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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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kann Euch nämlich nicht einmal leiden.“
    „Sonst wäre es ja auch keine Herausforderung“, konterte er. „Ein bisschen Salz gibt der Suppe erst die Würze, und je größer die Widrigkeiten, desto überwältigender der Triumph.“
    Lady Giselle drehte sich um und ging zur Tür. „Wenn Ihr meint, bitte sehr. Aber Ihr solltet Euren Sieg nicht vor dem Ende der Schlacht feiern, Sir Myles.“
    Leise knarrend fiel die Tür hinter ihr ins Schloss, und Sir Myles Buxton blieb allein zurück, bis er Augenblicke später Sir Wilfrids donnernde Schritte auf dem Flur hörte.
    Wutherton betrat sein Privatgemach als Anführer einer ganzen Meute von Jagdhunden, die sich sogleich wie selbstverständlich auf den weichen Teppichen niederließen.
    „Sir Myles, was für eine Überraschung! Habt Ihr auf mich gewartet?“
    „Allerdings, Sir Wilfrid.“ Myles war nicht in der Lage, sich von der heiteren Stimmung seines Gastgebers anstecken zu lassen, und er hatte auch nicht vor, aus Höflichkeit lange um den heißen Brei herumzureden. Trotzdem stand er auf und verneigte sich kurz. „Bitte erklärt mir, was es mit dem Versprechen auf sich hat, das Ihr Lady Giselle gegeben habt. Was ist das für ein Unsinn, sie über den Ehevertrag mitbestimmen zu lassen? Hat das Wort, das Ihr einem Edelmann gebt, denn weniger Gewicht als die Launen einer jungen Dame?“
    Sir Wilfrid räusperte sich, ließ seinen massigen Körper in den Stuhl vor dem Fenster sinken und bedeutete Sir Myles, sich ebenfalls zu setzen. „Langsam, junger Heißsporn. Bevor Ihr jetzt noch etwas sagt, das Ihr später bereuen könntet, hören Sie mir erst einmal zu. Ihr habt also mit meiner Nichte gesprochen?“
    „Ja.“
    „Und was genau hat sie Euch erzählt?“
    „Sie beruft sich auf Euer Versprechen, sie an der Entscheidung über die Heirat zu beteiligen, wenn sie bestimmte Bedingungen zu Eurer Zufriedenheit erfüllt.“
    Sir Wilfrid nickte und provozierte Myles mit einem breiten Lächeln.
    Zornig schlug Myles mit der Hand auf die Tischplatte. „Und Ihr macht bei diesem Unfug mit?“
    „Sachte, sachte, beruhigt Euch, junger Mann.“ Sir Wilfrid hatte eine tiefe, volltönende Stimme und den Habitus eines Mannes, dessen Worte überall Gewicht haben. „Junge Menschen sind oft aufbrausend und hören nicht genau zu. Sie darf Euch ablehnen, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllt, das ist richtig, und wenn sie Euch nicht leiden kann. Viele Wenns , findet Ihr nicht auch? Überlegt einmal, was im Laufe von zwölf Tagen alles schiefgehen könnte, und betrachtet Euch, bei aller Bescheidenheit, als einen Mann, den keine Frau ablehnen würde. Das Wagnis, das ich eingegangen bin, um Giselle zu besänftigen, ist in Wahrheit überhaupt keines.“
    Nach dem, was sich eben zwischen ihnen abgespielt hatte, war Myles sich da nicht mehr so sicher. Aber vielleicht hatte Sir Wilfrid recht, und es würde sich noch herausstellen, dass Lady Giselle den Anforderungen, die an sie gestellt wurden, nicht gerecht werden konnte.
    Und letztendlich war es Wuthertons Wort, das zählte.
    „Ich muss gestehen, ich bin vernarrt in das Kind, und ich liebe Giselle wie meine eigene Tochter. Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht, ihr diese Bitte abzuschlagen.“
    Das konnte Myles sogar verstehen. Ein Mann musste schon sehr stark sein, wenn er Lady Giselles Schmeicheln widerstehen wollte.
    „Ihr solltet auch wissen, dass sie es nicht immer leicht hatte“, fuhr Sir Wilfrid fort. „Giselles Mutter, meine Schwester Livia, starb, als sie noch sehr jung war, kurz darauf auch ihr Vater. Ich bin ihr nächster Verwandter und habe sie an Kindes statt angenommen, aber wie soll ein verwitweter alter Mann eine junge Dame erziehen? Ich musste sie also zu Lady Katherine schicken, die die ihr anvertrauten jungen Adelsdamen allerdings mit eiserner Hand erzieht. Giselles Aufenthalt bei ihr war mit Sicherheit kein Zuckerschlecken, und wenn Ihr mich zu nachsichtig findet, so wird sich doch bald herausstellen, dass das alles nur viel Lärm um nichts ist. Was schadet es, Giselle ein bisschen nachzugeben, wenn sie das glücklich macht?“
    Ächzend hievte Sir Wilfrid sich aus seinem Stuhl. „Kommt, lasst uns ein bisschen ausreiten. Die frische Luft wird uns guttun.“
    Myles war nicht abgeneigt.
    „Also gut, junger Mann, geht schon einmal vor und lasst Euer Pferd satteln. Ich komme gleich nach, wir treffen uns draußen am Burgtor.“
    Sir Myles verbeugte sich kurz und ging hinaus, während Sir Wilfrid

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