Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
Vom Netzwerk:
Party."
    Cornelia stellte ihre Tasse ab und holte tief Luft. „Mutter, ich habe wirklich nicht den Wunsch hinzugehen."
    Melanie runzelte die Stirn, dann schüttelte sie verwirrt den Kopf. „Das verstehe ich nicht. Warum willst du nicht hingehen?" Ihre Röte vertiefte sich, als ihr plötzlich ein Verdacht kam. „Mr. Lowell war doch nicht... Er hat sich doch nicht in irgendeiner Form unschicklich benommen?"
    Die Zwillinge, die am Kamin saßen, schraken zusammen. Verspätet, ja zu spät nach Cornelias Meinung, wurde ihnen bewußt, daß es vielleicht nicht besonders klug von ihnen gewesen war, ihre Schwester mit dem Zeitungsherausgeber allein zu lassen.
    „Ist etwas passiert?" fragte Jed besorgt.
    Er war sehr erleichtert, als Cornelia das verneinte. „Natürlich nicht, darum geh? es nicht."
    „Worum geht es dann?" Die Mienen der Zwillinge zeigten deutlich, daß die Cornelias Weigerung, an einer solchen Party teilzunehmen, nicht begriffen.
    Das Schlimme war, daß sie ihnen nicht die Wahrheit sagen konnte, weshalb sie es vorzog, Mr. Lowells Fest nicht zu besuchen. Sie hätte sonst zuviel über sich selbst verraten. Cornelia fühlte sich wie in einer Falle gefangen.
    „In Ordnung, ich begleite euch", erwiderte sie schließlich, wenn auch mit spürbarem Widerstreben.
    Da für Melanie Neville damit die Angelegenheit erledigt war, begann sie mit den Vorbereitungen. Sie rief Mrs. DeWitt zu Hilfe. Die beiden Damen zogen sich mit einer Kanne Tee und Sandwiches in den Salon zurück und besprachen den kommenden Abend. Mrs. DeWitt vergaß ihren Neid und freute sich mit ihrer Freundin über deren Glück.
    Cornelia ertrug das Geplauder der beiden Damen so lange wie möglich, dann entschuldigte sie sich und ging hinauf in ihr Zimmer. Wenn sie noch mehr über die Herkunft der Lowells, Mr. Peters Brillanz, die erfolglosen Bemühungen seiner Mutter, ihn für eine junge Frau zu interessieren und ähnlichen Klatsch hätte hören müssen, wäre sie nicht mehr imstande gewesen, an der Party teilzunehmen.
    Kurze Zeit spielte Cornelia mit dem Gedanken, einen neuen Roman anzufangen, doch dazu hatte sie im Grunde keine
    rechte Lust. Wann immer sie sich einen Helden vorzustellen versuchte, sah sie im Geist Peter Lowells Bild.
    Am abend erschien ein Diener in Livree und überbrachte eine formelle Einladung.
    Mrs. Neville behandelte die Karte beinahe ehrfürchtig und studierte immer wieder die elegante Schrift und den Wortlaut. Daß die Zwillinge sie deshalb neckten, störte sie nicht. Melanie Nevilles Meinung nach existierte keine wichtigere Dame der Gesellschaft als Georgette Lowell. Obwohl Mrs. Neville es immer noch kaum glauben konnte, hielt sie eine Einladung dieser Dame in der Hand.
    „Es werden Erfrischungen gereicht", informierte Mrs. Neville die anderen, nachdem sie den Inhalt zum x-tenmal gelesen hatte. „Beginn um sieben Uhr abends.
    Hoffentlich hält sich das Wetter. Muffy erzählte, daß es bei Mrs. Lowells Schlittschuhparty letztes Jahr geregnet habe und sie deshalb sehr ungehalten darüber gewesen sei."
    „Ich bin sicher, das wird nicht noch einmal passieren, Mutter", behauptete Cornelia.
    „Mrs. Lowell hat den Allmächtigen für diesen Mangel an Rücksichtnahme bestimmt zur Rechenschaft gezogen."
    „Meine Liebe", rief Mrs. Neville, „du solltest Gott nicht lästern."
    „Gott oder Mrs. Lowell?" flüsterte Jed hinter vorgehaltener Hand.
    „Ist das nicht dasselbe?" gab Ted genauso leise zurück.
    „Ruhig, ihr beiden", befahl Cornelia. „Ihr habt uns diese Sache eingebrockt, und das ist so schlimm, daß ich eine Entschädigung verlangen kann."
    „Würde eine Woche strikten Gehorsams genügen?" fragte Ted grinsend.
    „Ich denke, ein Monat wäre besser", konterte sie. „Wir haben nichts gemein mit den Lowells und ihren Freunden, und das wissen sie so gut wie wir. Ich hoffe nur, daß sie sich nicht zu unhöflich benehmen."
    „Wenn du mich fragst, glaube ich nicht, daß sie das wagen." Jed warf seiner Schwester einen Blick zu, der sie überraschte.
    Plötzlich wirkte er nicht mehr so jung und unerfahren wie sonst. „Mr. Lowell macht auf mich nicht den Eindruck eines Mannes, der es sich gefallen läßt, daß man seine Freunde unhöflich behandelt. Ich nehme an, daß sich seine Mutter und ihr Bekanntenkreis darüber im klaren sind."
    Cornelia war sich dessen nicht so sicher. Andererseits mochte Jed Recht haben.
    Peter Lowell war viel zu überheblich, um Opposition besonders von Frauen seiner Familie zu dulden. Eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher