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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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etwas zwischen den jungen Leuten schiefgelaufen war. Es musste doch jedem klar sein, dass Giselle erobert und nicht genommen werden wollte, denn mit Ungestüm kam man bei ihr nicht weiter.
    Eine Teilschuld an dem Dilemma trug also auch Sir Myles, und das stimmte Wutherton ein bisschen gnädiger. „Hör mal, der Ehevertrag ist bereits verhandelt und muss nur noch unterzeichnet werden. Sir Myles geht davon aus, dass du bald seine Frau wirst.“
    „Trotzdem ist sein Verhalten unhöflich und überaus impertinent!“
    „Mehr hast du nicht an ihm auszusetzen?“
    „Doch. Er überhäuft mich mit Gaben, die er nur ausgesucht hat, um mich zu beeindrucken. Er hat sich nicht einen Augenblick lang gefragt, wer ich bin und ob sie mir gefallen könnten!“
    „Ich weiß von diesen Geschenken, Giselle, aber er hat sie nicht gekauft, sondern er ist damit geehrt worden. Bei jedem siegreichen Turnier kann der Gewinner wählen, welchen Preis er mit nach Hause nimmt, und er hat sich immer etwas für seine zukünftige Braut ausgesucht.“
    „Das hat erst recht nichts mit mir zu tun! Soll ich ihn jetzt auch noch für seine siegreichen Turniere bewundern?“
    „Zum Teufel noch mal, Kind, was soll der Mann denn deiner Meinung nach tun? Sich vor dir auf die Knie sinken lassen und um deine Hand anhalten? Oder unter deinem Turmzimmer nachts jaulend die Laute zupfen? Ich hätte mich gar nicht auf diesen Handel mit dir einlassen dürfen, du hattest von Anfang an nicht vor, ein gutes Haar an ihm zu lassen.“
    „Das stimmt doch gar nicht, lieber Onkel“, sagte Lady Giselle beschwichtigend. Sie wollte Sir Wilfrid nicht verärgern und hatte erst recht nicht vorgehabt, ihn hinters Licht zu führen. „Er hat vielleicht auch gute Seiten, aber mir gegenüber verhält er sich einfach nur anmaßend und arrogant.“
    „Wenn das so weitergeht, Giselle, überlege ich mir ernsthaft, ob ich mein Versprechen noch aufrechterhalten kann. Du spielst nicht fair.“
    „Nicht fair? Was meint Ihr damit?“
    „Du gibst dem Mann keine Chance! Wenn er dich auf die Tanzfläche führt, siehst du aus, als brächte er dich zu deiner Hinrichtung, und seine Gaben lehnst du ab …“
    „Hat er das etwa gesagt?“ Unter dem strafenden Blick ihres Onkels bereute Giselle sogleich, ihn unterbrochen zu haben.
    „Das war gar nicht nötig. Ich habe Augen im Kopf, mein Kind, und ich habe in den letzten Tagen nicht bemerkt, dass du etwas Neues trägst. Also hast du seine Geschenke entweder zurückgegeben oder weggelegt, was auf dasselbe hinausläuft.“
    Dem konnte sie nichts entgegnen.
    „Jetzt höre mir gut zu, Giselle. Wenn du Sir Myles überheblich und vermessen findest, dann halte ihm zugute, dass er nur eine Rolle spielt. Man hat ihm dieses Verhalten anerzogen, und er glaubt, man müsse sich so benehmen, wenn man wahrgenommen werden will. Wenn du möchtest, dass er dich versteht, dann versuche du auch, ihn zu verstehen.“
    Ihr Onkel war ein gütiger, weiser Mann, und Giselle hatte seine Menschenkenntnis stets bewundert. Er interessierte sich für andere, war offen, vorurteilslos und machte sich erst nach langer Beobachtung ein Bild von den Menschen. Dennoch hatte seine Mahnung sie zwar erreicht, aber nicht eingeschüchtert.
    „Woher weißt du das? Wer hat ihm das eingetrichtert?“
    „Aha, auf einmal scheinst du dich doch für ihn zu interessieren. Das kommt zwar ein bisschen spät, aber was ich weiß, kann ich dir erzählen. Wenn du findest, dass er wie ein eitler Gockel umhermarschiert, dann solltest du erst einmal seinen Vater und seine Brüder sehen!“
    „Das ist keine Entschuldigung.“
    „Vielleicht nicht, aber er hatte bestimmt kein so leichtes Leben, wie er uns glauben machen will. Er war in seiner Familie immer das fünfte Rad am Wagen, ganz gleich, was er tat und wie erfolgreich er war. Sein Vater hat in ihm immer den Versager gesehen, während er seine Brüder in den Himmel gelobt und nach Strich und Faden verwöhnt hat.“
    „Wieso denn?“, fragte Giselle fassungslos. Was immer sie auch von Sir Myles halten mochte, die meisten Väter wären wahrscheinlich stolz auf so einen Sohn gewesen.
    „Vermutlich, weil all seine Söhne nach ihrem Vater geraten sind, nur Myles ist das vollkommene Ebenbild seiner Mutter. Und Charles Buxton hat seine Frau verabscheut.“
    Was für eine deprimierende Vorstellung, dachte Giselle, in einer Ehe mit einem Mann gefangen zu sein, der einen hasst. Genau das wollte sie auf keinen Fall erleben.
    „Umgekehrt war es

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