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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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Reaktion.
    „Nun sehen Sie bloß, Mistreß, was Sie uns da eingebrockt haben", schrie einer.
    „Jetzt können wir meilenweit marschieren, um die Biester wieder einzufangen.
    Nehmen Sie den alten Hinterlader meinetwegen, wenn die verdammten Engländer kommen oder die Hessen, wenn Sie nicht besser damit umgehen können."
    „Und dabei hat Lieutenant-Colonel Ross befohlen, mit Einbruch der Dunkelheit zwei Wagenladungen zurückzubringen", murrte ein anderer und warf Beth einen vorwurfsvollen Blick zu.

    Sie trat einige Schritte zurück. „Dann sagen Sie doch Ihrem Lieutenant-Colonel Ross, Zaunlatten und Pfahle sind eine Sache, lebendige Obstbäume eine ganz andere. Und erinnern Sie ihn auch daran, daß er keinen Fuß mehr in den McGowan-Obstgarten setzen wird. Verstanden?"
    Damit wirbelte sie herum und schritt schnell den Weg zur Farm zurück. Mit großer Erleichterung stellte Beth fest, daß keiner der Männer Anstalten machte, ihr zu folgen. Alle rafften ihre Siebensachen zusammen und hasteten ihren verschwundenen Pferden nach.
    Bei dem Jungen angekommen, der ihr mit einem bewundernden Blick entgegengrinste, fühlte sich Beth, als hätte sie einen großen Sieg erfochten und die Farm vor dem Untergang gerettet.
    „Wenn sie unseren Zaun schon umgerissen haben", sagte sie zu Tim, „dann kannst du auch gleich einen der Pfähle holen und für Weihnachten zurechthacken. ich habe so ganz das Gefühl, daß wir beide das Fest allein verbringen werden."
    Nach diesen Worten schwand freilich ihr Hochgefühl sehr schnell In nächster Zeit würde man es ihr wohl kaum leichtmachen, vor allem, sobald jerrod erfahren hätte, was vorgefallen war. Aber es war immerhin Krieg, und jeder mußte sehen, wie er selbst zu seinem Recht kam.
    Während sie mit Tim einen der Holzpfosten zum Haus schleppte, gab sich Beth alle Mühe, unbefangen zu plaudern, auch wenn ihr dabei gar nicht wohl war. Ob jerrod überhaupt nicht mehr kommen würde? Der Sehnsucht nach ihm stand die Wut entgegen, daß er ausgerechnet die Obstbäume zu fallen befohlen hatte, unter denen sie im Oktober miteinander spazierengegangen waren. Wenn Jerrod Ross diese Männer tatsächlich geschickt hatte, mußte das wohl das Ende jeder Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft bedeuten.
    Tränen in den Augen, eilte Beth in die warme Küche zurück.
    ★
    Die Nacht war schon hereingebrochen, als Beth Hufschlag vernahm. Da hetzte einer sein Pferd zornig über den Schnee. Sie war froh, daß sie Tim in sein Zimmer zum Schlafen geschickt hatte, obwohl er ihr noch hatte Gesellschaft leisten wollen. Es seien immerhin nur noch fünf Tage bis Weihnachten, hatte der Junge eingewandt.
    Inzwischen war sie einmal oben gewesen. Da hatte Tim schon tief geschlafen. Beth hatte ihn fast ein wenig beneidet. Ihr stand noch eine heftige Auseinandersetzung bevor.
    Das Feuer im Herd war schon ziemlich niedergebrannt, als Beth durch eine fadenscheinige Stelle im Vorhang hinausspähte. Jerrod kam auf den Hof geritten.
    Beth nahm die Flinte unter den Arm,
    schob den Riegel zurück und wartete. Trotzdem schrak sie zusammen, als es laut klopfte.
    Sie öffnete die Tür und trat hinaus in dem dünnen Kleid, das Schultertuch lose umgelegt, die Waffe im Anschlag.
    „Wollen Sie jetzt den Rest unseres Obstgartens holen?" fragte sie herausfordernd.

    „Kaum. Aber wie hätte ich wissen sollen, daß meine Leute ausgerechnet hier landen würden? Wir suchen verzweifelt nach Brennholz und Pflöcken, um die Notunterkünfte zu bauen, und ich hatte nur befohlen, sich um das Notwendige zu kümmern. Man wird Ihre Obstgärten nicht mehr anrühren, wenigstens jetzt nicht.
    Im äußersten Notfall könnte es später vielleicht dazu kommen."
    Seine Stimme klang plötzlich gereizt. „Aber was soll der Unfug, mit dem Sie unsere Pferde haben durchgehen lassen? Sie haben meinen Männern vorgeflunkert, Sie wüßten nichts mit der Flinte anzufangen. Dabei haben Sie und Tim mir erzählt, daß Sie eine äußerst treffsichere Schützin seien. Wollen Sie mich herausfordern? Sie haben es nicht mit einem unerfahrenen Bauernlümmel zu tun, vergessen Sie das nicht."
    „Wie könnte ich? Ich habe es mit einer ganzen Armee starker Männer zu tun, die so gescheit sind, daß sie begreifen müßten, daß sie Unmögliches verlangen. Sie sollten auch klug genug sein einzusehen, daß sie sich die Zivilbevölkerung nicht zu Feinden machen sollten."
    „Sie jedenfalls benehmen sich schon recht feindselig, Mrs. McGowan. Es ist ziemlich kalt hier

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