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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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brauchen.“ Sie hob den schweren Samtstoff und machte Anstalten, ihn sich über den Kopf zu ziehen.
    „Nein.“ Er löste ein Seidenband von seiner Hüfte und hielt es ihr hin. „Nehmt dies hier.“
    Beinahe hätte er sich zu weit vorgelehnt, in den Mondstrahl hinein, der zwischen ihnen den Boden des Methauses beleuchtete. Doch schließlich war es nur die cremefarbene Seide, auf die das Licht traf. Die Hand, mit der Helene danach griff, zitterte leicht.
    „Es ist noch warm von Eurem Körper. Ich danke Euch.“ Sie trat einen Schritt vor, sodass das bleiche Licht des Mondes ihr direkt ins Gesicht schien.
    Sie sah zu ihm, ohne ihn zu sehen, ihre blauen Augen weit aufgerissen in Neugier, die er nur zu gerne befriedigt hätte. Im fahlen Licht wirkte ihre Haut wie Alabaster, so schneeweiß wie der Boden vor der Tür. Wellen dunkler Locken strömten über ihre Schultern, jetzt, da sie die Kapuze abgenommen hatte. Einige fielen auf die üppige Stickerei und die kleinen Edelsteine, mit denen ihr Kleid verziert war. Die geschlitzten Ärmel gaben den Blick auf die helle Musselinbluse frei, die sie unter ihrem schweren Samtgewand trug. Sie duftete nach Rosen und Zimt, ein Geruch, den er bereits früher bei ihr wahrgenommen hatte, sodass er den Hauch von Gewürz in dem blumigen Duft nicht dem Met zuschreiben konnte.
    Sie blinzelte in den dunklen Raum hinein und zog dann den Stoff langsam aus seinem Griff, ließ ihn sachte und bedächtig über seinen Handrücken fahren.
    „Vielleicht könnt Ihr mir helfen.“ Sie hielt sich den Stoff vor die Augen und drehte ihm dann den Rücken zu. „Wärt Ihr so gut, ihn festzubinden?“
    Sie könnte sich im letzten Augenblick zu ihm umdrehen und ihn erwischen. Léod überlegte, ob das vielleicht ihr Plan war. Aber nein, sie hatte ihn einen Eid schwören lassen. Er glaubte nicht, dass sie ihn derart hereinlegen würde.
    Also stand er langsam von dem Getreidesack auf, auf dem er gesessen hatte, und ging auf sie zu. Sie war von zarter Gestalt; vielleicht halb so groß wie er. Kein Wunder, dass sie Angst vor ihm bekommen hatte. Dafür hatte sein übler Ruf wohl genauso gesorgt wie die Tatsache, dass er sie derart überragte. Selbst wenn er sich hinabbeugte, um ihren Kopf zu küssen, könnte sie bequem unter seinem Kinn Platz finden. Vorerst aber begnügte er sich damit, die Stoffenden zu ergreifen, die auf ihrem Haar lagen, und sie zu einem festen Knoten zu binden.
    „Wie fühlt sich das an?“, raunte er von hinten in ihr Ohr. Wenn er sich noch weiter hinabbeugte, würde sich ihr Haar in den Bartstoppeln verfangen, die seine Wange zierten.
    „Schön. Gut. Ich meine …“ Verlegen begann sie zu plappern, während ihr Herz so schnell raste, dass er den Puls an ihrem Hals schlagen sah, als er sich die Freiheit nahm, einen Blick in ihren Ausschnitt zu wagen, soweit der Stoff dies zuließ.
    Er sah nicht viel weiter als bis zu ihrem Schlüsselbein, aber die geschwungenen Kurven faszinierten ihn, und es fiel ihm schwer, seine Hände bei sich zu behalten.
    „Seid Ihr sicher?“ Er blieb bei ihr stehen, wollte sich nicht wieder von ihr entfernen. Seit er vor einer Woche auf Domhnaill angekommen war, hatte er ihr schon so nahe sein wollen, aber sie war immer wieder geflohen, sobald er versucht hatte, sich ihr zu nähern.
    „Nein.“ Rastlos ließ sie die Finger über die Augenbinde gleiten, strich immer wieder den Stoff glatt. „Das heißt, die Augenbinde ist nicht zu fest. Aber es gibt da etwas, worauf ich neugierig bin.“
    Sein Atem schien ihm in den Lungen zu brennen. Er spürte, wie sein Körper sich anspannte, bereit für alles, das Helene von ihm wollen könnte.
    „Sagt es“, bat er, unfähig, seine Antwort noch in schöne Worte zu kleiden.
    „Ihr habt versprochen, mich nicht zu berühren, außer ich wünsche es.“
    Das war das Letzte, woran er jetzt denken wollte.
    „Aye“ , stieß er hervor und riss mit Macht den Kopf hoch, bevor er der Versuchung nachgeben konnte, die Nase in die schwarzen Locken zu schieben und ihren Duft tief einzuatmen.
    „Nun, ich wünsche es.“
    Er hätte nicht sagen können, wie viele Augenblicke verstrichen, bevor sein Verstand die Bedeutung ihrer Worte begriff. Bot sie ihm wirklich das an, was er mehr als alles andere ersehnte? Oder war es eine Täuschung, spielte sein hungriger Körper ihm etwas vor, der nichts sehnlicher wollte, als sie auf den Getreidesack zu betten und ihr Gewand von oben bis unten aufzureißen, um jede wundervolle Kurve, jede

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