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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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über den Hof. Allein oder paarweise passierten sie die Zugbrücke, um an einem Ritual teilzunehmen, das beinahe so alt war wie die Hügel.
    „Wo gehen wir hin?“, fragte Duncan, der neben Kara lief.
    „Wir wollen die Samhuinnfeuer entzünden.“
    Er zuckte zusammen, und sie konnte spüren, dass er sich innerlich zurückzog, sodass das zarte Band, das sie während des Banketts geknüpft hatten, nun wieder zerriss.
    „Du musst nicht mitkommen“, sagte sie.
    „Wie könnt ihr behaupten, Gott zu ehren, und gleichzeitig solch heidnische Rituale ausführen?“, fragte er ungläubig.
    „Vater Luthais hat letztes Jahr an der Zeremonie teilgenommen“, verteidigte sie sich. „Er sagte, es wäre gut, sich an jene zu erinnern, die vor uns hier waren.“
    „Vater Sadric hat mich auspeitschen lassen, als ich am Grab meiner Mutter weinte. Er sagte, es wäre unschicklich, Tränen für eine Dirne zu vergießen.“
    Kara erschrak so sehr, dass sie stolperte. „Wie schrecklich.“
    Duncan umfasste ihren Arm, um sie zu stützen. „Einer der Gründe, warum ich an den Kreuzzügen teilnahm, war der, für ihre Sünden Buße zu tun.“
    Kara starrte sein Profil an, das sich im Fackellicht abzeichnete. Sie wollte herausfinden, ob er seine Worte ernst meinte. „Erzähl mir von ihr.“
    „Sie war die Tochter eines benachbarten Gutsherren. Eigentlich war mein Vater einer anderen Frau versprochen, doch er entschied sich für meine Mutter und lief mit ihr fort. Großvater behauptete immer, dass meine Mutter eine Hexe gewesen sei, die meinen Vater mit einem Zauber belegt hatte.“
    „Und dieser Cousin Niall schmähte sie nach ihrem Tod.“
    Duncan schluckte schwer und nickte. „Vater kam bei einem Kampf um die Grenzgebiete ums Leben; da war ich acht Jahre alt. Einige Monate darauf erschien ein Mann, um bei uns im Turm zu leben. Nach ihm kam ein anderer Mann und nahm seinen Platz ein. Und so ging es immer weiter, zwei Jahre lang, bis sie starb.“
    „Deine Mutter ist mit Sicherheit sehr einsam gewesen.“ So wie du. „Es ist schwer für eine Frau, ihr Zuhause zu erhalten, wenn kein Mann da ist, der ihr dabei hilft. Frag nur Una oder eine der anderen Witwen.“
    Duncan nickte, doch sie wusste, dass er nicht überzeugt war. Kara hielt seine Hand fest in ihrer, und sie wanderten gemeinsam mit dem Rest der Prozession durch das Tal, durch die Wälder hinauf zum Gipfel der Hügel. Langsam bewegten sie sich auf den Kreis aus Steinen zu, in dem schon in frühester Zeit die zeremoniellen Feuer entzündet worden waren. In der Mitte des Rings war Holz aufgeschichtet – Esche für das Glück und Eiche für die Stärke.
    Erst als alle versammelt waren, humpelte Morag, die bucklige Alte, nach vorn. Sie war die Hüterin der Flammen. In ihrer Hand hielt sie eine Fackel und begann, in der vergessenen Sprache der Kelten zu singen.
    „Was tut sie da?“, fragte Duncan steif.
    „Sie ruft jene, die von uns gegangen sind, und sagt ihnen, dass wir sie ehren, dass wir sie preisen …“
    „Und dass den Lebenden kein Leid geschehen möge“, fügte Duncan hinzu.
    Kara lächelte. „Du warst bereits zuvor bei einem Samhuinn.“
    „ Aye . Es ist lange her; meine Eltern hatten mich mitgenommen. Ich fand es aufregend. Wir tanzten um das Feuer herum und riefen die Namen der Toten.“ Er verzog das Gesicht. „Heidnischer Unsinn.“
    „Du musst nicht bleiben.“
    Duncan zögerte. In ihm kämpften fünfzehn Jahre unter Nialls Erziehung gegen die Verlockung einer alten, doch lieb gewonnenen Erinnerung. Das Feuer fraß sich durch das trockene Holz, und er sah in die Flammen. Die leise gesungenen, uralten Worte und der Geruch von verbrennendem Holz führte ihn in die Vergangenheit zurück. Er erinnerte sich daran, wie er auf dem Schoß seines Vaters gesessen und das Feuer betrachtet hatte. Gespannt hatte er dabei Seanachaidh zugehört, dem Geschichtenerzähler des Clans, der Legenden aus einer Zeit erzählte, die bereits lange vorbei war. Er wechselte sich mit den anderen Leuten am Feuer ab, die ihre eigenen Geschichten erzählten und auf diese Weise die Erinnerung an geliebte Menschen in den bunten Wandteppich aus Sagen und Legenden knüpften.
    Sein Vater sprach von seiner – Duncans – Mutter, von einer Frau mit außergewöhnlichem Mut, wachem Verstand und unvergleichlichem Humor. „Ich habe Glück gehabt, dass ich mir so ein Mädchen einfangen konnte“, hatte er hinzugefügt und seiner Frau dabei tief in die Augen gesehen. „Sie ist die einzige

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