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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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Mit Täuschung und Zwang?“
    Er sah sie an, und der Ausdruck in seinem Gesicht war verschlossener, als sie ihn je zuvor gesehen hatte. Sie schluckte und wünschte sich fast, sie könnte die Frage zurücknehmen. Aber wenn sie sich jetzt von diesem Krieger einschüchtern ließ, würde sie in ihrer Ehe in ständiger Angst leben müssen. Sollte er tatsächlich vorhaben, sie zu verbannen, konnte sie doch immerhin erst einmal ihrem Ärger Luft machen.
    Nie wieder würde sie vor Léod davonlaufen.
    „Margaret war von Anfang an schwach.“ Seine Stimme klang rau und barsch, aber er sprach ruhiger als zuvor. Tatsächlich erinnerten sie die Worte, leise in ihr Ohr geraunt, an ihre heimliche Begegnung im Metbrauhaus. „Trotzdem wollte ihr Vater ein Bündnis mit ihr und hat sich nicht darum geschert, dass seine Tochter mich für den Teufel auf Erden hielt.“
    In seiner Stimme lag Bitterkeit, ja. Aber Helene merkte auch, das er ihr etwas anvertraute, eine Art Geheimnis, das sie an all das erinnerte, was sie in der vergangenen Nacht miteinander geteilt hatten. Hatten sie nicht beide den Wunsch geäußert, frei sprechen zu können und um ihrer selbst willen geachtet zu werden?
    „Sie hatte sicherlich ihre Gründe, warum sie das dachte“, entgegnete sie, aber nicht mit dem Nachdruck, den sie eigentlich im Sinn gehabt hatte. Wie sie so an Léods Brust geborgen lag, während das Pferd durch die schneebedeckten Wälder trabte, erinnerte Helene sich gegen ihren Willen daran, wie er sie in dieser Nacht gehalten hatte. Sie hatte gehofft, dass diese Berührungen echt waren, dass sie etwas bedeuteten.
    Stattdessen waren sie nur Teil seines ausgeklügelten Plans gewesen, Mittel zum Zweck, um ihr zu zeigen, dass sie ihm ausgeliefert war.
    „Nein.“ Léod sagte es in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ, während er mit der linken Hand ihren Umhang unter ihrem Bein feststeckte, wo ein Windstoß ihn gelöst hatte. „Sie war von ihren Eltern stets mit Samthandschuhen angefasst worden, weil sie für diese Welt einfach zu empfindsam war. Vermutlich dachten sie, alles würde gut werden, wenn sie erst einmal verheiratet wäre. Aber dann wählten sie einen Ehemann, der ihre schlimmsten mädchenhaften Albträume verkörperte. Einen blutrünstigen Krieger.“
    Helene verstand, warum ein Mädchen, das sein ganzes Leben lang behütet worden war, vor dem Aussehen dieses Mannes zurückschreckte. Allerdings war ihr die Formulierung „zu empfindsam für diese Welt“ aufgefallen. Ihr war einmal ein Bauernmädchen begegnet, auf das diese Beschreibung auch gepasst hätte – ein süßes kleines Ding, das mit dem einfachen Verstand eines Kindes ausgestattet zu sein schien. War seine erste Frau von derselben geistigen Verwirrung befallen gewesen?
    Zum ersten Mal versuchte sie, diese Ehe aus seiner Perspektive zu sehen, und sie fragte sich, warum sie das nicht schon früher getan hatte. Hatte sie zu viele Vorurteile gefasst, nur wegen seines schlechten Rufs?
    „Es heißt, sie habe sich in der ersten Nacht die Seele aus dem Leib geschrien“, bemerkte sie. Nicht um ihn zu reizen; sie wollte lediglich die Wahrheit erfahren.
    „Aye.“ Die Art, wie er die Zähne zusammenbiss und seine braunen Augen düster wurden, sagte ihr, dass er nicht sehr glücklich darüber war, daran erinnert zu werden. „Und ich habe nichts anderes getan, als die Anforderungen zu erfüllen, die an eine kirchliche Vereinigung gestellt werden – sogar in Gegenwart eines Priesters und ihres Vaters. Dennoch verhielt sie sich, als ob ich Feuer speien und sie mit Haut und Haaren verschlingen wollte.“
    In diesem Moment sprang der Hengst über einen kleinen Bachlauf, und Helene wurde im Sattel durchgeschüttelt. Sie fiel nach hinten, sodass ihre Hüften genau zwischen Léods Beinen landeten. Rasch rappelte sie sich wieder hoch und rutschte so weit sie konnte nach vorne. Hochrot im Gesicht, wich sie seinem Blick aus.
    Seit ihrer Begegnung in der letzten Nacht schien sie am ganzen Körper hochempfindlich gegen jede Berührung zu sein. Léod musste eine Art sinnlichen Zauber über sie gewirkt haben, sodass sie dem Mann verfallen war, wenngleich sie doch wusste, dass er sie nur belogen hatte.
    „Also habt Ihr sie so weit wie möglich davongejagt, sie einfach dem Tod überlassen.“ Wenn sie sich nur genug darauf konzentrierte, was er getan hatte, was für ein Mensch er wirklich war, gelang es ihr vielleicht, diese unangemessenen Gefühle zu vergessen – die Hitze, die

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