem Blick und sah, wie eine der Frauen einen Zweig hochhielt, mit dem sie Fruchtbarkeit wünschte.
    Benedick schüttelte sich voller Abscheu. Was für ein Unsinn! Einige Felder waren fruchtbar, während andere vertrockneten, und manche Menschen hatten Glück, während andere sterben mussten, aber ihr Schicksal hatte nichts mit magischen Gesängen und Beschwörungen zu tun. Seine Verachtung wurde zu Verärgerung, als die Sängerinnen auf ihn zukamen.
    „Wir wünschen Sir Villiers, unserem heimgekehrten Ritter, ein fröhliches Weihnachtsfest!“, sagten sie zum Entzücken der übrigen Zuhörer. Benedick verzog das Gesicht, so viel Aufmerksamkeit war ihm unangenehm.
    „Möge er übers ganze Jahr mit reichlich Wein und Geld gesegnet sein, einer allen Unannehmlichkeiten trutzenden Burg, einem reich gedeckten Tisch und der liebreizenden Noel, die alle Pein vertreibt.“
    Während um ihn herum zustimmende Rufe ertönten, lächelte Benedick finster. Als das endlich vorbei war und die Sängerinnen weiterzogen, warf er seinem Mündel einen zornigen Blick zu. Noel war offenbar gar nicht so peinlich berührt wie er, denn sie lächelte dankbar. Wahrscheinlich hatte sie ihnen das eingeredet, überlegte Benedick missvergnügt. Dachte sie etwa, er ließe sich davon beeinflussen? Sein ganzes Leben lang hatte er für sich selbst gekämpft, ohne sich um die Ansichten anderer Leute zu scheren.
    „Auch wenn ich Eure dichterischen Fähigkeiten loben muss, Eure Empfindungen kann ich nicht teilen.“
    Noels Augen wurden groß. „Glaubt Ihr etwa, ich wäre verantwortlich für den Wunschgesang?“
    „Seid Ihr das denn nicht?“
    Sie lachte fröhlich. „Aber nein. Meine Wünsche kenne nur ich selbst.“
    Benedick hob die Brauen, weil sie ihn an ihren Wunsch erinnerte, ihn zu heiraten. Darauf wollte sie doch nicht etwa beharren, nachdem er sie abgewiesen hatte? Hatte er denn in dieser Angelegenheit gar nichts zu sagen? Er setzte langsam seinen Becher ab und musterte sie. „Habt Ihr denn entschieden, was Ihr Euch zu Weihnachten wünschen wollt, Noel?“, fragte er geringschätzig.
    „Das habe ich tatsächlich“, sagte sie und warf ihm ein Grinsen zu, das bei jeder anderen Frau verdorben gewirkt hätte. „Warum? Habt Ihr vielleicht Angst?“
    Benedick verzog die Lippen und erkannte den Spott, doch er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Keineswegs, ich halte nichts von Wünschen oder Wunschgesängen“, erwiderte er und sah ihr in die Augen. „Das sind alles nur bedeutungslose Worte ohne Macht oder Substanz.“
    Ihr Lächeln gefror einen Augenblick, bevor es noch breiter

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