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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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sie alle bei ihrem Namen, von kleinen Kindern bis zu faltigen Greisen, und alle antworteten etwas.
    Dies waren die Bewohner seiner Burg, und sie alle sahen ihn erwartungsvoll an. Jemand legte ihm sogar den Mantel über die Schulter, und Benedick blieb nichts anderes übrig, als sich in sein Schicksal zu ergeben.
    Er würde für das Mädchen diesen verdammten Klotz entzünden und sich dann in sein Schlafgemach zurückziehen, um vielleicht doch noch etwas Ruhe zu finden – weit weg von diesem Mündel und dem ganzen weihnachtlichen Unsinn.

3. KAPITEL
    N oels Julklotz erwies sich als ein gefällter Baum mit einem Stamm, der breiter war als die Brust eines Mannes. Benedick starrte das Ding verwundert an, während alle Übrigen zustimmend nickten und Noel zu ihrer guten Wahl beglückwünschten. Wollten sie ihn auf den Arm nehmen?
    „Aber das ist … ein Baum!“, protestierte er.
    „Natürlich“, erwiderte Noel. „Er muss groß genug sein, um bis Dreikönig zu brennen.“ Ihre Wangen waren wegen der Kälte gerötet, und ihre Augen blitzten, als ob sie Spaß hätte an seinem Unbehagen. Dieses ärgerliche Gör! Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass er sie kaum in sein Herz schließen würde, wenn sie ihn zwang, dieses Monstrum zur Burg zu schleppen, aber er wollte sie in ihrem absurden Wunsch, ihn zu heiraten, nicht auch noch ermutigen.
    „Der Klotz könnte bis Ostern brennen“, murmelte er.
    „Nein, er ist genau richtig.“ Noel blickte auf den langen Stamm herab, als würde ihr das irgendeine tiefe, geheimnisvolle Befriedigung verschaffen. Benedick kniff die Augen zusammen. Vielleicht hoffte sie, er würde sich an dem Ding zu Tode schleppen. Dann würde sie seinen ganzen Besitz erben!
    Die Dienerschaft, noch verstärkt durch mehrere Bauern, erklärte sich bereit, ihn zu unterstützen, und bald schwangen sie nach seinen Anweisungen ihre Äxte. Als er entdeckte, dass sie vorhatten, die abgeschlagenen Äste selbst zu behalten, überraschte ihn das wenig. Er warf Noel einen fragenden Blick zu, doch sie ließ nur wieder ihre weißen Zähne blitzen.
    „So ist es Tradition“, teilte sie ihm mit. Benedick starrte sie finster an, dann schwang er selbst die Axt, wild entschlossen, alles Holz, das er im Schweiße seines Angesichts abschlug, mit in die Burg zu nehmen, wo es hingehörte, Tradition hin oder her.
    Trotz der vielen Helfer war es keine leichte Sache, den Stamm von allen Ästen zu befreien; es dauerte den ganzen Nachmittag. Am frühen Abend waren sie damit beschäftigt, Riemen um den Stamm zu schlingen, um ihn zur Burg schleppen zu können. Auch das erwies sich als ziemlich schwierig, und als sie das Ding endlich durch das Tor schleiften, hatte Benedick endgültig genug von Weihnachten und allem, was damit zusammenhing.
    Unglücklicherweise reichte es nicht, den Klotz in den Saal zu zerren. Er musste auch noch in die alte Feuerstelle, die zwar fast eine ganze Wand einnahm, aber natürlich nicht groß genug war, um den ganzen Klotz aufzunehmen. Benedick funkelte Noel wütend an, stützte sich vielsagend auf seine Axt und fragte sich, ob er sie gleich erdrosseln sollte oder erst später.
    Sie schenkte ihm ein engelsgleiches Lächeln, doch das verbesserte seine Laune nicht. Er vermutete langsam, dass sein unschuldiges Mündel nicht ganz so harmlos war wie es aussah. Was die nächsten Worte nur bestätigten.
    „Schlagt einfach hier am Ende ein wenig ab, dann passt er bestimmt hinein“, riet ihm Noel, als würde sie seine Stimmung gar nicht wahrnehmen.
    „Grrrr!“ Mürrisch vor sich hin knurrend tat Benedick, was sie verlangte, und zählte im Stillen die Tage bis Dreikönig. Noch nie im Leben hatte er sich so sehr nach dem neuen Jahr gesehnt.
    „Wartet! Das müssen wir aufheben!“, rief Noel entsetzt, als er die abgeschlagenen Stücke auf den Holzhaufen schichten wollte. „Wir könnten es später noch brauchen, falls der Julklotz schon vor Dreikönig verbrannt ist.“
    „Das Ding brennt bis zum Ende aller Tage“, murmelte er.
    „Da kann man nie sicher sein.“ Noel schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das ihn nur noch mehr verärgerte. Sie hatte gut lachen. Weder beim Abschlagen der Äste noch beim Schleppen des Stammes hatte sie geholfen.
    „Außerdem gehört das zu dem Zauber“, hauchte sie atemlos, als wollte sie damit sagen, dass alles möglich wäre.
    „Zauber!“, brummte Benedick verächtlich. Das Mädchen war wahnsinnig! Weihnachtswünsche. Verzauberte Holzklötze. Was kam als Nächstes? Er

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