Historical Weihnachten Band 6
dunklen Nacht, und in ihrem Lachen lag reine Magie. Ihr Haar ergoss sich über sie beide, ein weicher Vorhang aus rotbraunen Locken, der sie vom Rest der Welt abschirmte. „Wir gehören zusammen“, murmelte sie und verschränkte die Arme in seinem Nacken.
Duncan zögerte, in ihm rang seine Ehre mit etwas viel Größerem, Überwältigenderem. Liebe. Er liebte sie so sehr, wie er niemals zuvor eine Frau geliebt hatte. Er hatte nicht einmal zu träumen gewagt, dass er eine Frau so lieben könnte. Jetzt wusste er, was seine Eltern füreinander empfunden hatten. Sehnsucht. Verzweiflung. Und doch Frieden. Die Erkenntnis, dass er alles tun würde, um bei Kara zu sein, war erschreckend und zugleich wundervoll. Aye , allein sie zu halten, in ihre vom Feuer leuchtenden Augen zu sehen und zu wissen, dass auch sie ihn wollte, ohne jede Zurückhaltung, ohne jede Regel, ließ ihn sich fühlen wie ein Riese. Dennoch … er war nicht frei.
Die Pflicht drohte sein Glück zu zerstören.
„Kara“, begann er.
Sie brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen. „Mach dir keine Sorgen um das Morgen. Lass uns die Zeit, die uns geschenkt ist, genießen.“
Er wollte es. „Es gibt da einiges, was ich dir sagen muss …“
„Das wirst du auch, und ich werde dir zuhören. Aber nicht heute Nacht.“ Ihr Mund bedeckte den seinen, und diesmal war der Kuss nicht zart auf seine Lippen gehaucht wie zuvor. Sie küsste ihn mit der Kraft eines entfesselten Sommersturms und befreite damit auch das Verlangen, das ihn schon den ganzen Abend quälte.
Duncan keuchte und presste ihre Körper aneinander, Härte gegen Weichheit. Ihr Kuss wurde intensiver, und mit der Hand glitt er ihren Rücken hinab. Sie stöhnte als Antwort, drängte sich an ihn, als wolle sie ihm noch näher sein. Sie fühlte sich so gut an, so richtig. Das primitive Bedürfnis, sie zu der Seinen zu machen, schüttelte seinen Körper und ließ ihn zitternd zurück. „Kara“, murmelte er, während er Mühe hatte, sich von ihrem Mund zu lösen. „Ich will dich so sehr, es zerreißt mich schier.“
„Und ich will dich.“ Sie umfasste sein Gesicht mit ihren Händen, und ihre zarte Berührung bezähmte das wilde Verlangen in ihm ein wenig. „Aber nicht hier.“ Sie strich sich das Haar zurück und gewährte ihm so einen Blick auf die vom Feuer erhellte Lichtung.
Es gab noch andere Paare, die ihre Umarmungen und Küsse unter den Bewegungen des Tanzes zu verbergen suchten, doch ein paar Zuschauer warfen ihnen wissende Blicke oder ein verschlagenes Lächeln zu.
Duncan ließ Kara langsam wieder herunter und löste sich von ihr, auch wenn ihn das beinahe um den Verstand brachte. „Es tut mir leid, dass ich dich in Verlegenheit gebracht habe.“
„Es macht mich nicht verlegen, dich zu lieben.“
„Aber …“
„Ah, hier steckt ihr.“ Fergus schob sich durch die Menge; seine Miene zeigte keinerlei Anzeichen dafür, dass er Kara und Duncan zuvor beobachtet hatte. Dennoch hoffte Duncan, dass die Dunkelheit sein rot glühendes Gesicht verbergen würde.
„Black Roily und ich gehen zum Turm zurück“, sagte Fergus. „Wir überlassen euch Kindern das Tanzen.“
„Stimmt etwas nicht, Fergie?“, fragte Kara. Sie ließ Duncan los, trat zu ihrem Onkel und hängte sich bei ihm ein.
„Alles in Ordnung“, entgegnete der alte Mann.
Sie fragte weiter, ob ihm seine Brust wieder Schmerzen bereiten würde. Fergus zuckte nur mit den Schultern und versuchte, sich durch einen Schritt zur Seite von ihrem Griff zu befreien. So ging es noch eine Weile zwischen ihnen weiter – Kara malträtierte ihn mit ihren Fragen, und der alte Mann wehrte sie mit einem Grinsen und viel Geplänkel ab. Man konnte in jedem Wort ihre Liebe füreinander spüren.
Duncans Brust wurde eng, als er diesem Spiel zwischen den beiden gewahr wurde. Er verspürte reine Eifersucht und wünschte sich, genauso geliebt zu werden, so tief und ohne jeden Kompromiss. Diese Liebe ersehnte er sich mehr als alles andere.
„Ich gehe davon aus, dass du mir auf meine Kleine aufpasst“, sagte Fergus.
„Ich würde mein Leben für sie geben“, erwiderte Duncan und meinte es tatsächlich so.
Ein wissendes Grinsen zeichnete sich auf Fergus’ Lippen ab und kräuselte seine Mundwinkel. „Ich bin mir sicher, dass du dich sehr eingehend um sie kümmern wirst – mit Körper und Seele. Zumindest sah es so aus, als ich herkam und du sie gerade gewärmt hast.“
„Fergie“, schalt Kara den alten Mann. „Wegen dir windet Duncan
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